Eine Stimme und besonders ein Gesicht macht diese Tage Furore in Europa: Conchita Wurst. Gewinner, oder auch Gewinnerin des Eurovision Song Contest 2014. Mann, Frau, Kunst, und das Spielen mit den Grenzen, den Definitionen und Erwartungen. Wir Menschen beziehen viele Informationen aus dem Gesicht des Gegenübers, und wenn es dann dort trotz weiblichen Aussehens einen Bart gibt, sorgt das für Irritationen.
Täglich drei Mal erfreut das Salzburger Glockenspiel Einheimische wie Tourist/innen durch seine meist bekannten Melodien. Die Tonreihe der 35 Glocken umfasst drei Oktaven mit allen Halbtönen. Das technische Wunderwerk am Residenzplatz wurde 1703 an der Westseite des "palazzo nuovo" errichtet, der heutigen "Neuen Residenz". Für Abwechslung sorgt seit vielen Jahren Musikmeister Erich Schmidt, der pünktlich zu Monatsende um 11 Uhr die Melodien "umsteckt".
Salzburg, am Domplatz, ein schöner Herbsttag, ein Spätherbsttag. Es ist kurz vor 11. Vor der neuen Residenz versammelt sich erwartungsvoll eine kleine Gruppe von Menschen.
OT Chinese (kurz) - Spricht chinesisch
Der Herr aus China kommt wegen der Architektur und dem guten Ruf der Stadt hierher, und für die Salzburger selbst ist das zu erwartende Glockenspiel die Belohnung nach ein paar Wegen in der Stadt.
OT Salzburgerin
Wenn man so ungefähr um die Mittagszeit komm, dann erwartet man, dass das noch ein kleiner Zusatz ist für einen schönen Salzburgbesuch, dass man das Glockenspiel hört.
ATMO Glockenspiel 1 mal die Melodie, darüber dann…
Die Melodie wird einmal pro Monat gewechselt, und heute ist es wieder soweit. Ganz genau hört gerade einer zu: Erich Schmidt, er betreut das Glockenspiel gemeinsam mit seiner Frau Adelheid. Er runzelt die Stirn – zwei Glocken sind ausgefallen.
OT Schmidt Erich
Letzte Woche war es noch in Ordnung. Jetzt klingt es eher modern, das Ganze. – Ich bin der Glockenspielsetzer, mache monatlich die Melodien ins Glockenspiel, zusammen mit meiner Frau. Durch meine Heirat mit ihr habe ich sozusagen ins Glockenspiel hineingeheiratet, weil das ist in ihrer Familie Familientradition. Schon seit 1873 ist das in der Familie, dass immer die Nachfolger dann das Glockenspiel weiter betreuen.
OT Schmidt Adelheid
Mein Großvater war Uhrmacher und hat die Uhr gebaut, die drei mal am Tag oben das Glockenspiel auslöst. Und mein Vater hat von Jugend an von den 20-er Jahren bis zu seinem Tod das Glockenspiel betreut. Wir sind 4 Geschwister zuhause gewesen und mein Vater hat uns alle mit dem Glockenspiel aufwachsen lassen. Wir könnten alle vier das Glockenspiel setzen. Die meisten Stücke, so wie sie jetzt gespielt werden, hat er selber eingerichtet, dass es gut klingt, dass nicht zu viele Klänge zusammenkommen und doch die Melodie erkenntlich ist.
ATMO hinaufgehen
OT Schmidt Erich
Ja, jetzt werden wir hinaufgehen in den Turm und die alte Melodie raustun und die neue Melodie reintun und zuerst einmal schauen, warum bei der alten Melodie so viele Glocken nicht angeschlagen haben, denn letzte Woche war’s ja in Ordnung.
Der Turm ist zwischen 30 und 40 m hoch – wir werden das lieber etwas langsamer angehen – 190 Stufen sind es bis nach oben.
OT Schmidt Erich
Das ist die neue Residenz, nennt sich das im Volksmund. Offiziell heißt es Neugebeude, hat der Wolf Dietrich bauen lassen, Erzbischhof Wolf Dietrich. Ist später aufgestockt worden der Turm, um das Glockenspiel hineinzubauen. (Atmo sperrt auf)
In der Turmstube angekommen, ist jeder ein wenig außer Atem. Ein Wunderwerk an Technik tut sich auf. Zähne, Räder, Seile, Stäbe, Rollen, Walzen. Alles hier ist analog, es riecht nach warmem Lerchenholz und, tatsächlich ja, nach vielen, vielen Schrauben.
