Kakteenblüte
281. Ausreißen mit Kenntnis
Neophyten-Fachkräfte schützen die heimische Botanik: Staudenknöterich, Kanadische Goldrute, Robinie, Drüsen-Springkraut, Götterbaum, Ragweed und Riesen-Bärenklau. Noch vor wenigen Jahren waren diese Pflanzen in Österreich weitgehend unbekannt. Sie sind eingeschleppt worden und stehen nun auf einer Liste „neuer Arten“, deren Ausbreitung zurückgedrängt werden sollen. Damit Anrainer von Ufern und Böschungen nicht gegen jene Menschen arbeiten, die diese Lebensräume pflegen müssen, werden in Österreich „Neophyten-Fachkräfte“ ausgebildet, die sich auskennen und die Bekämpfung koordinieren. (Moment / ORF Radio Österreich 1)
(Passwort notwendig)
280. Wiedereintritt
Wort der Woche: Die Chinesische Raumstation ist abgestürzt. Informationen zur Schwerkraft. (Moment / ORF Radio Österreich 1)
(Passwort notwendig)
279. Der Handelsvertreter
Immer unterwegs: Nur noch selten läuten Verkäufer/innen an der Haustüre, um ihre Waren feilzubieten. Das Berufsbild hat sich geändert, nur noch wenige Firmen vertrauten auf diese Art des Direktvertriebs. Mehr als 8000 Menschen sind in Österreich hingegen sind als Handelsagent/innen unterwegs. Sie arbeiten im Business-to-Business und verbinden Produktionsbetriebe mit kommerziellen Verkäufer/innen. Sie kennen den Markt, ihre Erfahrungen schützen sie davor, von digitalen Handelsplattformen ersetzt zu werden.
278. Überlebenskünstler Moose
277. Lustig
Randnotizen: Worüber lachen Sie? (Moment / ORF Radio Österreich 1)
(Passwort notwendig)
Wir alle sind Armin Wolf
Gedanken eines Wissenschaftsjournalisten
Ich habe mich lange als Kind gefühlt, das dem ausgeliefert ist, was die Erwachsenen so vorhaben. Aber jetzt lebe ich schon 47 Jahre in Österreich und bin selbst erwachsen. Da kann man sich schon mal einen Reim machen und den möchte ich hier teilen: Mein Text zur Informations- und Reflexionsversorgung, vor allem auch am Land.
Wir leisten uns in Österreich ein paar Leute, die hart daran arbeiten, in ihrem Bereich ein hohes Niveau zu fahren, das auch international vergleichbar ist. Zwei von ihnen möchte ich hier – aus meiner Sicht – erwähnen:
1) Andreas Maislinger, Politologe, Gründer des Gedenkdienstes. Mehr als 1000 österreichische Jugendliche konnten dank seiner unentgeltlichen Arbeit im Ausland im Kontakt mit Überlebenden des Holocausts Erinnerungen aufarbeiten, die sonst in den österreichischen Familiensystemen (Täterseite) steckenbleiben würden. Ich weiß, wovon ich rede. Auch in dritter Generation gibt es genug zu tun.
2) Armin Wolf, Journalist, der ein News-Junkie ist und ständig über alles informiert ist, was abgeht. Der seine Messlatte von Journalismus dort reinrammt, wo sie hingehört. In eine Haltung, die Systeme demaskiert. Gute Vorbereitung, klare Benennung der Inhalte, kritische Fragen und eine Entschuldigungskultur bei Fehlern, die sagt „es tut mir leid“, statt „sollte ich jemanden gekränkt haben, dann tut es mir leid“.
