340. Appell

“Appelle haben nicht geholfen”, meinte gestern der deutsche SPD Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach. “Ohne den schnellen Teil-Shutdown droht uns ein längerer Voll-Lockdown nur wenige Wochen später. Jetzt können wir noch ein relativ normales Weihnachten und bis dahin offene Schulen retten.” Das gilt für Deutschland. Aber analog meint das offizielle Österreich das selbe: Der Halloween-Appell von Gesundheitsminister Anschober. Der Allerheiligen-Appell von Bundeskanzler Kurz. “Es darf nicht die Post abgehen”, so Anschober. Keinen Blödsinn machen. Und zuhause zu bleiben. Appell.

Manuskript

SIGNATION

ZITAT: Frag nicht, was dein Land für dich tun kann, frag lieber, was du für dein Land tun kannst.

– John F. Kennedy. Moralischer Appell 1961 bei seinem Amtsantritt.

Es gibt wohl zu jedem Festtag einen Appell. Zu jedem Ort. Zu jedem Hobby. Zu jeder Tätigkeit. Zu jeder Eigenschaft. Es gibt einen Karfreitags-Appell – eine australische Spendenaktion für kranke Kinder – und einen Maßhalte-Appell: vom ehemaligen bundesdeutschen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard, 1962, gerichtet an die Gewerkschaft, die 10% Lohnerhöhung forderte, während die Wirtschaft nur um 5% gewachsen war.

ZITAT: Wir können nicht doppelt so viel verdienen, wie wir an Werten schaffen!

Zwei P

Zwei L

Der Appell. Steht im Lexikon nur knapp unter der Apokalypse und über dem Appetit.

Der Appell. Eine Methode des gütlichen Zuredens, des Beschwichtigens und des Beschwörens, so definierte es der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Günter Schmölders, und zwar den staatlichen Appell als moralische Beschwörung. Für das, was schnell umgesetzt werden soll. Ohne Eingriffe. Ohne Gewalt.

Der Begriff “Maßhalteapell”, wird auch heute noch verwendet, eben weil genau das Zügeln des Appetits in der Politik so oft gebraucht wird.

Appell – erklärt am besten durch das Verb – das Appellieren. Entlehnt aus appelare – Latein. Anrufen. Auffordern sogar. Ein Intensivum zu Pellere: Stoßen, treiben; und ad: hin zu. Also jemanden hinstoßen. Mit der Nase zum Beispiel. / Wenn Sie also Ihre Kinder bitten, den Müll hinunterzutragen, und nichts passiert, dann kommt die Phase zwei, Sie appellieren an: das Pflichtgefühl. Ehrgefühl. Den Anstand. (Nicht den Abstand). Das Miteinander. Wir alle müssen etwas tun. Die Kinder werden protestieren – und auch das gehört zur eigentlichen juristischen Bedeutung des Appells, die Berufung. Das Appellationsgericht sogar, das Berufungsgericht, in Österreich sind das etwa die Landesgerichte und Oberlandesgerichte – der sogenannte Instanzenzug geht bis zum Obersten Gerichtshof. Court of Appeal im Englischen: und Appeal, appealing da ist noch ganz etwas Anderes gemeint, da ist jemand attraktiv. Sprachliche Brücken sind hier gebaut.

ATMO APPELL 1: Fanfare Militär / 1. Teil Appellblasen

Aber vor allem auch militärisch, der Appell am Appellplatz der Aufruf der Soldaten, feierlich. Antreten zum Appell ein wenig martialischer. Fehlt da einer?

ATMO APPELL 2: Fanfare Militär / 2. Teil

Es ist ein zwischenmenschliches Etwas, der Appell, eine Verbindung, die mit Inhalten gefüllt wird. Appelliert wird an das Gewissen. An die Vernunft. Der Appell an die Tugend. Die appellierende Person meist nicht der größte Rowdie, sondern jemand mit Position. Ein bestimmtes Verhalten soll bestärkt, oder sogar hervorgerufen werden. Oder Unterlassen. Bitte keine Plastiksackerl – ein Appell, geholfen hat das erst seit dem Verbot. Auf Empfängerseite kann es passieren, dass der Appell beim einen Ohr hinein – und wie es die Eltern gerne nennen – beim anderen Ohr hinausgeht.

