Busfahren auf der Linie 161. Leicht wird einem schlecht. Grund dafuer sind die staendigen Stops an jeder Strassenkreuzung. Stop-Schilder fuer jede Strasse, oder auch Arret fuer alle. Und dann gehts wieder weiter, nach einem leichten touch-down, einem angedeuteten Stehenbleiben der Beteiligten.

An der Haltestell reihen sich die Mitfahrwilligen in eine Reihe ein, im Einstieg wird dem Chaffeur die Karte gezeigt oder wahlweise eine zwei Dollar Muenze ins Auqarium geworfen, das ist ein Glasbehaelter der die Fahrkarten oder den Fahrpreis kurz dem Fahrer zeigt, bevor er sie an den Blechbehaelter darunter weitergibt. Wer nachher wieder aussteigen will, zieht die gelbe Reissleine entlang der Fensterscheiben. Nicht fest, mit der ganzen Faust nach unten, sonder meist nur zwei Finger werden verwendet: Mit einem elganten kurzen Ruck, zackig leicht, so wird gezogen, und damit ist die Sache noch nicht getan. Man muss beim Ausstieg hinten ganz zur Tuere gehen, also eine Treppe hinuntersteigen, dann erst wird sie sich oeffnen. In Wien soll man gerade dort nicht stehen, und so konditioniert traut man sich in Montreal nicht mitzumachen. Zweite Moeglichkeit, die hintere Tuer aufzukriegen bei anderen Bussen: Die ganze Hand an den mittleren Tuerrahmen auf die gelbe Linie legen, das funktioniert auch.

Die Sitze sind enger angeordnet, als im vertrauten Mitteleuropa, und von draussen sieht der Bus sehr futuristisch aus. Wie ein Panther im Sprung nach vorne, mit breitem Hintern. Innen auffallend viele Omis mit rotgeschminkten Lippen. Der Rest der Mannschaft sitzt regungs- und bewegungslos.

PS: Die Reißleinen sind in manchen Bussen auch rot.