7. May 2022 | Tagebuch
Es ist keine Kunst, in der Ruhezone der Eisenbahn etwas zum Aufregen zu finden. Steigt einer ein. Setzt sich fast hin und fragt: “ist da frei?”. “Grüß Gott, bitte gerne.” Lektion erteilt. Man grüßt. Kontaktaufnahme. Anfänger. Sein Telefon läutet nach 2 Minuten. Maximal laut, und der Klingelton das Scheppern eines Weckers. Kurzes Gespräch. Nach weiteren zwei Minuten noch ein Anruf. “Könnten Sie das auf lautlos stellen, das geht einen ja in den Bauch”. “Ja”. Konziliantes Gegenüber. Er sucht keinen Streit. Und verabschiedet sich nach einer halben Stunde in St. Pölten mit einem freundlichen “Auf Wiedersehen”.
21. Jun 2021 | Moment – Leben heute, ORF, Österreich 1, Radioproduktion
Ein Jahr haben wir nun unser Leben reduziert. Und jetzt: wir können uns wieder häufiger treffen. Alte Herausforderungen werden wieder aktuell. Neue entstehen.
Manuskript
SIGNATION
Es gibt wieder Leben nach Corona. Das sich entfaltet. Das an Facetten gewinnt, an Dimensionen. Hoffnungen, die Wirklichkeit werden. Imaginäres, das angreifbar wird.
So geschehen in meinem Spanischkurs. Der wurde im letzten Jahr rein über Zoom, über Videokonferenz abgehalten. Großartige Erfindung. Man sitzt zuhause, jeder sitzt zuhause, und man lernt trotzdem gemeinsam. Und nun: 3G machts möglich, getestet, geimpft oder genesen, und gegen Ende des Spanischkurses könnte man noch ergänzen: geprüft. Wir haben uns vorige Woche zum Abschluss realmente in einem Spanischrestaurant getroffen zum Tacos essen. Waren die anderen Kursteilnehmer bisher flach und schön von vorne am Bildschirm zu sehen, kamen sie nun einer nach dem anderen zur Tür herein. Rund im Gesicht. Mit hervorstehenden Brillen und wippendem Schmuck. Der ganze Körper in Bewegung und man sieht sie von der Seite, man sieht die Größe, man sieht sich auch von unten und von oben. Gekrümmter, weil bewegter Mund. Selbst das Lächeln hatte ein vorne und hinten. Und ich sage Ihnen: ich habe keinen von den anderen unmittelbar wiedererkannt, obwohl ich sie vom Videounterricht gut kannte. Es scheint so, dass unser Hirn für das Wiederkennen alle Dimensionen braucht. Ist schlüssig, denn evolutionär sind Bildschirme doch erst ganz zum Schluss dazugekommen, die 3D – drei Dimensionen, auf zwei Dimensionen reduzierten.
Es war ein schöner Abend – so in echt, miteinander zu reden. Die Tacos waren großartig, und das Nichtwiederkennen am Anfang schlug nach wenigen Minuten um. In ein Erinnern, ein Wissen. So ein Hirn lernt offenbar, den zweidimensionalen Bildschirm nach einer ersten Verwirrung recht schnell mit der räumlichen Wirklichkeit zu verbinden. Das waren doch die Menschen, die ich kannte. Getestet, genesen, geimpft. 3G macht 3D wieder möglich – und ich rede noch gar nicht vom Parfum das manch wer trug.
TRENNER
Begegnungen auch in der Eisenbahn, wenn Fahrten wieder möglich sind. Eine neue Form des Vernaderns wurde da im letzten Jahr der Corona-Ruhe offenbar entwickelt, wir können sie derzeit in den Ruhewägen der Railjets unserer geschätzten Eisenbahn ausprobieren. Da hat sich wirklich wer was ausgedacht. Sie wissen ja, das Ruheabteil. Wenn ich wirklich Ruhe haben will während der Zugfahrt, dann muss ich mich in ein ganz normales Abteil setzen. Im Ruhewagen muss ich mich nämlich dauernd aufregen. Weil jemand spricht, ein anderer Musik hört, ein dritter telefoniert. Und das Schlimme ist, ich reg mich zu Recht auf, qua Signet reisen im Ruheabteil jene, die Ruhe suchen, weil sie müde sind, aber offenbar auch jene, die in Ruhe telefonieren möchten. Konflikte sind unvermeidlich, und wer nicht wirklich perfekt die Regeln der gewaltfreien Kommunikation beherrscht, ist hier verloren. Zur Erinnerung: gewaltfreie Kommunikation verläuft in 4 Stufen.
