
Sendungsbewusst
Drüben auf Sendegate wird gerade diskutiert, was „sendungsbewusstsein“ bedeuten kann. Das ist eine interessante Diskussion
Drüben auf Sendegate wird gerade diskutiert, was „sendungsbewusstsein“ bedeuten kann. Das ist eine interessante Diskussion
3 Headsets, Mischpult (Vorläufer vom aktuellen Rhødecaster Pro), MacBook. Internet-Leitung nach Shanghai.
Podcast ist „Zuhören am Lagerfeuer“: Wir sitzen dabei und hören einer Diskussion zu. Auch wenn wir nicht mitreden, sind wir am Feuer. Wir können die Distanz frei wählen.
Podcasts sind eine Art, die Wirklichkeit zu beschreiben, sie zu denken durch „Erreden“. Die eigentliche Frage ist: worüber lohnt es sich zu reden? Worüber lohnt es sich zu denken?
Möchten wir das Rauschen erhöhen? Das kann passieren. Es ist gar nicht so leicht, etwas Eigenständiges zu machen, was am Wasserfall bemerkt werden kann. Authentizität ist gut. Eine hohe Schlagzahl bringt auch Anfänger schnell in den Bereich guter Ergebnisse (ab Folge 10).
Bei Podcasts ist die Kommentarkultur höher, Hater hören nicht lange zu, und wenn jemand lange zuhört, hat er eine differenzierte Meinung (bekommen).
Podcasts finden im Kopfhörer statt, Radio im Lautsprecher. (Tim Pritlove)
Die Zielgruppe ist bei Podcasts reichlich egal. Ein Podcast spricht sich herum (man kann gar nicht verhindern, dass er gehört wird). Regelmäßigkeit hilft dabei.
Aus Podcastern werden keine Radioleute. Das ist eine Beobachtung.
Ähs schneiden? Beim Denken hören braucht bestimmte Ähs. Das schneiden wir beim Radio recht undifferenziert alles weg, man kann in den Sendungen den Menschen nicht mehr beim Denken zuhören, ein Wesenentlicher Teil der Sprache geht verloren. Das Vorlesen von Manuskripten ist nicht mehr denken/sprechen, sondern die Wiedergabe von Gedrucktem. Eine Katastrophe der Menschheit, wie ich meine.
Der Vertrauenslevel der Podcasthörer:innen ist höher, sie entschuldigen meine Fehler, weil sie mich kennen, übrigens wird auch Ironie hörbar, einordenbar. Weil mehr Zeit ist.
Gute Podcaster sind die gute Zuhörer. Sie können auch gut zusammenfassen, was wir gehört haben. Zwischendurch schadet das gar nicht.
Metatexte sind unsere Freunde. Kapitelmarken. Untertitel, Inhaltsbeschreibungen.
Hörer:innentreffen: Podcaster:innen, die das machen, bauen ihre Hörerschaft gut aus. Und ich kenne sehr viele, die routinemäßig ankündigen, wenn sie in einer Stadt sind, sie treffen sich in Restaurants, passenden Locations.
Podcast ist das „nächste“ Medium, sagt Tim Pritlove in seiner Keynote (Video hier) bei der #subscribe10 im März 2019 – und er meint damit das dem Ohr nächstengrenzende Medium. Weil Podcast eben mit Kopfhörern gehört werden.
Werbung macht nichts besser, sagen viele Podcaster, sie macht das Publikum zur Zielgruppe – teilt sie in Scheibchen, Glaubwürdigkeit leidet, der „Wert der Marke“ sinkt. Wer nicht für eine Zielgruppe sendet, ist überrascht, aus welchen Ecken Hörer:innen kommen. Das ist auch ein sonderbarer Widerspruch: Man macht das Ding für die Hörer, und mann macht es genau nicht für die Hörer – man lässt sie dabei sein.
Zweiter sonderbarer Widerspruch: Die Person des Podcasters ist egal, er ist stellvertretend der Gesprächspartner im Podcast, und gleichzeitig ist die Person wichtig, mit einer oft erlebten Asymmetrie der Bekanntheit. Man ist den Menschen sehr vertraut, denen man zuhört, aber eben einseitig vertraut, Podcaster berichten aber auch, dass ihnen die Hörer vertraut sind, für die sie ja diese Gespräche machen.