Nonverbal geht auch: das Winken, ein Hilferuf. Herbei.

Aristoteles unterscheidet als Vater der Rhetorik den rationalen Appell vom emotionalen und vom moralischen. Die Linguistik, die Sprachwissenschaft ergänzt: besonders in der Werbung. Kauf… Offen oder verdeckt angewendet. Die nächste Stufe der Befehl. Kauf!

Wahrscheinlich kennen Sie die “vier Ohren” von Friedemann Schulz von Thun: Miteinander reden: Störungen und Klärungen. Die Psychologie der zwischenmenschlichen Kommunikation. Wer spricht, kommuniziert auf vier Ebenen: Die Sache selbst, die Beziehung zum Gegenüber, die Selbstoffenbarung, wie es dem Sender geht dabei, aber, jetzt kommt’s, immer mit Appell. Wird dieser nicht gehört, dann gibts Konflikte.

Es ist eine wahre Freude, aus einer Aussage, diese Appellebene herauszuhören, auch wenn sie nicht genannt wird.

ZITATE:

“Es ist so kalt heute.” – Mach mir bitte einen Tee.

“Es geht mir alles am Orsch.” – Sei lieb zu mir.

“Wer geht mit dem Hund?” – Du bitte.

“Die Lage ist extrem ernst.” — Bleibt zuhause.

Bei dieser Gelegenheit: aus dem Archiv der wirklich schöne und sehr verständliche Appell eines Senners aus den Bergen Tirol, an die Zuhörerinnen und Zuhörer im Radio.

OT APPELL 3 – Senner vom Brenner

Ich bin der Seidner Walter. Die Hirten und die Senner von den drei Almen da hätten einen Wunsch: Wenn auch die Schranken weggefallen sind, aber von den Straßen und die Zäune möchten halt die Gatter zutun, die Berggeher und die Mountain-Biker. Das wäre unser Wunsch. Dass wir nicht brauchen jeden Tag da nachrennen, und schauen, ob alles in Ordnung ist. Gell. Dass das Vieh nicht zu den gefährlichen Orten hingeht. Weil da draußen ist gefährlich, wenn da ein Vieh rausgeht, da stürzt es ab. Das wäre unser Wunsch, wenn das einmal möglich wäre.

Appelle kommen von einem Wunsch zur Verbesserung. Fürs Vieh, fürs Leben; fürs Überleben der Gesellschaft. Keiner appelliert an das Böse in uns. Wobei: Verbesserungen von Despoten und Diktatoren naturgemäss anders gedeutet werden als vom Chef einer karitativen Organisation der Appell, vor Weihnachten an seine Mitmenschen zu denken.

320. Boulevardblätter

In einem am Montag bekannt gewordenen Brief teilten Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan mit, künftig jeglichen Kontakt mit den vier britischen Boulevardblättern “Sun”, “Daily Mail”, “Mirror” und “Express” vor zu meiden – der Grund: die Verbreitung, “verzerrter, falscher und übergriffiger” Geschichten.

Und nachdem die österreichische Tourismusministerin Elisabeth Köstinger eine Öffnung der österreichischen Grenzen für deutsche Sommerurlauber ins Spiel gebracht hatte. titelte die deutsche Boulevardzeitung “Bild” hoffnungsfroh “Erlaubt uns Österreich Sommerurlaub?“

Beitrag (mp3)


Manuskript

SIGNATION “Das Wort der Woche”

Ist nicht der Boulevard das Große, Schöne, das sehr Prächtige? Das mondäne Leben in der großen Stadt? Vorbeilaufende Menschen, das Laufen, da sind wir sind schon beim Laufhaus um die Ecken dieser Boulevards, und da fängt das Schmuddelige dann an. Halbnackte Damen auf Seite 3.

Die Boulevard-Blätter werden im Laufen verkauft, schnell, rasch, mit kleinen Beträgen in der Masse kommen die Verlage – zum großen Geld. Und das sogar, wenn es sie gratis gibt. Ein Rätsel?