Es gibt aber – und das wird oft vergessen – viele Menschen um diese zwei erwähnten Personen herum, die am Niveau ihrer Arbeit beteiligt sind. Die nicht ganz vorne stehen. Gemeinsam bilden sie „konstruktive Systeme“. Ich kenne Menschen und Umgebungen, die durch die Arbeit der beiden profitieren, weil sie geschützt, gefördert und verteidigt werden. Weil sie schlauer werden. Ermächtig werden. Sie be/dienen so gerade auch solche Menschen, die jene gewählt haben, die politisch anderer Meinung sind.
Es gab eine Zeit, da wir noch die selben Inhalte geteilt haben, weil es funktionierende Bezirkszeitungen gegeben hat, Ortsberichterstattung am Land, abseits von Werbung und PR. Sie haben eine Meinungslandschaft gebildet. Es gab sogar am Land Nachrichten, die alle – auch die Menschen in der Stadt – gesehen haben.
Gibt sie noch. Vom ORF. Von ARD und ZDF. Das Land lernt von der Stadt, und umgekehrt, weil ihre Programme im Idealfall das Land abbilden, und Informationen in die Stadt zurücktragen. Ressourcen sind notwendig, alle Bevölkerungsgruppen im Programm erfolgreich abzubilden.
Ohne Ressourcen? Da sorgen Algorithmen und Gratiszeitungen dafür, dass Aufmerksamkeit schamlos auf den übelsten Inhalten aufgebaut wird. Angst als Geschäftsmodell, um Geld damit zu verdienen, auf Kosten derer, die sie vorgeben, mit Informationen und Kontakten zu bedienen.
Ich bin Wissenschaftsjournalist. Podcaster für Bienen. Spreche mit Politiker/innen über Bildung. Ich mache Radiosendungen, zum Beispiel über Moose. Ich bin in meinem Bereich genau so kritisch und kompromisslos, gut vorbereitet und an den Zuhörer/innen orientiert, wie Armin Wolf es in seinen Interviews ist. Ich erkläre im Radio, was passiert, wenn Schnee entsteht, und diese Erklärung wird gut vorbereitet, getestet, überprüft. Ich berichte über „Neophytenbeauftragte“, die Pflanzen ausreißen, sorgsam, und mit viel Bedacht.
Die Versorgung mit kritischen Inhalten (Journalismus) und Prozessen (Gedenkdienst) ist ebenso wichtig, wie die Versorgung eines Landes mit Bildung oder Elektrizität.
Es gibt viele Journalist/innen in Österreich.
Wir alle arbeiten an Inhalten für die Bevölkerung. Wir stellen zusammen, prüfen, liefern. Unsere Produkte versorgen die Menschen mit Inhalten, die Schwächere schützen und Stärkere fordern. Wir hinterfragen als Grundbaustein unser Arbeit, ob das alles stimmen kann, wie wir, wie sie, wie Sie es sagen.
Maislinger und Wolf sollen keine Aushängeschilde sein. Entweder um sie anzuklagen, oder um sie zu loben. Ein Wort an jene, die ihre Arbeit gut finden: Niemand soll sich zurücklehnen, und sie zu sehr loben, weil er dann vergisst, dass er selbst so sein müsste.
Wir alle sind Maislinger und Wolf.
Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA)
Ein VWA-Manual wird entwickelt. Mit Adobe Indesign Unterstützung schön teilbar. Ziel ist: viel Lust zu eigener Forschung und wenige beschränkende Elemente.
276. Kälte
Wort der Woche: Was bedeutet “kalt”? Besuch bei Michael Reissner im Labor für Tieftemperaturphysik der Technischen Universität Wien. (Moment / ORF Radio Österreich 1)
(Passwort notwendig)
Nachmittagsspaziergang in Wien
Frisch, kalt, sonnig.
Herzlich willkommen
Media | Science | Education
Lothar Bodingbauer, Wien. Media, Science, Education. Texte für Museen und Ausstellungen, Radiobeiträge, Workshops zu Bildung, Journalismus und Wissenschaft. Podcasts und Podcastberatung. -> Referenzen. Fotos sind auch auf Instagram: lobodingbauer