„Seit exzellent zueinander“ war der letzte Punkt bei der Eröffnung der Podcaster:innenkonferenz #subscribe10 (Link zum Programm).
Sprechen als Mittel zur Erkenntnis braucht Zeit.
Worüber lohnt es sich zu reden, finde ich noch einmal, das ist die eigentliche Frage.
#subscribe10 | Workshop Museumuspodcasts |…hier zur Workshopdoku
Gespräche, die zugänglich sind. Bei denen man dabei sein kann. Wie damals am Lagerfeuer, als die Menschen noch in Kohorten umherzogen. Das, worüber sie reden, steht im Mittelpunkt. Die Wärme des Feuers. Und sie reden so lange, bis sie fertig sind.
Es geht bei Podcasts vorderhand nicht um Reichweite, sondern um die Zugänglichkeit des Gesprächs. Um die Möglichkeit, dabei zu sein. Die Länge der Sendung ist egal. Podcaster:innen sind in seltenen Fällen berühmt. Meinung ist Teil des Konzepts, und im Museumsumfeld wird durch einen Podcast kuratorische Arbeit hörbar gemacht.
In Podcasts finden Sie meistens Gespräche. Radiosendungen zeigen hingegen in aufwändig gestalteten Beiträgen die Welt, wie sie den Gestaltenden erscheint. Und das ist nicht der einzige Unterschied: Radio wird über Lautsprecher gehört, Podcasts über Kopfhörer. Radio ist geteilte Öffentlichkeit. Podcasts eher intim. Bei Radioaufnahmen wird ein Mikrofon hin- und her geschwenkt. Beim Podcast-Gespräch tragen alle Teilnehmer:innen Kopfhörer, an denen Mikrofone montiert sind, die der Kopfbewegung folgen. Jede:r kann zu jeder Zeit reden. Jeder kann den anderen gut hören.
Musik ist wegen GEMA-Gebühren selten dabei. “Verlautbarungen” verschwinden wie das Geheul der Wölfe im Dunkel weit hinter dem Feuer. Sie machen Platz dem Detail, den weiten Augen, dem schweifenden Geist, und dem Wunsch etwas herauszufinden zu wollen. Im Kontakt, im Gespräch.
Sendungen heißen beim Podcast “Episoden”. Im Museum können sie via QR-Code den Ausstellungsobjekten hinzugefügt werden. Wer also ein Objekt sieht und Lust auf den Hintergrund hat, verfolgt bei Verfügbarkeit die Entstehung des Präsentierten als Podcastepisode über den bereitgestellten Link.
Blick in die Geschichte.
Die erste Podcastwelle entstand um das Jahr 2000. Audiofiles wurden via mp3 einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es war die Zeit der illegal geteilten Musikfiles. Die neuen mp3-Player lösten den Walkman und Discman ab. Parallel zu Internet-Blogs mit Texten und Bildern entstanden erste Audioblogs. Auch sie konnten über “RSS-Feeds” abonniert werden, ohne jede Seite einzeln ansurfen zu müssen, um zu schauen, ob es etwas Neues gibt. Wann immer es eine neue Episode gibt, wird das zugehörige mp3-File automatisch heruntergeladen. Es wartet dann auf dem mobilen Endgerät, bis es der Benutzer zeitsouverän hören möchte. Einziges Problem der ersten Podcastwelle: der Klang. Viele der Aufnahmen hörten sich an, als ob sie auf dem Klo gemacht wurden. Die Stimmen waren nicht präsent, es hallte und schepperte. Aber man konnte senden, man konnte gehört werden.
Und dann kam Podcastwelle 2.