OT Schmidt Erich, Atmo läuft ständig passend
Jetzt muss ich die sogenannte Klaviatur wegtun, weil sonst spielt es jedesmal wenn ich die Walze weiterdrehe, hört man es unten in ganz Salzburg.
Schnell wird sichtbar, warum zwei Glocken vorhin fehlten, ein Kettenglied hat sich gelöst, mechanische Beanspruchung, ganz normal, sagen Herr und Frau Schmidt. – So –Zentrales Stück der Anlage ist eine große Walze, wie ein Hamsterrad, zweieinhalb Meter im Durchmesser aus Bronze, mit 7970 Löchern. Da werden die Schrauben hineingedreht.
OT Schmidt Adelheid
Jede Schraube ist ein Ton, die Glocken haben zwei Hämmer, und jede Linie auf der Walze ist eine Achtelnote. Und so kann man sich das dann umsetzen von der Partitur, dass man genau die Stifte in die richtige Reihe steckt, die Pausen einhält, und die Notenlänge und den Notenwert.
OT Schmidt Erich
Jetzt muss ich die Walze vorlaufen lassen auf meine Arbeitsposition, damit ich auch bei Takt 1 anfangen kann.
Das Quietschen und Sirren das man dann und wann hört, kommt übrigens vom Elektromotor, der die Walze weiterdreht.
OT Schmidt Adelheid
Das alte Stück muss jetzt herausgenommen werden, das heißt jeder Stift ist von hinten mit einer Mutter angeschraubt, die wird gelockert, dann muss man von vorne den Stift rausnehmen und die neugesetzten muss man dann wieder anschrauben.
OT Schmidt Erich
Es sind 35 Glocken, und teilweise haben die Glocken zwei Hämmer. Es sind genau drei Oktaven mit allen Fis-Cis und so weiter dabei, alle Halbtöne dabei.
OT Schmidt Adelheid
Ich habe in meiner Kindheit auch sehr viel noch das Gewicht heraufgehoben. Da muss man kurbeln und kurbeln, dass das Gewicht raufkommt. Und das Faszinierendste für mich als Kind war die Geschwindigkeitsregelung mit den zwei Flügeln, dass du nur ein bisschen raustust und die ganze riesen Walze wird langsamer oder schneller.
OT Schmidt Erich
Die große Walze dreht sich jetzt natürlich auch mit einem Elektromotor. Sie könnte aber auch mit dem alten Werkl betrieben werden, die jetzt in Betrieb ist, und für besondere Anlässe als Demonstrationszweck benützt wird.
ATMO Erich Schmidt summt die Melodie ...
OT Schmidt Erich
… haben wir gerade geesetzt, und jetzt – genau da sind wir.
Nach einer halben Stunde konzentrierten Schraubens folgt der erste Test der neuen Melodie, in der Turmstube selbst.
OT Schmidt Erich
Beim ersten mal Abhorchen muss man die Geschwindigkeit einstellen, weil jedes Musikstück, was vom Vormonat zum Nachmonat, hat eine andere Geschwindigkeit. So, dann schauen wir mal.
ATMO Klackern, leise Glocken
Lange Holzleisten übertragen den Impuls der gesetzten Schrauben nach oben hin weiter zu den Glocken.
Atmo hinaufgehen
OT Schmidt Erich
Jetzt muss ich schauen, mir ist vorgekommen, es hat zweimal ein D nicht angeschlagen, das wäre da (DING). Aha, genau. (DING). Aha. Da ist (DING) der Hammer zu weit von der Glocke weg und dadurch schlagt es nicht an, weil die Bremse vorher in Kraft tritt, bevor der Hammer an die Glocke schlägt. Na. (DING). Brauche ich ein anderes Werkzeug, muss ich wieder runtergehen.
