Kontakt mit Florida

Kontakt mit Florida — Frau Lindinger, oder Frau Lindhuber, wahrscheinlich hieß sie Frau Lindlbauer, war eine alte Frau mit weißen Haaren, die in einem Wohnblock in der Nähe der Badstraße in Altheim lebte. Wir lehnten unsere Fahrräder an die Büsche vor dem Haus, als wir sie besuchten. Ein Zugang zum Stiegenhaus, eine Treppe, ein schmaler Vorraum, in dem Frau Lindlbauer stand. Sie hatte einen Luftpostbrief in der Hand, aus Tampa, Florida. Mit rot-blauen Streifen und dünnem Kuvert. Der Brief in englischer Sprache. Von ihrer Tochter? Mhm, kann nicht sein. Frau Lindlbauer hat meinen Vater gebeten, ihn ins Deutsche zu übersetzen. Das hat er mehrfach getan. Und ich glaube, dafür bekam ich als begleitendes Kind Schokolade. Wann das war? Kindergartenzeit, glaube ich. Aber seither gibt es Florida in meinem Leben.

Am Schiff

Am Schiff

Von Hamburg über die Nordsee die norwegische Küste entlang zum Nordkap. Und retour. Mit dabei: Science und 19 Leute, die Vorträge und Workshops machen, Ausflüge und Diskussionen. Mit dabei: ich. Hier sammle ich ein paar Punkte. Der erste: wie kommt man dazu, als Science Lecturer auf einem Schiff mitzufahren?

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382. Japangraben

Der Geologe Michael Strasser spricht über Expeditionen in die Tiefen des Meeres vor Japan, um die Entstehung von Erdbeben zu verstehen. Link zur Sendung.

Der Japangraben ist ein Tiefseegraben vor der Nordostküste Japans. In 8 km Tiefe taucht dort die pazifische Erdplatte unter Japan ab. Dieser Vorgang ist immer wieder von Erdbeben begleitet, die sich in ihrer Stärke (Magnitude) und Häufigkeit unterscheiden. Es geht um das Verständnis von Großerdbeben, das sind Seebeben, die Tsunamis auslösen können. Geolog:innen möchten verstehen, wie es zu diesen kommt, wie häufig es sie gibt, an welchen Orten der Welt es sie gibt. 

Der Japangraben eignet sich besonders für Erdbebenforschung, weil dort 2011 das letzte Megabeben stattgefunden hat. Es wurden vorher, während des Bebens und nachher Messungen vorgenommen, und die Ergebnisse haben gezeigt, dass viele beobachtete Phänomene noch nicht umfassend gedeutet werden können. Bei Expeditionen werden Bohrkerne der Sedimente (Ablagerungen) gewonnen, die dann analysiert werden. Durch diese Ablagerungen baut sich ein Archiv auf, die Analysen “blättern” in diesem “Geschichtsbuch” zurück. 

“Wenn man die Meere verstehen will, muss man die Berge erforschen”, sagt Michael Strasser vom Institut für Geologie der Universität Innsbruck. Die Forschungsergebnisse der Untersuchungen im Japangraben eignen sich auch dafür, um geologische Vorgänge in unseren Breiten, in unseren Bergen zu verstehen, da viele dieser Berge ehemaliger Meeresgrund waren. 

Interviewpartner: Univ.-Prof. Dr. Michael Strasser, Universität Innsbruck, Institut für Geologie
https://www.uibk.ac.at/geologie/strasser/

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381. Faszination Mittelmeer

381. Faszination Mittelmeer

Der Zoologe Robert Hofrichter leitet das Mare Mundi-Institut auf der Insel Krk in Kroatien. Er spricht über Umweltbildung und Meeresschutz. Link zum Ö1 Programm.

Auch wenn das Meer von Österreich aus gesehen weit weg ist, ist es nicht unbedeutend. Wesentliche Wetter- und Klimaphänomene hängen von der Wechselwirkung Land-Meer ab. Ohne Meere gäbe es kein Klima, keine Meeresströmungen, die Windsysteme wären völlig anders.