Es hilft zum Verständnis der Herkunft des Wortes Boulevardblatt ein wenig ins Englische zu schauen: Yellowpress. Das ist die amerikanische Bezeichnung für die Boulevard-Blätter, allgemeiner ausgedrückt der “Yellow-Journalism”: Der gelbe Journalismus. Wir gehen zurück in das Jahr 1890, nach New York. Dort kämpfen zwei Zeitungen im freien Wettbewerb: the World und the Journal. Joseph Pulitzer, ein ungarisch-amerikanischer Journalist hat die World gekauft und kämpft mit ihrer Stimme gegen politische Korruption und soziale Ungerechtigkeit – mit farbreichen plastischen und sensationslüsternen Stories. The World – die Nummer 1 im Zeitungsmarkt, bis zwei Jahre später 1895 William Hearst das Journal kauft, die Konkurrenzzeitung. Ein schmutziger Kampf entstand, in dem ein Comiczeichner Pulitzers von der Sonntags-World Pulitzers wegengagiert wurde, er hatte dort “The Yellow Kid” als beliebte Comicreihe gezeichnet. Pulitzer engagierte einen neuen Zeichner, der die beliebte Serie mit dem gelben Männchen fortführte und so zeichneten zwei bitter konkurrierende Blätter gelbe Comics – die Bezeichnung “Yellopress” ist entstanden.

Die Techniken der Massenblätter blieben: die Inhalte im Wesentlichen auch.

OT: Es geht bei diesen Zeitungen um den Verkauf von Sensationen in möglichst hoher Auflage.

Ja, so einfach ist das. Das eine bedingt ja auch das andere. Die Medienwissenschaftlerin Natascha Zeitel-Bank von der Universität Innsbruck:

OT: Die Presse des Boulevards steht für eine eigene Art in der Berichterstattung mit bestimmten Kennzeichnen. Dazu gehören die Art der Aufmachung, zum Beispiel große Balkenüberschriften mit reisserischen Schlagzeilen, zahlreiche oft großformatige Fotos, die emotionalisieren, sowie eine stark vereinfachte Sprache. Die Texte und Sätze sind eben sehr kurz und auch leicht verständlich und oft sind auch Schlag- und Reizwörter darin erhalten.

“Tabloids” ist der Ausdruck für die Boulevardblätter in Großbritannien, bezugnehmend auf das kleine Format dieser Zeitungen, ein bisschen größer als A4 – obwohl die auflagenstärkste Boulevardzeitung in Deutschland, die Bild, wieder recht großformatig daherkommt. Ihr kleines journalistisches 1×1:

OT: Der Hund beisst den Mann, das ist langweilig, aber wenn es heißt Mann beisst Hund, dann ist das eine Sensation, und wenn dann noch eine Katastrophe dabei ist, jemand is zu Schaden gekommen, dann erregt es unsere Aufmerksamkeit.

Hund reißt sich von Leine, zerbeißt Mäderl Gesicht – das finden wir in der gestrigen Online Ausgabe eines österreichischen Boulevardmediums, und gleich daneben:

Eingeschläferter Hund von Ex-Ministerin exhumiert

Riesiger Ansturm auch auf Dönerstand in Wien

Lkw-Fahrer lag stundenlang tot in Fahrerkabine. Und:

Corona-Patienten haben plötzlich dunkle Haut

Erstaunlich friedlich gestern die britische Sun: Meghan Markle, Prince Harry and Baby Archie wish Queen a happy 94th birthday on video call from LA.

Immer wieder diese drei Elemente.

OT: Sensation, Vereinfachung und Identifikation. Und je mehr von diesen Faktoren ineinander verknüpft sind, desto besser.

“Medienwissenschaftlerin liest im Urlaub Schmutzpresse.” – Das ist jetzt erfunden – wäre auch keine Schande, sagt die Medienwissenschaftlerin Natascha Zeitel-Bank. Verschafft eine Boulevardzeitung doch einen schnellen Überblick, besonders auch in einem fremden Land – über die Hitze in der Stadt, den Puls der Gesellschaft.