Zwei Jahre nach der Restaurierung „feigelt“ es immer wieder noch ein bisschen, sagt Erich Schmidt bis alles reibungslos läuft, was sich über die Jahrhunderte schön eingestellt hat. Die Glocken stammen übrigens aus Holland und wurden über wundersame Wege auf Karren mit Stroh nach Salzburg gebracht. Damals 1695. Erzbischof Johann Ernst Graf Thun hatte mit der Ostindischen Handelsgesellschaft Gewinne gemacht, der Hofuhrmeister Jeremias Sauter wurde beauftragt, das Werkl dann zusammenzubauen, was natürlich komplizierter ist, als es jetzt klingt.
ATMO (DING DING DING)
OT Schmidt Adelheid
Das Glockenspiel hat ja auch die Funktion gehabt zu den Essenszeiten zu rufen, deswegen Früh, Mittags, Abends, die Arbeitspausen 7, 11 und 6 Uhr. Es war also nicht nur zur Muße sondern zur Information.
So. Alle Glocken klingen, und jetzt kommt die Generalprobe für die Menschen, die schon unten drauf warten.
ATMO neue Melodie
Es passt. Und mit dem Schlusston ist für Erich Schmidt nur noch eines zu tun.
OT Schmidt Erich
Jetzt schreibe ich ins Turmbuch, dass ich die Melodie Lobet den Herren von Joachim Neander ins Glockenspiel gesetzt habe.
So hat alles seine Ordnung, Herr und Frau Schmidt packen ihr Werkzeug zusammen - und unten - da lächeln die Leute.
OT Salzburgerin
Man hört das einfach gerne, man freut sich, es ist aus einer alten Zeit und kommt in die Gegenwart gut herüber.
(Deutschlandfunk/Sonntagsspaziergang, 24. November 2013)
Die Zusammensetzung der Erdatmosphäre bestimmt maßgeblich, wie sich Leben im Laufe der Erdgeschichte auf der Erdoberfläche entwickelt und entfaltet hat.
Einerseits ist es der Sauerstoffgehalt, der für Tiere und Pflanzen eine wesentliche Randbedingung für den Stoffwechsel darstellt, andererseits ist es der Anteil an Kohlenstoffdioxid, der für den Wärmehaushalt der Erde mitverantwortlich ist.
Die einzelnen Bestandteile und Teilnehmer des Gefüges "Atmosphäre-Biosphäre" sind dabei durch eine Vielzahl an Wechselwirkungen miteinander verbunden, die von Wissenschaftern untersucht werden.
Glaubte man ursprünglich, nur der hoher Sauerstoffanteil führe zum verstärkten Größenwachstum von Tieren, zeigen neuere Forschungsergebnisse, dass der höhere Sauerstoffanteil über Erosionsprozesse auch mehr Kohlenstoffdioxid freisetzt, dessen Kohlenstoffanteil wiederum zu mehr Pflanzenwachstum und möglicherweise dadurch besserem Nahrungsangebot für Tiere führt. Mehr Kohlenstoffdioxid bedeutet aber wiederum höhere Temperaturen und in weiterer Folge wieder sinkende Sauerstoffanteile. Das Resultat dieser variierbaren Mengenanteile sind Warm- und Eiszeiten in zyklischer Abfolge, die zusätzlich mit geophysikalischen Phänomenen wie die sich ändernde Schrägstellung der Erdachse in Verbindung stehen.
Informationen über den Zustand der Atmosphäre finden die Forscher - Paläoklimatologen - für die jüngere Vergangenheit durch die Analyse von Eisbohrkernen. Die Luftblasen darin stammen aus der Atmosphäre genau zu jener Zeit, in der sie eingeschlossen wurden. Möchte man aber weiter in der Erdgeschichte zurückgehen, gibt es kein Eis mehr, das aus dieser Zeit stammt.
Bernstein springt ein, ein "natürliches Plastik". Die Harze von Bernstein sind langkettige, vernetzte Kohlenstoffmoleküle, organisches Material, das sehr haltbar ist. Nicht etwa eigeschlossene Luft oder Insekten werden von den Klimatologen und Mineralogen analysiert, sondern die Zusammensetzung seiner Kohlenstoffe. Das Verhältnis der Isotope - Kohlenstoffarten - C-12 und C-13 gibt Aufschluss über den Zustand der Atmosphäre zu jener Zeit, als das Harz für den Bernstein gebildet wurde. Auch die Menge an Sauerstoff ist daraus ableitbar, und diese Menge war im Laufe der Erdgeschichte wieder sehr gering, nur etwa 10 bis 15% im Vergleich von 21% heute.