“Sie telefonieren gerade. Ich versuche im Ruheabteil mich zu entspannen. Wenn Sie telefonieren kann ich mich nicht entspannen. Ich bitte Sie daher, nicht mehr zu telefonieren.”
Sie spüren schon, das muss man vor der Abfahrt üben. Aber:
Diese wundervolle Reihe freundlicher Informationen und Appelle des gewaltfreien Gesprächs mit einem Störenfried können Sie nun abkürzen, indem Sie in das Bord-Internet einloggen und die Person per Platznummer vernadern.
ZITAT Sie fühlen sich in der Ruhezone gestört und wollen anonym eine Lärmbelästigung melden? Dann folgen Sie diesem Link. Sollten Sie sich durch das Nichteinhalten der Spielregeln von einem Mitreisenden gestört fühlen, haben Sie die Möglichkeit, dies unserem Zugpersonal an Bord von ihrem Sitzplatz aus zu melden. Danach wird mithilfe einer Durchsage explizit auf die Ruhezone hingewiesen bzw. unser Zugpersonal persönlich im Wagen vorbeischauen um sich um die Einhaltung zu kümmern.
Wie war das? Haben wir richtig gehört? Wir spulen zurück.
ZITAT Danach wird mithilfe einer Durchsage explizit auf die Ruhezone hingewiesen.
Helfen Sie mir mit einem Vergleich. Das ist so, wie wenn man im Dunkeln mit der Taschenlampe nach Sternen sucht. Oder eben – und das kenne ich aus Zeiten, als ich schlechte Nerven hatte – wenn die Kinder anschreit, endlich ruhig zu sein.
ZITAT Danach wird mithilfe einer Durchsage explizit auf die Ruhezone hingewiesen.
TRENNER
Man kriegt sich schneller in die Haare, dieser Tage, so scheint es. Themen wie Politik, Ruhezonen, Platzverbote oder “die Impfung” sollte man unter Umständen in Gesprächen eher mal ausklammern. Und da stellt sich die Frage, worüber man eigentlich reden soll. Probieren Sie’s mal mit dieser unverfänglichen Frage: “Sind Sie mit ihren Lippen zufrieden?”. Ich hab das probiert. Interessanterweise haben die meisten gelächelt, und sagten. “eigentlich ja”. Irgendwie, und das finde ich nett, haben alle ihre Lippen gern. Sie auch?
24. May 2020 | Deutschlandfunk, Radioproduktion, Sonntagsspaziergang
Geräusche finden ja immer in der Gegenwart statt, und wer über sie spricht, muss sie aus der Vergangenheit zurückholen. Vielleicht mit technischen Mitteln. Aber ein Aufnahmegerät war damals nicht dabei. Das folgende Geräusch kann ich Ihnen nicht vorspielen.
Es ist ein tiefes, herzzerreißendes Schluchzen, das aus der Ecke kommt. Der Zug hat Straßburg erreicht, und jemand ist zugestiegen. Hat sich in die Ecke der obersten Etage im Liegewagen zurückgezogen und weint, und weint, und weint so herzzerreißend, dass der Student in der obersten Etage gegenüber fragt, was leicht los wäre. Und das Mädchen erzählt von einem Sommer in Strassburg, einem Filmworkshop, an dem es teilgenommen hat, und dass es jetzt wieder nach Bulgarien zurückfährt. Und dass es nie dorthin zurück wird können, wo es so schön war.
Ob er ihre Hand halten könnte, fragt sie den Student gegenüber, und er hält ihre Hand, und so schlafen sie ein. Die Hände über den tiefen Raum des Liegewagenabteils verbunden, im dritten Stock, auf der dritten Ebene, ganz oben. Am Morgen steigt er aus, im Nebel von Wels, einem Umsteigebahnhof in Oberösterreich, wo der Zug wieder hält. Und sie schaut ihn an. Und er schaut sie an. Eine Sekunde, vielleicht zwei.