Meere bedecken 70% der Erde. Das Meer ist der größte zusammenhängende Lebensraum auf dem Planeten Erde. Es ist ein Kontinuum: Wer etwa an der kroatischen Küste ans Meer steigt, könnte mit dem Schiff bis an den Nord- oder Südpol fahren.

Das Mittelmeer ist ein besonderes Meer, weil es ohne die Wasserzufuhr aus dem Atlantischen Ozean durch die Straße von Gibraltar verdunsten würde. Geringere Anteile von neuem Wasser kommen auch über das Schwarze Meer ins Mittelmeer. Mit diesen angrenzenden Meeren steht auch die Biodiversität in des Mittelmeeres Verbindung.

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380. Zöbelboden

380. Zöbelboden

Der vermessene Wald – Link zum Programm

Der Ökologe Thomas Dirnböck spricht über den Zöbelboden, eine Forschungsfläche des Umweltbundesamts im Nationalpark Kalkalpen. Im Bergmischwald, es geht um die Untersuchung von Stoffflüssen. Die Vorgänge hier sind typisch für abgelegene Gebiete in den nördlichen Kalkalpen: Das Gelände liegt sehr abgelegen, es ist still.

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Am Meer

Kvarner Bucht, Kroatien

Schule anders? Kommentar zum Kommentar

In ihrem Kommentar zur Zukunft der Schule vom 19. August sitzt die Autorin bereits in der Überschrift “Weg mit dieser Schule” dem Trugschluss auf, dass Schule die Gesellschaft verändert. Es ist genau umgekehrt. Die Gesellschaft verändert die Schule, und wenn sich nichts ändert, ist die Mehrheit der Gesellschaft offenbar mit diesem Schulsystem sehr einverstanden. “Zerschlagt das Schulsystem” ist daher eher als Ruf nach einer gesellschaftlichen Revolution zu sehen, als einer revolutionären Neugestaltung des Schulsystems. Und warum auch nicht. Für die Zeit nach einer derartigen Revolution schlage ich vor: Schule ohne Ferien – weil Schule ein Ort ist, an dem es immer was zu lernen gibt. Wer genug gelernt hat, bleibt eine Zeitlang weg. Schule mit Lehrer:innen, die ihren Arbeitstag dort verbringen und mit dem Lehrplan im Hintergrund Tages- Wochen- und Monatskurse anbieten, an denen die Schüler:innen nach Lust und Interesse teilnehmen. Auf unterschiedlichen Niveaus, immer mit Sprachförderung. So können alle – und das schlägt die Autorin des Kommentars auch vor – gemeinsam zur Schule gehen. Fächer würden sich Themen unterordnen. Noten kann es da keine geben, sie würden bestehende Verhältnisse zementieren, es würde geschummelt werden. Feedback von vorbildlichen Lehrer:innen würde die Noten ersetzen. Schulen, die auch als Wohnräume gestaltet sind, würden es allen Beteiligten erleichtern, gerne dort zu sein. Das zu erreichen ginge nun auch ohne die im Kommentar vorgeschlagene Notbremse. Im bestehenden Schulsystem haben engagierte Teams sehr wohl sehr viel Gestaltungs- und Entwicklungsspielraum.

Lothar Bodingbauer ist Wissensvermittler via Radio, Podcast und Unterricht, er unterrichtet Physik und Mathematik am Abendgymnasium Wien. https://www.sprechkontakt.at

Unterwegs gesehen und gehört

Unterwegs gesehen und gehört

Im Schienenersatzbus von Weyer an der Enns nach Waidhofen an der Ybbs. Eine wirklich kurze Strecke:

  1. Kostbar (Kneipe in Weyer)
  2. Drunter und Drüber (Dessous und Kleidung, Geschäft ebendort)
  3. „Ab und zu vermisse ich dich nicht, ab und zu schon.“ (Jemand telefoniert im Bus)

Herzlich willkommen

Media | Science | Education

Lothar Bodingbauer, Wien. Media, Science, Education. Texte für Museen und Ausstellungen, Radiobeiträge, Workshops zu Bildung, Journalismus und Wissenschaft. Podcasts und Podcastberatung. -> Referenzen. Fotos sind auch auf Instagram: lobodingbauer

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