Insgesamt denken und forschen Paläoklimatologen in sehr großen Zeiträumen: Sie überblicken durch die Wahl und die Entwicklung ihrer direkten und indirekten Beobachtungsmethoden Millionen von Jahren, was auch Informationen über eine mögliche Zukunft der Erde und ihrer Atmosphäre liefert.
INTERVIEWPARTNER:
Dr. Ralf Tappert Universität Innsbruck Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
Ebola breitet sich immer weiter in Afrika aus. Seit Februar sind bereits fast 900 Menschen in den betroffenen afrikanischen Ländern gestorben. Mittlerweile wächst aber auch im Rest der Welt die Nervosität. Vor allem über Social Media wird auch die Angst wie eine Epidemie verbreitet.
Ob auf der Erde Leben entstehen konnte, oder ob es entstehen musste, darüber sind sich Wissenschafter ziemlich einig: Es musste entstehen. Die Chance, dass es entstehen konnte, war gering, aber da das "Experiment", wie Gottfried Schatz es nennt, so oft und so lange durchgeführt wurde - nämlich die passenden Moleküle zu bilden - war es nur eine Frage der Zeit, bis Leben entstand.
Die Moleküle des Lebens sind im Vergleich zu vielen anderen chemischen Verbindungen sehr komplex. Um diese Komplexität zu behalten und um alle notwendigen Lebensaktivitäten aufrechtzuerhalten, brauchen lebende Zellen viel Energie. Mit dieser Energie wird in ihrer Umgebung "Unordnung" erzeugt: Wärme. Die große Frage ist, woher die Energie kommt.
Erste Einzeller verwendeten Energie der Erde, die sie von anderen bereits gebildeten Molekülen im Ozean erhielten. Nachdem diese Energiequelle aufgebraucht war, begannen einige von ihnen, das Licht der Sonne zu nutzen. Die Photosynthese begann, bei der als Abfallprodukt Sauerstoff entsteht, ein für die meisten damals existierenden Einzeller giftiges Gas. Die erste Umweltkatastrophe fand statt. Ihr entkamen einige wenige Einzeller, indem sie die Atmung entwickelten. Mit Hilfe von Sauerstoff werden Überreste von sonnenlichtessenden Einzellern der Umgebung "veratmet", es entsteht dabei Energie. Sehr viel Energie, die es nun ermöglicht, komplexere Aufgaben des Lebens zu bewältigen.
Der "große Wurf" gelang dem "Konzept Leben", als Einzeller, die sich nur wenig Energie durch Gärung erarbeiten konnten, Einzeller, die die Atmung beherrschten, in eine symbiotische Lebensgemeinschaft einluden. Sie sind als "Zellkraftwerke" auch heute noch in jeder Zelle enthalten und werden "Mitochondrien" genannt. Durch diese Symbiose entstanden Zellen, die eigentlich aus zwei Lebewesen bestanden. Die Mitochondrien brachten ihr eigenes Erbgut mit.
Das von Gottfried Schatz maßgeblich entdeckte Erbmaterial in den Mitochondrien wird übrigens nur von der Mutter an das Kind weitergegeben und ermöglicht so zum Beispiel die Rückführung der Abstammung des modernen Menschen auf nur wenige Urmütter, die in Afrika gelebt haben.
Pflanzenzellen entstanden durch eine zweifache Symbiose. Einerseits durch die Einladung von "Gästen", die die Atmung beherrschen (Mitochondrien), andererseits durch die Einladung von "Gästen", die die Umwandlung von Sonnenlicht durch Photosynthese beherrschen (Chloroplasten).