3. May 2020 | Deutschlandfunk, Radioproduktion, Sonntagsspaziergang
BEITRAG / Teil 1
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie das folgende Geräusch schon einmal gehört haben. (GERÄUSCH) Und es ist durchaus personenabhängig. (GERÄUSCH). So klingt es beim Geduldigen, und so beim Ungeduldigen, oder bei dem der wenig Zeit dafür verwenden will. (GERÄUSCH) Der Zaghafte, es könnte auch der Sparsame sein. Wie auch immer, was ist das für ein Geräusch? Sie kennen es bestimmt, und ich wasche jetzt erst mal die Hände. (ATMO)
BEITRAG / Teil 2
Dieses Geräusch (GERÄUSCH) – Sie kennen es bestimmt, wenn man nämlich mehr von seinem Hintergrund dazu noch hört (ATMO), in der Eisenbahn, in der Eisenbahn, in der Deutschen, in der Österreichischen und wahrscheinlich auch in der Schweizer Eisenbahn hat oder hatte dieses Geräusch seinen Lebensraum, und zwar im WC. Es ist der Trockenseifenspender. Das war nämlich jenes Gerät, das unten so einen igelhaften Kreis hatte, mit drei, wahrscheinlich 120 Grad, 360 Grad durch 3, 120 Grad ja, versetzten Stacheln, die man mit den Fingern fassen und drehen kann, und es wird dabei die Seife, die trockene Seife auf die Hand gerieben. Und wenn dann kein Wasser da war, weil es schon aus war, konnte man sich die Seife (ATMO) runterklopfen. Heute ist es ja so, dass mit Flüssigseife das Problem besteht, wenn das Wasser aus ist haben wir die Seife flüssig in der Hand, was soll man tun. Ja, früher war ja alles besser… Also, die Erinnerungen, wir kennen es. Ich weiß nicht, ob es Trockenseifenspender noch in den modernen Eisenbahnwaggons gibt, man kann aber diesen Spender im Internet sehr wohl leicht finden. Ich habe mir einen schicken lassen, mit einem Karton voller Seife, und habe das im Bad installiert und bin jetzt beim Händewaschen so gut wie auf Reisen.
(ATMO) Und dazu gibt es Helmut Qualtinger, der „Österreichische Karl Valentin“, mit den schönsten Bundesbahnstationen.
MUSIK (Helmut Qualtinger, Bundesbahnblues)
Link zum Trockenseifenspender im Internet: http://sapor.de
9. Aug 2018 | Radioproduktion
Wohin soll denn die Reise gehen, wird man gefragt, wenn man wo einsteigt, in ein Gefährt, in ein Mobil, bei dem man das Reiseziel bestimmen kann. Wohin soll denn die Reise gehen, als ob man wüsste, was ein gutes Ziel wäre, denn dazu müsste man ja schon einmal dort gewesen sein, um sich sicher zu sein, ja dorthin soll es gehen. Und oft ist man ja nicht alleine unterwegs. Man muss sich verständigen, die Wünsche koordinieren. Es ist unter allen bedenkbaren Umständen und Erfahrungen schwierig, sich innerhalb der Familie ein Reiseziel für die Ferien auszumachen. Besonders, wenn die Kinder 14, 15 Jahre alt sind.
Heuer haben wir eine Reise nach Prien gemacht. Und davon möchte ich erzählen. Wir gingen in Wien zum Hauptbahnhof. Dort haben wir uns mit dem Rücken zur großen Anzeigewand gestellt. Ausgemacht war: auf 1, 2, 3, würden wir uns umdrehen. Wir würden zu dem Meer fahren, das in der Richtung des Reiseziels des 3. Zugs liegt. Den ersten und den zweiten Zug würden wir ja nicht mehr erwischen. Aber den 3. Zug, den nehmen wir, und dieser fuhr auf 1, 2, 3 nach Zürich. So war die Richtung klar. Wir fahren ans Meer in Richtung Zürich. Also nach Frankreich. Wir fahren an den Atlantik.
Wohin soll denn die Reise gehen? Bordeaux. Wir machten uns aus, immer um 11 Uhr 30, auszusteigen, egal wo der Zug gerade ist, um dort Mittagessen zu gehen, und nach einer Pause wieder weiterzufahren. Bis 18 Uhr ungefähr, um egal wo, dort auszusteigen, wo der Zug grad hält – um dort zu nächtigen.
½ 12 war es in Salzburg. Nach dem Mittagessen dann weiter mit dem nächsten Zug in Richtung Meer. Es war ein langsamer Zug. Er fuhr nach Zell am See. Der See sah so verlockend aus, und wenn es keine Eile gibt, dann steigt man aus, und schwimmt ein Stück. Der nächste Zug, der fuhr nach Innsbruck, Zeit zum Schlafen. Stück für Stück und Zug um Zug, weiter Richtung Ozean. Basel, Mulhausen, Dijon, und so weiter und so weiter – nach 5 Tagen erreichten wir auf diese Art Bordeaux.