OT: Man ist auf dem ersten Blick sehr schnell informiert, man weiß sofort warum es geht und das Ganze hat natürlich auch einen gewissen Unterhaltungsfaktor und von da her finde ich es per se nicht verwerflif wenn man so eine Zeitung liest, aber natürlich sollte man es mit anderen Informationen kombinieren um sich ein umfassendes Bild zu machen, wie die Nachrichtenlage tatsächlich aussieht.

Der Boulevard ist in seiner ursprünglichen Bedeutung ein Bollwerk. Wer sich mit dem Boulevard einlässt, muss stark sein, er wird auf Plüsch getragen und kommt im Krisenfall in Teufelsküche. Neu ist für alle, dass der marktschreierische Kampf von Massenblättern aus dem Boulevard im Internet stattfindet. Und das kein bisschen leiser.

ABMODERATION

Lothar Bodingbauer zum Wort der Woche: Boulevard-Blatt.

Wort der Woche – Lothar Bodingbauer – Boulevardblatt, 22.04.2020 / Moment – Leben heute / ORF Radio Österreich 1


MODERATION

In einem am Montag bekannt gewordenen Brief teilten Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan mit, künftig jeglichen Kontakt mit den vier britischen Boulevardblättern “Sun”, “Daily Mail”, “Mirror” und “Express” vor zu meiden – der Grund: die Verbreitung, “verzerrter, falscher und übergriffiger” Geschichten.

Und nachdem die österreichische Tourismusministerin Elisabeth Köstinger eine Öffnung der österreichischen Grenzen für deutsche Sommerurlauber ins Spiel gebracht hatte. titelte die deutsche Boulevardzeitung “Bild” hoffnungsfroh “Erlaubt uns Österreich Sommerurlaub?“

Boulevardzeitung ist ….

SIGNATION “Das Wort der Woche”

Ist nicht der Boulevard das Große, Schöne, das sehr Prächtige? Das mondäne Leben in der großen Stadt? Vorbeilaufende Menschen, das Laufen, da sind wir sind schon beim Laufhaus um die Ecken dieser Boulevards, und da fängt das Schmuddelige dann an. Halbnackte Damen auf Seite 3.

Die Boulevard-Blätter werden im Laufen verkauft, schnell, rasch, mit kleinen Beträgen in der Masse kommen die Verlage – zum großen Geld. Und das sogar, wenn es sie gratis gibt. Ein Rätsel?

Es hilft zum Verständnis der Herkunft des Wortes Boulevardblatt ein wenig ins Englische zu schauen: Yellowpress. Das ist die amerikanische Bezeichnung für die Boulevard-Blätter, allgemeiner ausgedrückt der “Yellow-Journalism”: Der gelbe Journalismus. Wir gehen zurück in das Jahr 1890, nach New York. Dort kämpfen zwei Zeitungen im freien Wettbewerb: the World und the Journal. Joseph Pulitzer, ein ungarisch-amerikanischer Journalist hat die World gekauft und kämpft mit ihrer Stimme gegen politische Korruption und soziale Ungerechtigkeit – mit farbreichen plastischen und sensationslüsternen Stories. The World – die Nummer 1 im Zeitungsmarkt, bis zwei Jahre später 1895 William Hearst das Journal kauft, die Konkurrenzzeitung. Ein schmutziger Kampf entstand, in dem ein Comiczeichner Pulitzers von der Sonntags-World Pulitzers wegengagiert wurde, er hatte dort “The Yellow Kid” als beliebte Comicreihe gezeichnet. Pulitzer engagierte einen neuen Zeichner, der die beliebte Serie mit dem gelben Männchen fortführte und so zeichneten zwei bitter konkurrierende Blätter gelbe Comics – die Bezeichnung “Yellopress” ist entstanden.

Die Techniken der Massenblätter blieben: die Inhalte im Wesentlichen auch.

OT: Es geht bei diesen Zeitungen um den Verkauf von Sensationen in möglichst hoher Auflage.