Interviewpartner
Prof. Dr. Gottfried Schatz
Biozentrum der Universität Basel
Klingelbergstrasse 50/70
CH - 4056 Basel
Leben, Werken und Wirken von Blasmusikkapellen in Österreich. 2.171 Musikkapellen und Musikvereine gibt es in Österreich. Sie spielen mit tiefem und mit hohem Blech, mit Schlagwerk und mit Holzblasinstrumenten. Über 100.000 Musiker gibt es derzeit, etwas mehr Männer als Frauen, nur in Oberösterreich nicht, da ist es umgekehrt. Die Musikkapellen sind ein mit 10 Millionen Euro pro Jahr subventionierter sozialer Treffpunkt für musikalische Menschen. Geübt wird in kulturell homogenen Gruppen und die regelmäßigen Proben stellen eine hörbar sinnvolle Alternative für gemeinsame Freizeitgestaltung dar. Die Terminkalender sind voll, die Vielfalt der Auftritte reicht von sommerlichen Früh- und Dämmerschoppen, der Teilnahme an Blasmusikertreffen zur Förderung der Kameradschaft sowie die Umrahmung kirchlicher und kultureller Feierlichkeiten. Kurse und Wettbewerbe fördern das zu hörende Niveau. Anders als zum Beispiel beim Fußball können die Teams keine „Spieler“ einkaufen: bei Wettbewerben des Blasmusikverbands darf jedes Blasorchester nur mit seinen eigenen Musikern zum Wertungsspiel antreten. Mit Posaunen und Trompeten. Ein akustischer Augenschein bei den Freunden der Blasmusik.
(Titelidee: Dieter Bornemann)
Manuskript ohne letzte Änderungen
MOMENT AM SONNTAG
21. April 2013
„Freunde der Blasmusik“.
Über Leben, Werken und Wirken von Blasmusikkapellen in Österreich.
39:50 min.
Gestaltung: Lothar Bodingbauer
Redaktion: Andrea Hauer
SIGNATION
ZUSPIEL 01 (00:09)
„Freunde der Blasmusik“.
ZUSPIEL 02 (00:15)
Über Leben, Werken und Wirken von Blasmusikkapellen in Österreich - Eine Sendung von Lothar Bodingbauer
ZUSPIEL 03 (01:43), nach ca. 25 Sekunden auf Zeichen über die Musik:
30 Musiker haben sich in die Probelisten eingetragen und sie üben für das kommende Konzert. Wir befinden uns in Erzberg, in der Steiermark. Mit dabei das tiefe und das hohe Blech, Schlagwerk und die Holzblasinstrumente. (Musik hoch, weiterlaufen lassen)
ZUSPIEL 04 (01:24), nach dem Moped über die Atmo
Von einst 5000 Menschen am Erzberg arbeitet heute noch jeder zehnte im Bergbau, 500. Der Ort ist zusammengerückt, die Blasmusikkapelle hingegen eher gewachsen. Und doch, man muss sie suchen.
(Atmo / OTs laufen weiter „…im Großen und Ganzen hab ich es halbwegs im Griff.“)
Auch die beiden Kinder des Kapellmeisters sind schon dabei. Manuel:
ZUSPIEL 05 (01:23) „… Paula, Anton Konrad.“
Kalpak. Der feierliche Festtagsbergwerkshut. Wie alles beim Bergbau: schwarz, doch hier, bei der Musik mit weißen Federn.
ZUSPIEL 06 (00:07) „… wenn dann alles mit den weißen Federn daherkommt.“
Und wenn ein Musiker stirbt, wird er üblicherweise in seiner Uniform auch begraben.
ZUSPIEL 07 (02:24) „… in der Musik diese Solidarität repräsentieren.“
Der „Pomp“ in dieser Solidaritätsmusik, sagt Konrad Köstlin, das Strahlende, stammt von der Zeit der französischen Revolution.
„… mein Name ist Klaus Latzika und ich bin Internist“
… der mit seinen medizinischen Kollegen die Solidarität gemessen hat.
ZUSPIEL 09 (02:17) „…so viele Musikanten in unseren Reihen zu binden.“
Der Sozialfaktor Blasmusik, der, ganz nebenbei bemerkt, auch einen nicht unbeträchtlichen Wirtschaftsfaktor in Österreich darstellt.
ZUSPIEL 10 (04:23), nach ca. 2:54 „…damit sie zur Tracht oder Landesfarbe dazupassen. “ über Atmo:
Es gibt tausende Dinge in dieser Werkstatt. Und alle tragen einen Namen. Zum Beispiel, das da, der kleine Schweinehammer, den die Handwerker zum Ausbeulen von Instrumenten verwenden.
