Dieses Set kann man per Post verschicken: ein Yahama AG-03 Interface/Mischpult über USB an den Computer angebunden, Headset Beyerdynamic DT-297 dabei, Verbindung über Studiolink. Das Ganze kann mit der Post verschickt werden.
Einstellungen:
+48V Phantomspeisung ON / für Mikrofon
Ausgangslevel auf “normal”, also 3/4
Computerton möchte man hören, daher Regler auf Mitte (anpassbar)
Kopfhörerlevel insgesamt (mit eigenem Ton), auf Mitte (anpassbar)
Einen Podcast zu starten, das ist doch eine wirklich gute Idee. Es braucht auch nicht viel dazu.
1. Jede Person ein eigenes Mikrofon. Welches das ist, ist nicht die große Frage. Aber die anzustrebende „Präsenz“ kommt nur daher, dass das Mikro vor dem Mund ist. Das wollen wir haben. Wir zeichnen diese Mikros auf getrennten Spuren auf. Das ist das eigentliche Ziel der einzelnen Mikros: die getrennten Spuren. Jede Person braucht 1 Spur. Keine Kompromisse hier. Warum? Siehe den nächsten Punkt.
2. Die getrennten Spuren lädst du auf www.auphonic.com hoch und legst dort eine „Multitrack Produktion“ an. Auphonic wird daraus ein Audiofile (mp3) File machen. Und zwar so: wer nicht spricht, wird stummgeschalten – denn das Mikrofon der ruhigen Person würde ja auch die Sprache der daneben sitzenden sprechenden Person aufnehmen, aber das auf Entfernung. Das würde klingen, wie im Bad. Und das genau wollen wir nicht. Es soll nach Studio klingen. Das könnte man auch per Hand machen, aber Auphonic macht das mühelos automatisiert für 1 Euro die resultierende Stunde. Guter Klang und geschenkte Zeit – deswegen mögen wir Auphonic. Jetzt müssen wir das eine – gerechnete – Audiofile nur noch bereitstellen. Dafür sorgt der nächste Punkt.
3. Theoretisch wäre WordPress + Podlove Plugin die schönste Lösung, einerseits die Audioepisode zur Verfügung zu stellen, samt einem Feed für den Podcast, unter dem Leute ihn in Verzeichnissen finden können. Das braucht ein bisschen Erfahrung und den Willen zum Schrauben. Wenn du dir das sparen möchtest, nimm irgend ein Modell von www.podigee.com – die kümmern sich um alles und die höheren Abomodelle beinhalten sogar Auphonic.
Das war’s. Der Rest ist Detail und Feinputz. Schau, dass du möglichst bald und regelmäßig veröffentlichend auf Episode 10 kommst, dann hast du genug Erfahrung, dich um den Feinputz zu kümmern. Den Goldstandard des Audioequipments habe ich hier zusammengestellt, aber nimm ruhig einmal irgend etwas anderes, Hauptsache du berücksichtigst Punkt 1. Feedback und Verbesserungen bau immer in die nächste Folge ein, nicht in jene, die du veröffentlichen möchtest, sonst kommst du vor lauter Bessermachenwollen zu nichts anderem.
Und wenn du Fragen hast, stell dich bei sendegate.de vor und erzähl von deinem Projekt. Die gibt es PodcastpatInnen, die bedingungslos helfen. Ich bin auch einer.
Zur technischen Seite eines Podcasts in bester Qualität braucht es nicht viel. Jede:r kann senden. Jedes Element in meinem aktuellen mobilen Setup hat natürlich Alternativen. Aber kein Element an sich ist für den perfekten Klang verzichtbar.
Jede Person bekommt ein eigenes Mikrofon. Für Gespräche sind Headsets die ideale Lösung, weil man sich gleichzeitig gut hört. Aufgenommen werden die Spuren getrennt digital. Wenn ich draußen unterwegs bin, habe ich manchmal eine Funkstrecke dabei. Üblicherweise sind die Zoom-Aufnahmgeräte passend (meines Zoom F8: Link zu Thomann), es geht aber fast jede beliebige Alternative. Das könnte auch ein Computer mit Audiointerface für zwei oder mehrere Eingänge – zB. von Focusrite (Link zu Thomann) – sein.
