Vom Leben der Natur / Ö1 / 25. April – 29. April 2022
Akrobaten zwischen Hof und Himmel
Der Wildtierbiologe Helmut Steiner spricht über die Schwalben.
- Nähe zu Menschen
- Bedeutung der Schwanzgabel
- Erwartete Ankunft
- Charakteristische Nester
- Ein ökologisches Netzwerk
Schwalben haben schon lange eine enge Beziehung zu Menschen, da sie in unserer Gegend fast nur in Häusern leben. Häuser sind “Kunstfelsen” mit besonderer Schutzwirkung vor natürlichen Feinden.
Hauptsächlich vier Schwalbenarten leben in Mitteleuropa: Die Felsenschwalbe, die Uferschwalbe, die Mehl- und die Rauchschwalbe. Alle Arten sind Zugvögel, die in unserem Winter in Afrika, südlich der Sahara überwintern.
Mit dem Rückgang der offenen Ställe geht auch die Zahl der Schwalben im bäuerlichen Umfeld zurück.
Für die Evolutionsforschung sind Schwalben wichtige Modellorganismen. Ihre charakteristischen Schwanzfedernspießen erzählen etwas über den Reproduktionserfolg der Männchen, besonders stark bei der Rauschwalbe. Die Gabelungen sind ein Ornament, ein Fitness-Signal: die Länge der Schwanzfedern sind ein Selektionsmerkmal.
Die Flughöhe der Schwalben ist tatsächlich ein Zeichen für “schönes Wetter”, während bei Schlechtwetter vor allem die Rauchschwalbe tief über dem Boden fliegt, wo es dann besonders über Wiesen mehr Insekten gibt.
Interviewpartner
Dr. Helmut Steiner
Institut für Wildtierforschung und -management
Mühlbachgasse 5
A-4533 Piberbach
Photo by Nico Meier on Unsplash