Ausgelöst durch Pioniere aus Deutschland, zuzuordnen dem Umkreis des “Chaos Computer Clubs” – die “guten Hacker”. Sie geben Wissen über Podcastepisoden weiter. Die Episoden dauern gerne um die 1, 2, 3 Stunden. Oder 4. Wenn sich jemand mit dem Thema auskennt. Über das Ohr zum Beispiel – ein Experte für Cochleaimplantate. Oder über Kurdistan, Feminismus, das Bierbrauen, Pornographie oder die Chilli-Schote. Über Kakteen. Gespräche sind nun in Studioqulität zu hören und von Radiosendungen nur insofern zu unterscheiden, dass sie keine gebauten Beiträge oder Features sind. Und dass auch mal gelacht wird.
Auch die Rundfunkanstalten ziehen nach, die in Podcasts einen weiteren Ausspielkanal für ihre Sendungen haben. Öffentlich-rechtliche Radiostationen müssen diese Angebote üblicherweise “depublizieren”, nach einer bestimmten Zeit vom Netz nehmen. Freie Podcaster:innen nicht. Die Erfahrung zeigt: auch ältere Episoden werden noch gehört, wenn sie verfügbar sind.
Dann kam die Podcastwelle 3.
“Podlove” entstand, ein digitales Plugin für das weitverbreitetes Content-Management-System “WordPress”, das viele Bloger:innen verwenden. Episoden können damit noch einen Tick einfacher veröffentlicht werden. Die Podcasts verlassen die Nerd-Ecke. Die Community trifft sich regelmäßig an unterschiedlichen Orten im deutschsprachigen Raum, um Erfahrungen zu tauschen. Oder digital auf www.sendegate.de. Österreichische Audioexperten entwickelten mit “Auphonic” ein Onlineservice, das aufgenommenes Material akustisch optimiert. Mehrspuraufnahme sind mit “Ultraschall” möglich, und über das Plugin “Studiolink” können Mikrofone an mehreren Orten kostenlos via Internet in Studioqualität verbunden werden. Das Podcast-Equipment passt in ein Köfferchen.
Zunehmend werden auch “Podcastlabels” gegründet, eigene Agenturen, die ausschließlich Podcasts produzieren.
Manche Podcaster:innen finanzieren mit Werbung ihre Episoden -obwohl, da sind sich viele einig, Werbung noch nie etwas besser gemacht hat. Andere Podcaster:innen arbeiten mit Produktplatzierung. Oft zahlen die Hörer:innen zusammen, und es gibt auch jene Podcasts, bei denen Auftraggeber Episoden kaufen, weil es ein Budget für Öffentlichkeitsarbeit gibt. Einige verkaufen Bücher, Vorträge Expertise und Kurse, aber die meisten podcasten als Hobby. Und das in guter Qualität – Garantie oder Aufsicht gibt es keine. Es braucht ein kritisches Ohr und auch die Erfahrung kuratierter Podcastverzeichnisse wie wissenschaftspodcasts.de, um “gut” von “belanglos” zu unterscheiden.
Wir sind jetzt in Podcastwelle 4.
Die Verlage und Zeitschriften und Zeitungen sind eingestiegen. Podcast wurde bekannter, weil auch Musikplattformen wie Spotify die Episoden anbieten. Wir schreiben das Jahr 2019. Jede:r, der etwas auf sich hält, macht einen Podcast. Auch die Museen begannen den Hörraum zu erobern.
Für Menschen beim Pendeln, im Auto, in der Werkstatt. Manche Podcasts sind einzigartig. Viele senden für die Nische, einige für die breite Masse. Ein Spielplatz für Experimente auch für Verlage, die die längste Zeit ihre Inhalte auf Papier gedruckt haben.
Andreas Sator etwa lernt als Standard-Journalist in “Erklär mir die Welt” Alltägliches und Unbekanntes im Gespräch mit Expert:innen in einem eigenen Podcast kennen und Maria Wegenschimmel erforscht in ihrem “Wiener Sozial-Pod” Hilfsangebote für Mitmenschen auf eigene Faust, sorgt dadurch für eine Vernetzung der Beteiligten untereinander.
Auch die Museen begannen den Hörraum zu erobern.
