Ameisen sind – wie unsere Honigbienen – soziale Wesen. Auch in der imkerlichen Arbeit treffen wir sie immer wieder. In dieser Ausgabe erzählt der Ameisenforscher Patrick Krapf über seine Arbeit. Er ist Ökologe an der Universität Innsbruck.
Der Korrespondentenbericht kommt von David Junker aus Schwarzach in Bayern. Er hat eine Schilfrohrbeute entwickelt und erzählt, was bei ihm am Bienenstand gerade los ist.
Ameisen leben in unseren Breiten im Boden. Unter umgedrehten Steinen sind sie zu finden. Eine Ameisenkolonie besteht aus Arbeiterinnen, Männchen und Königin. Die Kolonie lebt nicht nur unter einem Stein, sondern in einem Netzwerk über mehrere Quadratmeter hinweg. Brut und Nahrung wird in Gängen transportiert, von und zu den Brutkammern, in denen die Königinnen leben. Die Brut wird von dort zu den warmen Steinen nach oben getragen, und wenn es zu kalt wird, nach unten.
Die Verwandtschaftsverhältnisse bestimmen feindliches oder freundliches Verhalten bei Begegnungen. Das ist mit Vaterschafts- oder Verhaltenstest im Labor bestimmbar. Superkolonien mit verwandten Ameisen können sich über viele, viele Quadratkilometer hinziehen.
Ameisen sind “eusozial”, so genannte “wirkliche” soziale Lebewesen, so wie auch Bienen und Wespen. In einer Kolonie herrscht Arbeitsteilung und es gibt überlappende Generationen. Die eierlegende Königin hat viele Töchter, die über mehrere Jahre hinweg geboren werden. Eine Königin kann bei manchen Arten – im Labor – bis 30 Jahre alt werden.
Ameisen sind ökologisch extrem bedeutend. Sie wälzen den Boden durch, tragen Nahrung ein, sind als Totengräber aktiv, sie transportieren Pollen und Samen und sind daher auch wichtig für die Bestäubung von Pflanzen.
Die Kommunikation in und zwischen den Kolonien passiert durch Duftstoffe, die über “Antennen” am Kopf der Ameisen wahrgenommen werden. Weltweit gibt es 23.000 Arten, in Europa 170 und in Österreich rund 130 Arten. Ihre Lebensweisen sind vielfältig und oft sehr verschieden.