Das Schöne an dieser Art der Reise war, dass wir nie einen Zug versäumt haben, wir haben ja immer nur den nächsten genommen. Und während man bei großen Zielen schnell einmal auf Hauptverkehrsstrecken landet, sich in der Folge zwischen Hauptstädten zu schnell fortbewegt, sind wir auf dieser Reise auf diese Weise in Gegenden gekommen, an Stellen ausgestiegen, die wir vorher mit Sicherheit oft nicht einmal vom Namen kannten. Regionalzüge, Schiffe, Stopps und Strecken, die man selbst nie wählen würde. Wir haben erlebt, dass es wichtig war, sich den Schlafplatz wirklich nur im letzten Zug des Tages auszumachen. Das geht mit den digitalen Buchungsplattformen ja sehr leicht. Würde man schon am Vormittag das Abendziel fixieren, oder Gott behüte auch am Vortag, da wäre das Schicksal viel zu stark eingeschränkt, und die Eile beginnt – man muss ja den vorgesehenen Zug, die vorherbestimmte Stadt erreichen. Da fängt der Stress dann wirklich an. Es ist gar nicht leicht, mit all den Sicherheiten, die man sich erkaufen kann, dem Schicksal eine Chance geben, die Strecke zu gestalten.
Viele Grüße also aus Bordeaux. Wer weiß, wohin uns die nächste Reise treiben wird, ans nächste Meer, auf diese Art. Ich bin noch schuldig, warum es eine „Reise nach Prien“ war, obwohl wir nach Bordeaux gefahren sind. Prien, das ist kein Ort, sondern ein Name, der schon viele Jahre in meinem Kopf herumgetragen wird. Prien ist ein Mensch, der Herr Prien. Er ist oder war Bibliothekar in Wien. Ich selber habe ihn nie gekannt. Er hat diese Reiseform erfunden. Herr Prien hat vor 30 Jahren in der Bibliothek für Slawistik an der Universität Wien gearbeitet und einem Freund, der dort studiert hat, von dieser wunderbaren Form der Fortbewegung abseits der großen Reisekorridore erzählt. Der Freund hat es wiederum mir erzählt, und nach 30 Jahren war es dann soweit. Unser heuriges Reiseziel hat seinen Namen erhalten, ja eigentlich der Weg, die Reiseform nach Prien …
ORF Radio Ö1 – Moment/Randnotizen, 6. August 2018. Eine erste Fassung dieser Randnotizen wurde im Deutschlandfunk/Sonntagsspaziergang als “Akustische Ansichtskarte aus Bordeaux” am 1. Juli 2018 ausgestrahlt.
Hörerreaktion
Vielen Dank für die gestrigen Moment-Randnotizen. Moment ist sehr oft ein Quell von Freude, Nachdenklichkeit, Innehalten, Neugier, und nicht zuletzt Schmunzeln. Ihr gestriger Beitrag ist ein Juwel in allen diesen Aspekten. Dieser Sommer ist leider schon verplant, aber nächstes Jahr werde ich sicher auch nach Prien fahren. – P. W.
16. Apr 2018 | Atmos der Welt, Podcastepisode
Bunte Stimmen und Klänge am Bahnsteig der Hauptstadt der Südböhmischen Region, České Budějovice. Das Beitragsfoto ist im Bahnhof selbst entstanden, die Bahnhofsbuchhandlung. Die Aufnahme stammt vom Bahnsteig. Es ist Samstag Mittag, es ist viel Betrieb.
Eine der schönsten Mischungen von Klängen und Geräuschen sind Bahnhofsansagen. Meist beginnen sie mit einer charakteristischen Melodie. Geübte Bahnreisende kennen sie vielleicht auswendig. Die Melodie von Budapet Keleti vielleicht, oder jene der Pariser Bahnhöfe. Oft sind sie mit Erinnerungen verbunden, weil man am Bahnhof auf jemanden gewartet hat. Und dann kommt die charakteristische Ansage. Was kommt zuerst? In welchen Sprachen? Bahnhofsansagen laden im besten Fall zu Beziehungen ein. Wer sie später hört, wird sich daran erinnern. Ich bin bei dieser Aufnahme zu meinen Eltern aufs Land gefahren, wo mich meine Kinder auch erwartet haben.
Diese Episode ist am 16.04.2018 erschienen. Dauer: 0
Stunden
2
Minuten
und 17
Sekunden
29. May 2015 | Lobster und Tentakel, Podcastepisode
Die Bad Ischler Bahn verband Salzburg mit Bad Ischl im Salzkammergut von 1893 bis 1957.