Ja, so einfach ist das. Das eine bedingt ja auch das andere. Die Medienwissenschaftlerin Natascha Zeitel-Bank von der Universität Innsbruck:

OT: Die Presse des Boulevards steht für eine eigene Art in der Berichterstattung mit bestimmten Kennzeichnen. Dazu gehören die Art der Aufmachung, zum Beispiel große Balkenüberschriften mit reisserischen Schlagzeilen, zahlreiche oft großformatige Fotos, die emotionalisieren, sowie eine stark vereinfachte Sprache. Die Texte und Sätze sind eben sehr kurz und auch leicht verständlich und oft sind auch Schlag- und Reizwörter darin erhalten.

“Tabloids” ist der Ausdruck für die Boulevardblätter in Großbritannien, bezugnehmend auf das kleine Format dieser Zeitungen, ein bisschen größer als A4 – obwohl die auflagenstärkste Boulevardzeitung in Deutschland, die Bild, wieder recht großformatig daherkommt. Ihr kleines journalistisches 1×1:

OT: Der Hund beisst den Mann, das ist langweilig, aber wenn es heißt Mann beisst Hund, dann ist das eine Sensation, und wenn dann noch eine Katastrophe dabei ist, jemand is zu Schaden gekommen, dann erregt es unsere Aufmerksamkeit.

Hund reißt sich von Leine, zerbeißt Mäderl Gesicht – das finden wir in der gestrigen Online Ausgabe eines österreichischen Boulevardmediums, und gleich daneben:

Eingeschläferter Hund von Ex-Ministerin exhumiert

Riesiger Ansturm auch auf Dönerstand in Wien

Lkw-Fahrer lag stundenlang tot in Fahrerkabine. Und:

Corona-Patienten haben plötzlich dunkle Haut

Erstaunlich friedlich gestern die britische Sun: Meghan Markle, Prince Harry and Baby Archie wish Queen a happy 94th birthday on video call from LA.

Immer wieder diese drei Elemente.

OT: Sensation, Vereinfachung und Identifikation. Und je mehr von diesen Faktoren ineinander verknüpft sind, desto besser.

“Medienwissenschaftlerin liest im Urlaub Schmutzpresse.” – Das ist jetzt erfunden – wäre auch keine Schande, sagt die Medienwissenschaftlerin Natascha Zeitel-Bank. Verschafft eine Boulevardzeitung doch einen schnellen Überblick, besonders auch in einem fremden Land – über die Hitze in der Stadt, den Puls der Gesellschaft.

OT: Man ist auf dem ersten Blick sehr schnell informiert, man weiß sofort warum es geht und das Ganze hat natürlich auch einen gewissen Unterhaltungsfaktor und von da her finde ich es per se nicht verwerflif wenn man so eine Zeitung liest, aber natürlich sollte man es mit anderen Informationen kombinieren um sich ein umfassendes Bild zu machen, wie die Nachrichtenlage tatsächlich aussieht.

Der Boulevard ist in seiner ursprünglichen Bedeutung ein Bollwerk. Wer sich mit dem Boulevard einlässt, muss stark sein, er wird auf Plüsch getragen und kommt im Krisenfall in Teufelsküche. Neu ist für alle, dass der marktschreierische Kampf von Massenblättern aus dem Boulevard im Internet stattfindet. Und das kein bisschen leiser.

ABMODERATION

Lothar Bodingbauer zum Wort der Woche: Boulevard-Blatt.


MODERATION

In einem am Montag bekannt gewordenen Brief teilten Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan mit, künftig jeglichen Kontakt mit den vier britischen Boulevardblättern “Sun”, “Daily Mail”, “Mirror” und “Express” vor zu meiden – der Grund: die Verbreitung, “verzerrter, falscher und übergriffiger” Geschichten.

Und nachdem die österreichische Tourismusministerin Elisabeth Köstinger eine Öffnung der österreichischen Grenzen für deutsche Sommerurlauber ins Spiel gebracht hatte. titelte die deutsche Boulevardzeitung “Bild” hoffnungsfroh “Erlaubt uns Österreich Sommerurlaub?“

Boulevardzeitung ist ….

SIGNATION “Das Wort der Woche”

Ist nicht der Boulevard das Große, Schöne, das sehr Prächtige? Das mondäne Leben in der großen Stadt? Vorbeilaufende Menschen, das Laufen, da sind wir sind schon beim Laufhaus um die Ecken dieser Boulevards, und da fängt das Schmuddelige dann an. Halbnackte Damen auf Seite 3.