(Atmo/OT läuft weiter) „… zu 99% kriegt man das hin.“
ZUSPIEL 11 (01:29), darüber gleich zu Beginn darüber
Und das ist Blasmusik von „außerhalb von Österreich“, das ist die Balkan Brass Band, „Underground Chochek“.
„… nachwuchs zu finden in diesem Orchesterbereich.“
Migrationshintergrund hat die österreichische Blasmusik sicher keinen, das bestätigt auch Sabine Reiter von Mica, Music Austria, dem österreichischen Musikinformationszentrum, einem Interessensverband für professionelle Musiker.
ZUSPIEL 12 (01:41), gegen Schluss auf Zeichen über Atmo:
Im Regionalradio spielen Blasmusiksendungen nach wie vor eine wichtige Rolle – allerdings nicht vermischt, sondern isoliert vom Rest des Programms, sagt Peter Kostner von Radio Tirol, selbst Kapellmeister der Stadtmusikkapelle Wilten.
ZUSPIEL 13 (00:57) „… gerade weil ich modern denke“.
… sagt Alois Schöpf. Gestalter der Innsbrucker Promenadenkonzerte, Blasmusikaufführungen die eine breite Bevölkerungsschicht erreichen sollen.
ZUSPIEL 14 (00:10) „… die Verfehlte Moderne, ja?“
Ein Gespräch mit Alois Schöpf.
ZUSPIEL 15 (05:11) „… ein Genre, das man fairerweise nur historisch bedienen kann.“
Moderne Blasmusik, von „Franui“
ZUSPIEL 16 (08:12)
(Achtung, es kommt recht bald ein Satz, danach mein kurzer Text)
„Das was ich spüre…“
sagt der Kapellmeister Peter Kostner,
„und darum mache ich das so gerne…“
Landauf, landab proben die Musiker in den Blasmusikkapellen für Wertungsspiele und Konzerte. Letzte Station: Vorarlberg. Tschagguns. Die Farbe der Sprache ist anders, der Klang der Instrumente gleich.
ZUSPIEL 17 (02:00) „…nicht mehr angegriffen“.
Zu wenig Zeit.
ZUSPIEL 18 (03:32) (Endet auf Musik)
ABSAGE:
„Freunde der Blasmusik“.
ZUSPIEL 19 (00:35) nach ein paar Takten, gleich:
Über Leben, Werken und Wirken von Blasmusikkapellen in Österreich …
… eine Sendung von Lothar Bodingbauer. Redaktion: Andrea Hauer.
Wenn der Körperteil im Mittelpunkt steht: Schöne Beine, schöne Hände, schöne Ohren. Nicht immer steht der ganze Mensch im Mittelpunkt, sondern ein Körperteil. Körperteilmodels spielen daher in Kunst und Werbung immer schon eine wichtige Rolle. Allein, es gibt sie nur noch selten. Wer als Model heute von seiner Arbeit leben will, muss alles machen, muss also auch noch schön sein. In schönen Händen oder Füßen steckt auch sehr viel Geld und Bewusstsein für Pflege und Erhaltung. Damit lässt sich zwar umgekehrt nicht unbedingt auf Schönheit, aber zumindest auch auf die Gepflegtheit des gesamten Menschen schließen.
Leben und Rolle von Aristokraten heute in Österreich: Nach dem Ende der Monarchie, im Jahr 1919, wurden die Privilegien des Adels in Österreich abgeschafft. Anders als in Deutschland dürfen Menschen adeligen Hintergrunds auch heute keinen Titel mehr im Namen tragen. Statt um den Stand durch Geburt geht es heute mehr um Leistung. Wer über die Jahre Geld und Einfluss erhalten konnte, fühlt sich aber nach wie vor als Mitglied einer Elite - und ist stolz darauf. Die Rolle des Adels muss auch fast 100 Jahre nach seiner Entmachtung immer wieder neu definiert werden. Die politische Diskussion um das 2011 schließlich abgeschaffte Habsburgergesetz war dafür nur ein Beispiel. Und bis heute haben sich viele Aristokrat/innen einer sachlichen historischen Aufarbeitung ihrer Familiengeschichte nicht gestellt.