Interessant ist dabei, dass sich freie Podcaster:innen oft in ihren eigenen Produktionen einen unabhängigen Ruf erarbeiten. Einen Stil, eine Art, für die sie ihren Hörer:innen bekannt sind, und die dann von einem Auftraggeber gekauft wird. Zum Beispiel Holger Klein aus “WRINT”, der für einen Hornbach-Bauhaus-Podcast seine Art, Gespräche zu führen, mitbringt. Er spricht mit Abenteurern und Do-It-Yourself-Pionieren. Marketingabteilungen und Pressestellen müssen in solchen Projekten ebenso flexibel sein, wie die beteiligten Podcaster:innen, die bisher gewöhnt waren, alleine zu arbeiten. Müssen die Inhalte freigegeben werden? Wer entscheidet? Wer hört ab, wer hört mit? Wer repräsentiert und wer veröffentlicht, wo und wie?
Es gibt Abhängigkeiten, Überschneidungsflächen, Graubereiche, Bekanntheitsströme und die Eroberung neuer Terrains.
Und das Stadtgespräch?
Das “Stadtgespräch” ist der Podcast des Technischen Museums Wien. Mittlerweile bei Folge 20 erschien die erste Episode Anfang 2017 im Zusammenhang mit der Ausstellung “Zukunft der Stadt”, weil Expert:innen verfügbar waren, die bereit waren, über ihre Inhalte ausführlicher zu reden. Der Lichtmeister von Wien – er kümmert sich um alle Lampen inklusive Ampeln. Die Logistikexpertin über die Zukunft der Lastenräder. Die Leute vom Stromverteiler, die dafür sorgen, dass Energie für alle zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stellt – eine Episode in Verbindung mit der Elektrizitätsausstellung On-Off. Mit der Ausstellung “Zukunft der Arbeit und Produktion” erschienen Gespräche mit Roboteringenieuren, mit Soziologen, einer Expertin der Gewerkschaft, mit einer Datenwissenschaftlerin der VOEST. Die Gespräche immer ausführlich und immer mit vielen Details.
Und immer lang.
Im allgemeinen werden die Episoden der “Stadtgepräche” nicht geschnitten. Es sind auch die Pausen zu hören. Das Denken. Das Atmen. Das Leben. Das Dazwischen, was in Kurzbeiträgen in Radio und Fernsehen meist wegfällt.
Eigene Gedanken werde sorgsam in die des Gegenübers geflochten. Beim “Stadtgespräch” aus dem Technischen Museum sind oft sind die Kurator:innen der kommenden Ausstellung dabei. Ihre Fragestellungen werden hörbar, zugänglich, ihre Ansätze spürbar. So bekommt das Museum eine Stimme. Die Sicherheiten, die Zweifeln, das Nachfragen, das Explorieren. Wer Lust hat, hört zu. Wer nicht – nicht.
Podcast-Tipps und Beispiele aus anderen Museen.
Empfehlenswerte Podcasts sind – natürlich neben dem Stadtgespräch – die Referenzprodukte aus dem deutschsprachigen Raum: “CRE”, “Omega Tau”, “Forschergeist”. Vielleicht auch die “Bienengespräche” aus Wien, wenn Sie sich für Natur interessieren. Es gibt den “Lila Podcast” mit feministischen Inhalten. Ja, auch für Männer. Für Läufer:innen die “3-Schweinehunde”. Oder “Zeitsprung”, Geschichten aus der Geschichte. Alle sind einfach zu finden, einfach zu googeln. Das Sigmund-Freud-Museum in Wien hat einen Podcast, das Smithsonian Museum, das Archäologische Museum Hamburg. Über Ausstellungen erzählen der “Museumscast”, “Exponiert”, “Kunst und Horst” und das “Kulturkapital”. Die Grenzen verschwimmen. Empfehlenswerter Startpunkt für Suchen ist auch das Podcastverzeichnis www.fyyd.de
Wenn Sie Ihren Lieblingspodcasts gefunden haben, drücken sie auf dessen Website auf den “Abonnieren”-Knopf und aktivieren dadurch eine App auf Ihrem Smartphone, den sogenannten “Podcatcher”. Er sammelt die neuen Episoden und speichert sie wie in einem Schatzkästchen bis zu jenem Zeitpunkt, an dem Sie bereit sind, zu hören. Es gibt eine Pausetaste. Und oft auch Kapitelmarken. Damit sie wieder zurückfinden, wo sie aufgehört haben zu hören, als Sie stoppen mussten, weil es ja auch noch die anderen Dinge im Leben gibt.