Die Boulevard-Blätter werden im Laufen verkauft, schnell, rasch, mit kleinen Beträgen in der Masse kommen die Verlage – zum großen Geld. Und das sogar, wenn es sie gratis gibt. Ein Rätsel?

Es hilft zum Verständnis der Herkunft des Wortes Boulevardblatt ein wenig ins Englische zu schauen: Yellowpress. Das ist die amerikanische Bezeichnung für die Boulevard-Blätter, allgemeiner ausgedrückt der “Yellow-Journalism”: Der gelbe Journalismus. Wir gehen zurück in das Jahr 1890, nach New York. Dort kämpfen zwei Zeitungen im freien Wettbewerb: the World und the Journal. Joseph Pulitzer, ein ungarisch-amerikanischer Journalist hat die World gekauft und kämpft mit ihrer Stimme gegen politische Korruption und soziale Ungerechtigkeit – mit farbreichen plastischen und sensationslüsternen Stories. The World – die Nummer 1 im Zeitungsmarkt, bis zwei Jahre später 1895 William Hearst das Journal kauft, die Konkurrenzzeitung. Ein schmutziger Kampf entstand, in dem ein Comiczeichner Pulitzers von der Sonntags-World Pulitzers wegengagiert wurde, er hatte dort “The Yellow Kid” als beliebte Comicreihe gezeichnet. Pulitzer engagierte einen neuen Zeichner, der die beliebte Serie mit dem gelben Männchen fortführte und so zeichneten zwei bitter konkurrierende Blätter gelbe Comics – die Bezeichnung “Yellopress” ist entstanden.

Die Techniken der Massenblätter blieben: die Inhalte im Wesentlichen auch.

OT: Es geht bei diesen Zeitungen um den Verkauf von Sensationen in möglichst hoher Auflage.

Ja, so einfach ist das. Das eine bedingt ja auch das andere. Die Medienwissenschaftlerin Natascha Zeitel-Bank von der Universität Innsbruck:

OT: Die Presse des Boulevards steht für eine eigene Art in der Berichterstattung mit bestimmten Kennzeichnen. Dazu gehören die Art der Aufmachung, zum Beispiel große Balkenüberschriften mit reisserischen Schlagzeilen, zahlreiche oft großformatige Fotos, die emotionalisieren, sowie eine stark vereinfachte Sprache. Die Texte und Sätze sind eben sehr kurz und auch leicht verständlich und oft sind auch Schlag- und Reizwörter darin erhalten.

“Tabloids” ist der Ausdruck für die Boulevardblätter in Großbritannien, bezugnehmend auf das kleine Format dieser Zeitungen, ein bisschen größer als A4 – obwohl die auflagenstärkste Boulevardzeitung in Deutschland, die Bild, wieder recht großformatig daherkommt. Ihr kleines journalistisches 1×1:

OT: Der Hund beisst den Mann, das ist langweilig, aber wenn es heißt Mann beisst Hund, dann ist das eine Sensation, und wenn dann noch eine Katastrophe dabei ist, jemand is zu Schaden gekommen, dann erregt es unsere Aufmerksamkeit.

Hund reißt sich von Leine, zerbeißt Mäderl Gesicht – das finden wir in der gestrigen Online Ausgabe eines österreichischen Boulevardmediums, und gleich daneben:

Eingeschläferter Hund von Ex-Ministerin exhumiert

Riesiger Ansturm auch auf Dönerstand in Wien

Lkw-Fahrer lag stundenlang tot in Fahrerkabine. Und:

Corona-Patienten haben plötzlich dunkle Haut

Erstaunlich friedlich gestern die britische Sun: Meghan Markle, Prince Harry and Baby Archie wish Queen a happy 94th birthday on video call from LA.

Immer wieder diese drei Elemente.

OT: Sensation, Vereinfachung und Identifikation. Und je mehr von diesen Faktoren ineinander verknüpft sind, desto besser.

