Gerauft wurde nur dann, wenn abgepfiffen war. Haette der eine Hockeyplayer dem anderen noch waehrend des Spieles eine verpasst, haette es fuer ihn fuer zwei Minuten ab auf die Strafbank geheissen. Und die ist wiederum durch eine Glasscheibe vom Gegner getrennt, der eventuell auch einsitzen muss.

Wir sprechen hier vom Hockeyspiel der Canadiens gegen die Gaeste aus Pittsburgh. Die Brauerei Molson hat dazu, und nicht nur zu diesem Spiel, ein Hockeystadion spendiert, aus dem sie eventuell auch Gewinne lukriert, da muesste man nachfragen. Die Eintrittskarte fuer ganz hinten oben, mit wunderbarem Gesamtueberblick, kostet $ 22,70. Plexiglasscheiben trennen die ersten Reihen vom Spielfeld, und das ist Naturgemaess ein Eisfeld, mit Werbungen darunter verborgen. Darueber schwebt ein Riesenluster der am Hauptbildschirm das Spielgeschehen zeigt, den Spielstand, und an den Nebenbildschirmen Werbungen einspielt, und auch wer einsitzen muss. Oft kommt Werbung und oft eine Detailfigur des Publikums. Die freut sich dann immer, springt auf, reisst die Haende nach oben und wiegt im weiblichen Fall die Hueften. Zusaetzlich werden Informationen gegeben, wann es passend waere, zu klatschen, zu stampfen, oder im Krisenfalle auch zu schunkeln. 25000 Menschen koennten das im neuen Molson Centre tun.

Gespielt wird drei mal 20 Miuten mit 20 Minuten Pausen dazwischen, an denen die Besucher hinauseilen um den obligaten Hot Dog zu kaufen, Coca Cola oder auch ein Molson Bier. Ein gelbes Pick-Up Auto der Marke Dodge faehrt herein und prostituiert sich. Gleich danach ein rotes Lastwaegelchen mit einem Weihnachtsmann darauf, der mit einem grossen Gewehr Wuerste in die Menge schiesst. T-Shirts sind darin, lautet die Auskunft der Kenner.

Gemuetlich ist die ganze Halle, mit guter Luft und schoener Sicht. Das Spiel selbst verlaeuft tendenziell schleppend. Kaum ist eine Minute gespielt, wird gestoppt, irgendetwas unsichtbares passiert, gegebenenfalls wird ein Spieler ausgetauscht. Bei wechselnder Musik. Ueberhaupt ist zu bemerken, dass auf den Spielerbaenken mehr Spieler sitzen, als alm Feld herumfahren: 5 pro Mannschaft und jede einen Tormann. Vier Schiedsrichter stehen herum, fahren dann und wann dazwischen, und weichen dem Puck hoechstens durch einen Schritt nach oben oder zur Seite aus. Oft muessen sie auch ihren Kopf schuetzen vor den Schlaegern bzw. den Schlaegen.

Das Spielgeschehen unterliegt einer bemerkenswerten Organisation und Taktik. Schnell wird der Puck nach vorne getrieben, um dann unmittelbar zur Seite dem aufholenden Spieler der gleichen Mannschaft zugespielt zu werden. Der dann ganz gerne ein Tor schiesst, und dann ertoent eine Sirene, die Halle jubelt, und rote Blinklichter auf der entsprechenden Seite des Spielfeldes zeigen die Richtigkeit des Gesehenen an. Wie schoen ist es, wenn das Spielgeschehen dichter, den Aufforderungen zu klatschen vorausgeeilt, und es so gesehen spannend wird! Und wie dann Pittsburgh gegen die Canadiens gespielt haben, wird morgen die Gazette schreiben: 5:1 gewonnen.