Lothar Bodingbauer, Radiojournalist und Podcaster der “Stadtgespräche” aus dem Technischen Museum Wien
* in Radio-Studioqualität
Zur technischen Seite eines Podcasts in bester Qualität braucht es nicht viel. Jede:r kann senden. Jedes Element in meinem aktuellen mobilen Setup hat natürlich Alternativen. Aber kein Element an sich ist für den perfekten Klang verzichtbar.
Hier ist also “mein Goldstandard Setup”, das sich an Technik und Format an der deutschen Podcasterlandschaft im Umfeld von sendegate.de, metaebene.me, ultraschall.fm und auphonic.com orientiert. Bei Fragen helfen die Podcastpat:innen (via Podcasterei in Österreich) gerne weiter, und ich auch.
Aufnahme:
Jede Person bekommt ein eigenes Mikrofon. Für Gespräche sind Headsets die ideale Lösung, weil man sich gleichzeitig gut hört. Aufgenommen werden die Spuren getrennt digital. Wenn ich draußen unterwegs bin, habe ich manchmal eine Funkstrecke dabei. Üblicherweise sind die Zoom-Aufnahmgeräte passend (meines Zoom F8: Link zu Thomann), es geht aber fast jede beliebige Alternative. Das könnte auch ein Computer mit Audiointerface für zwei oder mehrere Eingänge – zB. von Focusrite (Link zu Thomann) – sein.
Die dargestellten Headsets Beyerdynamic DT297 (Link zu Thomann) sind das Herzstück des Goldstandards, und sie kosten je rund 300 Euro mit Kabel. Günstige Alternativen gibt es auch (HMC660 Diskussion), die aber nicht ganz trivial sind. Daher bleibe ich hier bei der “Alles-Sorglos-Investition” – für mich hat sich die ausgezahlt.
Nachbearbeitung:
Am Computer kann man die einzelnen Spuren noch schneiden und mit Kapitelmarken versehen. Das geht sinnvollerweise mit Ultraschall – ein Softwarepaket, das die Audiosoftware “Reaper” ergänzt, die man sich vorher installiert. Die fertigen Spuren werden exportiert und dann transferiert.
Upload:
Wer alles selbst machen möchte, lädt die Spuren hoch zu Auphonic, ein Online-Servidce, die sich um perfekten Klang, die Lautstärke und den fertigen Mix samt Export auf den Zielserver kümmert. Das ist dann üblicherweise eine WordPress Installation mit Podlove Podcast Publisher. Wie man so etwas in 3 Stunden aufsetzt, habe ich hier beschrieben. Oder man schickt alles zu Podigee, die kümmern sich ums Publizieren. Natürlich können auch alle anderen denkbaren Audio- oder Videoplattormen mit dem fertigen Produkt beschickt werden.
Mein persönlicher Eindruck: Immer wieder tauchen Podcasts mit super Inhalten auf, die ihre Klangqualität nicht voll ausschöpfen. Meist verzichten sie auf Hedasets oder/und Auphonic.
Mit genau diesem Setup habe ich diese Episode 30 von “The Macher Report” mit Titilaflora aufgenommen:
Disclaimer: Die Links zu Thomann sind Partnerlinks. Jede andere Bezugsquelle ist auch schön – in Österreich zum Beispiel die Klangfarbe in Wien.