Werner Schleritzko hat diese Bahn “erlernt” – er hat erforscht und recherchiert, was es zu dieser Bahn an Wissen gibt.
Im Gespräch erzählt er über die Wirtschafts- und Betriebsgeschichte dieser Schmalspurbahn, und wir erfahren viel über Eisenbahnbetreiber, Eisenbahnfreunde, und die Herausforderungen, den “historischen Schatten” einer heute eingestellten und ehemals wunderschön verlaufenden Bahnlinie herauszufinden.
Werner hat mit diesem Wissen dann ein Buch geschrieben.
Link zum Wikipedia Artikel
Link zum Buch von Werner Schleritzko: Mythos Ischler Bahn
Diese Episode ist am 29.05.2015 erschienen. Dauer: 1
Stunde
28
Minuten
und 51
Sekunden
17. Nov 2013 | Atmos der Welt, Podcastepisode, Tagebuch
Eine Nachtfahrt zwischen Leoben und Salzburg. Der Intercityzug ist schlecht beleuchtet, und dann und wann erzählt eine Stimme vom nächsten Halt. Zum Beispiel vor dieser Station: Stainach-Irdning. Als Bahnknotenpunkt ist dieser Ort in Österreich bekannt wie Attnang-Puchheim oder Neumarkt-Kallham.
Wer am späten Abend an einem Wochenende in einem Intercity irgendwo zwischen Leoben und Salzburg fährt, wird sich schnell einmal ein wenig einsam fühlen. Es ist kaum jemand im Zug. Die Sonne ist schon lange untergegangen. Eigentlich ist nichts zu tun. Dann und wann huscht die Schaffnerin im Gang vorbei – und dann und wann kündigt sie den nächsten Halt an. Ein Gesang ist ihre Ankündigung der nächsten Zukunft. Eine Begegnung. Für wie viele Menschen wohl hier in diesem Zug?
Diese Episode ist am 17.11.2013 erschienen. Dauer: 0
Stunden
0
Minuten
und 43
Sekunden
3. Nov 2013 | Atmos der Welt, Podcastepisode, Tagebuch
Eisenbahnfahrt in Norwegen. Mit schönen Kurven und Tacktack.
The Flåm Railway is a scence railway in Norway. It runs from the mountain station at Myrdal on the Bergen Railway, down to Flåm station nestled in the innermost corner of the Aurlandfjord.
Die Schienen der Eisenbahnen sind ja mittlerweile überall so verbunden, dass es keine Lücken mehr gibt. Folglich gleiten die Räder der Bahn über die Schienen, ohne einen Rhythmus zu verursachen. Wer genau diesen Rhythmus aber gerne hat, weil er das Gefühl des Bahnfahrens vermittelt, findet (oder fand) ihn an einer Bahnstrecke auf dem Weg nach Bergen. Da gibt es in Myrdal eine Stichbahn hinunter nach Flåm, und auf dieser Strecke erzählt das Tack-Tack der Eisenbahn über die Geschwindigkeit, die Kurven. Was die Erinnerung ergänzt ist die Aussicht und die Reisebegleitung, die man zu dieser Zeit so sehr geliebt hat.
Diese Episode ist am 03.11.2013 erschienen. Dauer: 0
Stunden
4
Minuten
und 19
Sekunden
29. Aug 2013 | Atmos der Welt, Podcastepisode, Tagebuch
Bahnverbindungen werden am Gare du Nord in Paris immer noch am Klapperboard angezeigt. Im Gegensatz zu Monitoren ist das akustisch äußerst hübsch. So ein Board musste einmal ungeahnte Vorteile gehabt haben. Heute erscheint es aber logisch, dass die mechanische Bewegung der Farbplättchen der Anzeige von Zügen auf Monitoren unterliegt. Was wohl der richtige Name dafür ist?
Monitore als Anzeigetafeln sind bequem für die Betreiber. Aber so richtig toll sind klappernde Anzeigetafeln, die die Verbindungen der Züge am Bahnhof anzeigen. Die sich verändern, die Rattern, neu gestalten, alles zeigen. Was für ein Leben. Und gerne wartet man am Bahnhof lange auf den nächsten Zug. Eine meiner schönsten Aufnahmen und Reisezustände.
Diese Episode ist am 29.08.2013 erschienen. Dauer: 0
Stunden
2
Minuten
und 0
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