Improvisation

Hinweis: Alle Übungen werden zu zweit gemacht. Bei all diesen Sprachspielen geht es mehr darum, das Reden im Fluss zu halten, als eine sinnvolle Geschichte zu bauen. Man baut mit seinem Partner einen Sprachfluss.

1. Wörterkette… Das ist eine Aufwärmübung. Es werden Wärter aneinandergereiht, die immer irgend etwas miteinander zu tun haben sollen. Solche Ketten heißen „Assoziationsketten“. Beispiel: Apfel–rund–Mond–Sterne–Nacht–Tag–24-gerade… 

2. Und nicht nur das… A und B sagen abwechselnd einen Satz. Der neue Satz wird immer eingeleitet mit „…und nicht nur das, …“ Variationen: „… ja, und…“ bzw. „… ja, aber“.

3. Einen Satz zurück… A erzählt eine Geschichte, B schnippt dann und wann mit dem Finger (oder sagt „Ping“), A stoppt und geht einen Satz in der Geschichte zurück, wiederholt ihn mit einer Änderung und setzt fort.

4. Da fehlt was… A erzählt eine Geschichte und lässt dann und wann Pausen, in die B etwas einfügt. A kann die Pause auch einleiten mit „… und sagte: …“, B macht dann das Zitat.

5. Der fehlende Buchstabe… Ihr einigt euch auf einen Buchstaben, der in der Folge nicht vorkommen darf. (AEIOU sollen das aber nicht sein). A erzählt eine Geschichte, B schnippt mit dem Finger, wenn A ein Wort mit dem Buchstaben doch sagt. In diesem Fall wechseln die Rollen und die Geschichte geht weiter. (Sehr schwer!)

6. Geschichtenart ändern… A erzählt eine Geschichte, und B ruft dann und wann zu, welche Art diese Geschichte ein soll, aus welchem Genre (sprich: „Schau-re“). Beispiel für Genres: Märchen, Liebesgeschichte, Comedy, Phantasy, Dokumentation, Science Fiction (Zukunft), Krimi, Katastrophe, Horror, Kostüm/Geschichtliches, …

7. Doppelsprech… A und B erzählen gleichzeitig die selbe Geschichte, indem sie sich anschauen und gleichzeitig die selben Worte sprechen, die sie bilden.

8. Sätze mit 3 Wörtern… A und B erzählen abwechselnd eine Geschichte, jede:r einen Satz, der aber nur 3 Wörter haben darf. Variation: mit 2 Wörtern.

9. Das Beste / das Schlechteste… A erzählt eine Geschichte, in der alles großartig funktioniert. Alles ist das Beste, das Schönste, das Wunderbarste. Wenn B mit den Fingern schnippt, (oder „Bing“ sagt), wird die Geschichte mit umgedrehtem Vorzeichen fortgesetzt. Alles ist das Schlechteste, das Blödeste, alles geht schief.

10. Experteninterview… A ist ein Experte für irgendeine Sache, zum Beispiel, für das Ungarische Kistenholz. B stellt ihm wie in einer Pressekonferenz dazu völlig frei erfundene Fragen diesbezüglich, die A ebenso völlig frei erfunden beantwortet.

11. Von A bis Z… A und B erzählen abwechselnd eine Geschichte, jeder einen Satz, der mit den Buchstaben des Alphabetes abwechselnd beginnt.

12. Emotionen bitte… A erzählt eine Geschichte, B ruft ihm zu, mit welchen Gefühl er die Geschichte weitererzählen soll: grantig, fröhlich, traurig, aggressiv, gelangweilt, ängstlich, glücklich, tief deprimiert, scheu, aufgeregt, …

13. Emotionen noch einmal… A beginnt ein paar Sätze einer Geschichte zu erzählen, die anfangs aufgeregt voller Emotion sind, dann erklären, warum das so dramatisch ist, und die dann in einem ruhigen Satz enden. Das ist das Zeichen für B zu übernehmen, der völlig aufgeregt in einer Emotion übernimmt, dramatisch, dann erklärt, warum das so dramatisch ist, und wieder in einem ruhigen Satz endet, den A aufgeregt übernimmt, usw.

14. Ein Wort… A und B erzählen eine Geschichte, abwechselnd, jeder nur ein Wort. Es kommt wieder nicht so sehr darauf an, was der Inhalt der Geschichte ist, als dass gemeinsam ein Sprachfluss entsteht. Variation: Zwei Wörter

15. Kauderwelsch… A erklärt, wie man Eiernockerl macht. Allerdings in einer völlig unverständlichen Sprache, die absatzweise B ins Deutsche übersetzt. A darf dabei ruhig die Hände gebrauchen!

Quelle/Anregung: Fred Gleeck and Avish Parashar, Youtube: Stichwort „improv exercise“