Ein Podcast-küsst-Radio-Projekt
Ikebana, die Kunst des Blumensteckens; Bonsai, die Kunst des “Bäume-Kleinhaltens”; Origami, die Kunst des Papierfaltens; Shibari, die Kunst des erotischen Verschnürens: all diese Techniken haben mit der Lust am Formen zu tun. Nicht das Endprodukt steht im Focus der Könner, sondern der Vorgang des Veränderns und Verstehens. Es ist eine Philosophie. Gestaltung: Lothar Bodingbauer und Thomas Gasser. (Moment / ORF Radio Österreich 1)
ORF Radio Österreich 1, Moment am Sonntag
10.06.2018, 18:15–19:00 Uhr
Ikebana. Bonsai. Origami. Shibari.
Die subtile Kunst, neue Formen entstehen zu lassen
Ikebana, die Kunst des Blumensteckens; Bonsai, die Kunst es Bäume-Kleinhaltens; Origami, die Kunst des Papierfaltens; Shibari, die Kunst des erotischen Verschnürens: all diese Techniken haben mit der Lust am Formen zu tun. Nicht das Endprodukt steht im Focus der Könner, sondern der Vorgang des Veränderns und Verstehens. Es ist eine Philosophie.
Die folgenden Gespräche sind für diese Sendung entstanden und stehen als Podcastepisoden in voller Länge zur Verfügung:
LUT064 Auftakt – Lothar Bodingbauer und Thomas Gasser
Wie wird die Sendung angelegt
LUT066 Japan-Blog “Wanderweib” – Tessa Tews
Erste Eindrücke vom Leben in Japan
LUT067 Origami – Noriko Mafune-Bachinger
Die Kunst des Papierfaltens
LUT068 Bonsai – Günther Klösch
Bäume in der Schale
LUT069 Ikebana – Helga Komaz
Die Kunst des Blumensteckens
LUT070 Zwischenstand – Lothar Bodingbauer und Thomas Gasser
Diskussion zur entstehenden Radiosendung
LUT073 Japanische Kulturvermittlung – Kai Iwabuchi
Direktor des Japanischen Informations- und Kulturzentrums in Wien
LUT074 Shibari – Vincience und Kenyade
Die Kunst des erotischen Fesselns
Da hatte ich diese Idee für einen Podcast. Diesen Wunsch.
Und wie ich diesen Podcast aufsetze, das beschreibe ich hier. Weil immer wieder jemand danach fragt, wie das geht, wie man einen Podcast macht.
So könnt ihr könnt euch dann vorstellen, wie das geht. Die angegebenen Zeiten beziehen sich immer auf "ich bin erfahren und weiß, wohin ich schauen muss, ich weiß, was ich tun muss". Feinabstimung wird erst nachher folgen, hier ist ein funktionierendes, fertiges Setup. Es geht sich aus zwischen zwei Spaziergängen mit dem Hund.
Und: es geht auch schneller, ohne eigene Website. Zum Beispiel bei podigee.de oder libsyn.com
———
Updates:
Am selben Tag hat noch iTunes einen Bestätigungslink geschickt. Jetzt ist der Podcast im Verzeichnis:
https://itunes.apple.com/at/podcast/alexander-von-humboldt-kosmos/id1340297820?l=en
Am nächsten Tag habe ich ein wenig in den Themes geschaut, irgendwo ist immer etwas, was in der Darstellung nicht passt, damit kann man jetzt ein wenig herumspielen. Aber das Wesentliche ist da, und ich freue mich auf die Aufnahme der nächsten Episode. Kann es kaum erwarten, wie wird diese Geschichte weitergehen?
PS: Zum Inhalt des Podcasts und der Kuh in diesem Beitragsbild. Es ist "die Kuh von Lombok". Ich habe sie auf "meiner" Forschungsreise fotografiert. Lombok ist die nächste Insel von Bali aus in Richtung Australien. Lombok liegt aber auf einer anderen Kontinentalplatte als Bali, und so gibt es dort andere Tiere und Pflanzen - zum Beispiel Kakteen, die plötzlich in der Landschaft zu finden sind. Das war meine Begegnung mit Wegeners Theorie der Verschiebung von Kontinentalplatten. Ein Kaktus fuhr auch zurück nach Wien - in einer Kiste "meiner Forschungsreise". So ist dieser Alexander von Humboldt Podcast auch ein wenig eine Spurensuche in die eigene Sicht der Welt, der Forschung, und der Welt der Forschung.
