LUT044 Sprache und Migration, Verena Plutzar – Teil 4

 

 

Verena Plutzar ist Germanistin, ihr Spezialgebiet: Sprache in der Migration und Deutsch als Zweitsprache.

„Sprache ist wie ein Kleid. Ein Traum. Eine Waffe. Sprache in der Migration ist auch mit Trauer verbunden.“

Im Gespräch erfahren wir viel, wie genau sich Sprache in der Migration entwickelt und verändert.

Wir versuchen auch, Standpunkte zu Macht, Staat und Sprache zu besprechen. Angst ist dabei oft ein Thema. Und Freude, wenn etwas gut und menschlich gelingt.


Diese Episode ist am 09.11.2015 erschienen. Dauer: 1 Stunde 26 Minuten und 46 Sekunden

 

LUT023 Deutsch als Zweitsprache

 

 

Sprachen zählen. Ist das sinnvoll?

Deutsch als Zweitsprache legt eine Reihenfolge fest. Oft ist damit eine Wertung verbunden.

İnci Dirim ist Professorin am Institut für Germanistik der Universität Wien. Sie spricht Deutsch und Türkisch – ohne Reihenfolge.

Sie würde sich selbst als Migrationspädagogin beschreiben. Das Gebiet, in dem sie arbeitet, ist so spannend und vielfältig, wie die Sprache jener Menschen, mit denen sie sich beschäftigt.

Im Gespräch stellt İnci Dirim das Thema “Deutsch als Zweitsprache” vor. Sprachliche Bildung und Sprachförderung stehen im Mittelpunkt. Das braucht zuerst die Diagnose.

Muttersprachlicher Unterricht, Zweitsprachenförderung und interkulturelle Bildung – das sind die drei Säulen der Migrationspädagogik. Ziel ist, Ungleichstellungen zu verringern.

Im Gespräch entsteht ein Einblick in die Sprachlandschaft rund um das “Deutsch an Schulen”. Diese Landschaft ist immer auch eine politische Landschaft.

Wissen, aber auch Nichtwissen. Ein Recht auf Nichtverstandenwerden. Und “Kultur” ist auch nicht Erklärung für alles.

Links: Inci Dirim | WP: Deutsch als Zweitsprache | WP: Fremdsprache | WP: Zweitsprache | WP: Interkulturalität | WP: Muttersprache | WP: Sinti | Niku Dorostkar: prachigkeit und Lingualismus | WP: Hegemonie | WP: Code-SwitchingWP: Wolfgang Klafki | Donauuni Krems: Migrationspädagogik | WP: Interkulturelle Pädagogik | WP: Ausländer |  Buch: Paul Mecheril, Migrationspädagogik | WP: Nationalerziehung | WP: Transkulturelle Gesellschaft | PH Wien: Deutsch als Zweitsprache | WP: Bildungssprache | WP: Scaffolding | WP: Sprachstandserhebung | Universität Wien: Unterrichtsbegleitende Sprachstandserhebung: USB DAZ | Universität Hamburg: Durchgängige Sprachbildung | Die Presse: Türkisch-Matura | WP: Integration | WP: Subjektivierung |


Diese Episode ist am 02.07.2014 erschienen. Dauer: 1 Stunde 38 Minuten und 52 Sekunden

 

LUT005 Prosa: Schule für Alle!

 

 

Respektvolle, liebevolle, sich kümmernde Zuneigung

Eine Gruppe von Menschen tut sich zusammen, um Schule für alle selbst in die Hand zu nehmen. Ohne Vorgaben, aber mit dem Ziel, einen Hauptschulabschluss zu liefern. Für Menschen, die keine reguläre Schule besuchen können: 15-26-jährige Menschen die in Österreich einen Asylantrag gestellt haben.

Azra Bajrica und Sina Farahmandnia erzählen über ihr Projekt, das sie mit viel Engagement und auch oft überraschender Unterstützung in Wien und Niederösterreich betreiben: “Prosa” – Schule für Alle!

Links: Prosa, Schule für Alle! | Facebook-Seite | Respekt | Asylkoordination Österreich | Asylstatistik 2012 | Lange Nacht der Menschenrechte

Wikpedia-Links: Hoffnung | Menschenrechte | Asyl | Grundbedürfnisse | Rassismus | Projektion | Externistenprüfung | Schulpflicht | Pierre Bourdieu | Michel Foucault

Medien: Ö1 Beitrag | Augustin

Aufnahmedatum: 17.11.2013, online seit 18.11.2013.


Diese Episode ist am 18.11.2013 erschienen. Dauer: 1 Stunde 39 Minuten und 36 Sekunden

 

95. Sprache in der Migration

Wenn ein Kind in ein neues Land kommt, ist es am besten, wenn es gleich in die neue Sprachumgebung eintaucht, um die neue Sprache zu erlernen. Diese wohlbekannte Vorstellung wird in den letzten Jahren verstärkt ergänzt durch den Zusatz, dass Kinder ihre Muttersprachen weiter pflegen und entwickeln sollen.

Sprachwissenschafter betonen die Bedeutung der Muttersprache nicht nur für den Spracherwerb, sondern auch für den Wissenserwerb und die Entwicklung der gesamten Persönlichkeit. Es ist nämlich nicht so, dass die unterschiedlichen Sprachen in „einzelne Fächer“ im Gehirn eingeordnet werden. Sprache ist vielmehr gehirntechnisch ein umfassendes Gesamtkonzept. Wer als Kind seine Muttersprache aufgibt, würde die neu zu lernende Sprache gleichsam auf dem Nichts aufbauen. Das Ergebnis wäre eine halbfertige Muttersprache, und eine schlecht erlernte Zweitsprache. Und zwei halbe Sprachen ergeben leider keine ganze.

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