“Medienwissenschaftlerin liest im Urlaub Schmutzpresse.” – Das ist jetzt erfunden – wäre auch keine Schande, sagt die Medienwissenschaftlerin Natascha Zeitel-Bank. Verschafft eine Boulevardzeitung doch einen schnellen Überblick, besonders auch in einem fremden Land – über die Hitze in der Stadt, den Puls der Gesellschaft.

OT: Man ist auf dem ersten Blick sehr schnell informiert, man weiß sofort warum es geht und das Ganze hat natürlich auch einen gewissen Unterhaltungsfaktor und von da her finde ich es per se nicht verwerflif wenn man so eine Zeitung liest, aber natürlich sollte man es mit anderen Informationen kombinieren um sich ein umfassendes Bild zu machen, wie die Nachrichtenlage tatsächlich aussieht.

Der Boulevard ist in seiner ursprünglichen Bedeutung ein Bollwerk. Wer sich mit dem Boulevard einlässt, muss stark sein, er wird auf Plüsch getragen und kommt im Krisenfall in Teufelsküche. Neu ist für alle, dass der marktschreierische Kampf von Massenblättern aus dem Boulevard im Internet stattfindet. Und das kein bisschen leiser.

ABMODERATION

Lothar Bodingbauer zum Wort der Woche: Boulevard-Blatt.


MODERATION

In einem am Montag bekannt gewordenen Brief teilten Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan mit, künftig jeglichen Kontakt mit den vier britischen Boulevardblättern “Sun”, “Daily Mail”, “Mirror” und “Express” vor zu meiden – der Grund: die Verbreitung, “verzerrter, falscher und übergriffiger” Geschichten.

Und nachdem die österreichische Tourismusministerin Elisabeth Köstinger eine Öffnung der österreichischen Grenzen für deutsche Sommerurlauber ins Spiel gebracht hatte. titelte die deutsche Boulevardzeitung “Bild” hoffnungsfroh “Erlaubt uns Österreich Sommerurlaub?“

Boulevardzeitung ist ….

SIGNATION “Das Wort der Woche”

Ist nicht der Boulevard das Große, Schöne, das sehr Prächtige? Das mondäne Leben in der großen Stadt? Vorbeilaufende Menschen, das Laufen, da sind wir sind schon beim Laufhaus um die Ecken dieser Boulevards, und da fängt das Schmuddelige dann an. Halbnackte Damen auf Seite 3.

Die Boulevard-Blätter werden im Laufen verkauft, schnell, rasch, mit kleinen Beträgen in der Masse kommen die Verlage – zum großen Geld. Und das sogar, wenn es sie gratis gibt. Ein Rätsel?

Es hilft zum Verständnis der Herkunft des Wortes Boulevardblatt ein wenig ins Englische zu schauen: Yellowpress. Das ist die amerikanische Bezeichnung für die Boulevard-Blätter, allgemeiner ausgedrückt der “Yellow-Journalism”: Der gelbe Journalismus. Wir gehen zurück in das Jahr 1890, nach New York. Dort kämpfen zwei Zeitungen im freien Wettbewerb: the World und the Journal. Joseph Pulitzer, ein ungarisch-amerikanischer Journalist hat die World gekauft und kämpft mit ihrer Stimme gegen politische Korruption und soziale Ungerechtigkeit – mit farbreichen plastischen und sensationslüsternen Stories. The World – die Nummer 1 im Zeitungsmarkt, bis zwei Jahre später 1895 William Hearst das Journal kauft, die Konkurrenzzeitung. Ein schmutziger Kampf entstand, in dem ein Comiczeichner Pulitzers von der Sonntags-World Pulitzers wegengagiert wurde, er hatte dort “The Yellow Kid” als beliebte Comicreihe gezeichnet. Pulitzer engagierte einen neuen Zeichner, der die beliebte Serie mit dem gelben Männchen fortführte und so zeichneten zwei bitter konkurrierende Blätter gelbe Comics – die Bezeichnung “Yellopress” ist entstanden.

Die Techniken der Massenblätter blieben: die Inhalte im Wesentlichen auch.

OT: Es geht bei diesen Zeitungen um den Verkauf von Sensationen in möglichst hoher Auflage.