Bitte, geht doch. Verständlichkeit ist eine Tugend der Könige.
Als Gast beim Bayerischen Rundfunk treffen sich im Oktober 2017 Podcaster/innen des deutschsprachigen Raums.
Zum Programm bitte hier entlang – die Folien meiner Konferenzbeiträge gibt es auch hier:
Workshop: Schreiben wie ein Hai. Texte, die wir gerne lesen. Die Präsentation hier als PDF File.
Workshop: Featurebau / Radiofeature. Die Präsentation hier als Webseite. Angesprochene Audiobeispiele sind hier, den Zugang bitte per Mail erfragen.
Talk mit Melanie Bartos zur Podcastlandschaft Österreich im Herbst 2017. Hier als HTML Seiten.
Zoom F8, 2 Headsets, eine Sennheiser Funkstrecke. Perfekt alles funktioniert. Auphonic noch verboten, das Rauschen rauszurechnen. Batterien halten 3 Stunden. Den 125 min. Podcast darüber gibt es drüben im Stadtgespräch SG007.
Foto: Marie-Theres Gartner[/caption]
1. Aufgezeichnet wird auf einem Macbook. Klein, leicht. Mein einziger Rechner. Überall mitnehmbar, trägt nicht auf. Link zu Apple. Alternativ jedes beliebige Aufnahmeding.
2. Mein Ton kommt von einem DT-297 Beyerdynamic Headset. Perfekter Ton, Kabel extra mitbestellen. Ob 80 oder 250 Ohm? Egal. €235 plus Kabel €59€. Affiliate-Link zu Thomann. Alternativ wird auf Sendegate das Superlux HMD-660X diskutiert.
3. Die Verbindung zwischen Macbook und Headset macht ein kleines Focusrite Solo. Klein, Power kommt via USB. €111. Affiliate-Link zu Thomann.
4. Software: Installiert ist Reaper mit der Ultraschall-Erweiterung. Reaper ist ein Audioprogramm, Ultraschall die Erweiterung ins Podcast-Land. Zuerst das neueste Reaper hier downloaden, Lizenz 60$ discounted; dann Ultraschall drüberinstallieren. Ultraschall kommt mit der Studio-Link-Erweiterung, das die Einbindung von Gesprächspartner/innen an anderen Orten in Studioqualität möglich macht. Gibt es dort keine Reaper/Ultraschall Software, was normal ist, bittet man, dass die Standalone Software von Studio-Link installiert wird. Das geht einfach. Wird sie gestartet öffnet sich ein Browserfenster, eine ID wird angezeigt, die muss mir übermittelt werden, dann kann ich sie aufrufen und der Ton wird als Spur in Reaper aufgezeichnet. Achtung: die Gesprächspartner/innen müssen einen Kopfhörer verwenden, sonst wird der eigene Ton zeitverzögert ständig mitgeschickt.
5. Postproduction. Wie immer via Auophonic. Die Spuren werden getrennt hochgeladen, Auphonic kümmert sich um die saubere Bearbeitung in einem Multitrack-Projekt. Das Ergebnis wird an vordefinierten Plätzen hinterlegt. Link zu Auphonic.
Variation:
Oft ist am Focusrite mein AKG C214 Studiomikrofon angesteckt (Affiliate-Link zu Thomann). Dazu verwende ich einen superbequemen Beyerdynamic DT-770 Pro Kopfhörer ohne Mikrofon (Affiliate-Link zu Thomann) für 149€. Das AKG-Mikrofon verwende ich für Audioaufnahmen, bei denen ich einen Text einsprechen muss. Es eignet sich genauso auch für Podcast-Gespräche. Wo ist der Unterschied? Beim Headset kann ich mich frei bewegen, beim Studiomikrofon kann ich mich akustisch wegdrehen. De facto und rein praktisch ist es für den Podcast egal, für eine Textaufnahme nicht, da muss ich das AKG Mikro verwenden, sonst klingt es nicht nach Studio.
Via This Wachter noch dieser Link für alternative Setups: Transom