Die dargestellten Headsets Beyerdynamic DT297 (Link zu Thomann) sind das Herzstück des Goldstandards, und sie kosten je rund 300 Euro mit Kabel. Günstige Alternativen gibt es auch (HMC660 Diskussion), die aber nicht ganz trivial sind. Daher bleibe ich hier bei der “Alles-Sorglos-Investition” – für mich hat sich die ausgezahlt.
Nachbearbeitung:
Am Computer kann man die einzelnen Spuren noch schneiden und mit Kapitelmarken versehen. Das geht sinnvollerweise mit Ultraschall – ein Softwarepaket, das die Audiosoftware “Reaper” ergänzt, die man sich vorher installiert. Die fertigen Spuren werden exportiert und dann transferiert.
Upload:
Wer alles selbst machen möchte, lädt die Spuren hoch zu Auphonic, ein Online-Servidce, die sich um perfekten Klang, die Lautstärke und den fertigen Mix samt Export auf den Zielserver kümmert. Das ist dann üblicherweise eine WordPress Installation mit Podlove Podcast Publisher. Wie man so etwas in 3 Stunden aufsetzt, habe ich hier beschrieben. Oder man schickt alles zu Podigee, die kümmern sich ums Publizieren. Natürlich können auch alle anderen denkbaren Audio- oder Videoplattormen mit dem fertigen Produkt beschickt werden.
Mein persönlicher Eindruck: Immer wieder tauchen Podcasts mit super Inhalten auf, die ihre Klangqualität nicht voll ausschöpfen. Meist verzichten sie auf Hedasets oder/und Auphonic.
1. Aufgezeichnet wird auf einem Macbook. Klein, leicht. Mein einziger Rechner. Überall mitnehmbar, trägt nicht auf. Link zu Apple. Alternativ jedes beliebige Aufnahmeding.
2. Mein Ton kommt von einem DT-297 Beyerdynamic Headset. Perfekter Ton, Kabel extra mitbestellen. Ob 80 oder 250 Ohm? Egal. €235 plus Kabel €59€. Affiliate-Link zu Thomann. Alternativ wird auf Sendegate das Superlux HMD-660X diskutiert.
3. Die Verbindung zwischen Macbook und Headset macht ein kleines Focusrite Solo. Klein, Power kommt via USB. €111. Affiliate-Link zu Thomann.
4. Software: Installiert ist Reaper mit der Ultraschall-Erweiterung. Reaper ist ein Audioprogramm, Ultraschall die Erweiterung ins Podcast-Land. Zuerst das neueste Reaper hier downloaden, Lizenz 60$ discounted; dann Ultraschall drüberinstallieren. Ultraschall kommt mit der Studio-Link-Erweiterung, das die Einbindung von Gesprächspartner/innen an anderen Orten in Studioqualität möglich macht. Gibt es dort keine Reaper/Ultraschall Software, was normal ist, bittet man, dass die Standalone Software von Studio-Link installiert wird. Das geht einfach. Wird sie gestartet öffnet sich ein Browserfenster, eine ID wird angezeigt, die muss mir übermittelt werden, dann kann ich sie aufrufen und der Ton wird als Spur in Reaper aufgezeichnet. Achtung: die Gesprächspartner/innen müssen einen Kopfhörer verwenden, sonst wird der eigene Ton zeitverzögert ständig mitgeschickt.
5. Postproduction. Wie immer via Auophonic. Die Spuren werden getrennt hochgeladen, Auphonic kümmert sich um die saubere Bearbeitung in einem Multitrack-Projekt. Das Ergebnis wird an vordefinierten Plätzen hinterlegt. Link zu Auphonic.
Variation:
Oft ist am Focusrite mein AKG C214 Studiomikrofon angesteckt (Affiliate-Link zu Thomann). Dazu verwende ich einen superbequemen Beyerdynamic DT-770 Pro Kopfhörer ohne Mikrofon (Affiliate-Link zu Thomann) für 149€. Das AKG-Mikrofon verwende ich für Audioaufnahmen, bei denen ich einen Text einsprechen muss. Es eignet sich genauso auch für Podcast-Gespräche. Wo ist der Unterschied? Beim Headset kann ich mich frei bewegen, beim Studiomikrofon kann ich mich akustisch wegdrehen. De facto und rein praktisch ist es für den Podcast egal, für eine Textaufnahme nicht, da muss ich das AKG Mikro verwenden, sonst klingt es nicht nach Studio.