230. Botanische Illustrationen
Pflanzen zeichnen für die Wissenschaft. Alois Wilfling über die Kunst der botanischen Illustration.
Es ist verwunderlich, dass sich im Zeitalter von Fotografie und Computer noch jemand findet, der sich in aller Ruhe und in vielen Stunden dem Zeichnen von Pflanzen widmet. Einerseits geht es dabei um einen künstlerischen Zugang, der besonders in Großbritannien auch von vielen Menschen als Hobby betrieben wird, andererseits stehen profunde wissenschaftliche Interessen dahinter, genaue Zeichnungen von Pflanzen für Bestimmungsbücher und botanische Fachartikel zur Verfügung zu haben.
Der Kopf des Illustrators macht dabei den Unterschied. Können Details weggelassen werden, oder sind sie wichtig? Wie können man verschiedene Stadien einer Pflanze an einem gezeichneten, real aber nicht existierenden Exemplar kombiniert werden?
Die Kunst der botanischen Illustration wurde auf englischen Forschungsreisen im viktorianischen Zeitalter entwickelt. Auch heute noch arbeiten in Kew Gardens – dem königlichen Botanischen Garten in London – die besten wissenschaftlichen Zeichner.
Form, Struktur, Farbe und Licht. Das sind die wesentlichen Aspekte einer botanischen Illustration.
Auch Österreicher gehörten immer schon zu den guten Pflanzenzeichnern, wenn auch ihr Aufgabengebiet mit dem Ende der Porzellanmanufakturen zurückgegangen ist und heute vor allem das wissenschaftliche Interesse im Vordergrund steht.
INTERVIEWPARTNER:
Mag. Alois Wilfling
OIKOS – Institut für angewandte Ökologie & Grundlagenforschung
und Gerichtssachverständiger
A-8200 Gleisdorf
Link: Ö1-Programm
Teil 1: Die Qualität der Beobachtung (mp3)
Teil 2: Feine Striche (mp3)
Teil 3: Gesamtansicht und Details (mp3)
Teil 4: Entdecker mit Bleistift und Pinsel (mp3)
Hörtipps
- Link zum Gespräch mit Alois Wilfling über Äpfel
- Link zum Gespräch mit Margareta Perl über Botanische Illustrationen
- Link zum Radiobeitrag über Botanische Illustrationen im Jahr 2022
Zwei sehr nette Rückmeldung kam nach der Sendung über das Ö1-Hörerprotokoll: