Der Blick durch Linsen auf Menschen. Wie kann man das lernen?

Man muss zunächst alles vergessen.

Die berühmten Straßenbilder der schwarz-weiß Street-Fotografie, Magnum, Henri Cartier Bresson.

Fotos von Luis Borges, Louis Armstrong in der Unterhose, spielende Kinder.

Als sie nach ihrer Flucht nach Argentinien 1938 und später nach New York wieder 1955 zurück nach Österreich kam, war eines ihrer ersten Motive ein Rauchfangkehrer. Lisl Steiner ist Fotojournalistin, Autorin, Zeichnerin.

Friedrich Gulda | Foto: Lisl Steiner | Bildarchiv Austria

Ihre Fotos sind in der österreichischen Nationalbibliothek auch elektronisch verfügbar. Sie stellt immer wieder aus – in der Galerie Westlicht in Wien etwa, und sie besucht Wien regelmäßig, um Freunde zu treffen.

Heute wird alles fotografiert. Ob erlaubt, oder nicht, erzählt Lisl. Facebook findet sie überbewertet.

Lisl Steiner hat mit den ganz großen fotografiert, und sie hat ganz Große fotografiert. Am liebsten aber fotografiert sie arbeitende Männer.

Wir sprechen mit ihr über Ihre ganz persönliche Sicht auf die Welt – ein Nachmittagsgespräch auch übers Lernen.

Lisl Steiner wurde am 19.11.1927 in Wien geboren. 1938 emigrierte sie mit ihrer Familie nach Buenos Aires in Argentinien, wo sie 1941-44 Kunst studierte und gleichzeitig die Fernando Fader School of Decorative Arts besuchte. 1942-1950 nahm sie Privatunterricht in Malen und Zeichnen bei Ignazio Kaufmann. 1945-53 war Lisl Steiner in der argentinischen Filmindustrie tätig und Produktionsassistentin bei mehr als 50 Dokumentarfilmen. Seit 1953 arbeitet sie als Fotojournalistin in Argentinien, Europa und Nordamerika, veröffentlichte unter anderem in US-Magazinen wie Life, Time, Newsweek und The New York Times und schuf zahlreiche Fernseh-Produktionen für NBC und Public Television (PBS). Ab 1949 zeichnete und fotografierte Lisl Steiner zahlreiche Künstler und Prominente. 1959 begann das fotografische Großprojekt „Children of America“, das Aufnahmen aus 31 Ländern des amerikanischen Kontinents umfasst und bis heute andauert.1999 schenkte Lisl Steiner ihre Zeichnungen der ÖNB, 2004 ihren gesamten fotografischen Vorlass, der nach und nach in Wien einlangt. Sie lebt heute in New York und hat die amerikanische Staatsbürgerschaft. (Österreichische Nationalbibliothek)

Links: Lisl Steiner | Bildarchiv Austria | Vimeo


Diese Episode ist am 01.12.2013 erschienen. Dauer: 0 Stunden 55 Minuten und 8 Sekunden