Ja, so einfach ist das. Das eine bedingt ja auch das andere. Die Medienwissenschaftlerin Natascha Zeitel-Bank von der Universität Innsbruck:

OT: Die Presse des Boulevards steht für eine eigene Art in der Berichterstattung mit bestimmten Kennzeichnen. Dazu gehören die Art der Aufmachung, zum Beispiel große Balkenüberschriften mit reisserischen Schlagzeilen, zahlreiche oft großformatige Fotos, die emotionalisieren, sowie eine stark vereinfachte Sprache. Die Texte und Sätze sind eben sehr kurz und auch leicht verständlich und oft sind auch Schlag- und Reizwörter darin erhalten.

“Tabloids” ist der Ausdruck für die Boulevardblätter in Großbritannien, bezugnehmend auf das kleine Format dieser Zeitungen, ein bisschen größer als A4 – obwohl die auflagenstärkste Boulevardzeitung in Deutschland, die Bild, wieder recht großformatig daherkommt. Ihr kleines journalistisches 1×1:

OT: Der Hund beisst den Mann, das ist langweilig, aber wenn es heißt Mann beisst Hund, dann ist das eine Sensation, und wenn dann noch eine Katastrophe dabei ist, jemand is zu Schaden gekommen, dann erregt es unsere Aufmerksamkeit.

Hund reißt sich von Leine, zerbeißt Mäderl Gesicht – das finden wir in der gestrigen Online Ausgabe eines österreichischen Boulevardmediums, und gleich daneben:

Eingeschläferter Hund von Ex-Ministerin exhumiert

Riesiger Ansturm auch auf Dönerstand in Wien

Lkw-Fahrer lag stundenlang tot in Fahrerkabine. Und:

Corona-Patienten haben plötzlich dunkle Haut

Erstaunlich friedlich gestern die britische Sun: Meghan Markle, Prince Harry and Baby Archie wish Queen a happy 94th birthday on video call from LA.

Immer wieder diese drei Elemente.

OT: Sensation, Vereinfachung und Identifikation. Und je mehr von diesen Faktoren ineinander verknüpft sind, desto besser.

“Medienwissenschaftlerin liest im Urlaub Schmutzpresse.” – Das ist jetzt erfunden – wäre auch keine Schande, sagt die Medienwissenschaftlerin Natascha Zeitel-Bank. Verschafft eine Boulevardzeitung doch einen schnellen Überblick, besonders auch in einem fremden Land – über die Hitze in der Stadt, den Puls der Gesellschaft.

OT: Man ist auf dem ersten Blick sehr schnell informiert, man weiß sofort warum es geht und das Ganze hat natürlich auch einen gewissen Unterhaltungsfaktor und von da her finde ich es per se nicht verwerflif wenn man so eine Zeitung liest, aber natürlich sollte man es mit anderen Informationen kombinieren um sich ein umfassendes Bild zu machen, wie die Nachrichtenlage tatsächlich aussieht.

Der Boulevard ist in seiner ursprünglichen Bedeutung ein Bollwerk. Wer sich mit dem Boulevard einlässt, muss stark sein, er wird auf Plüsch getragen und kommt im Krisenfall in Teufelsküche. Neu ist für alle, dass der marktschreierische Kampf von Massenblättern aus dem Boulevard im Internet stattfindet. Und das kein bisschen leiser.

ABMODERATION

Lothar Bodingbauer zum Wort der Woche: Boulevard-Blatt.

315. “Infisziert”

Geht es Ihnen auch so? Sie haben ein Wort, dass Sie eigentlich gut kennen, müssen aber trotzdem immer wieder nachschauen, wie man es schreibt? Reparatur oder Reperatur? Das oder der Radio? Ein Wort taucht dieser Tage immer wieder mal falsch auf – INFISZIERT.

Beitrag (mp3)


Manuskript

SIGNATION: Das Wort der Woche

Wohl kein anderes Wort spaltet die Bevölkerung eindeutiger in zwei Gruppen.

OT Infisziert_Lang

Und was mir auch auffällt, der Mitarbeiter, der mit dem Virus infisziert ist.

So sagen die einen. Und …

OT Infisziert_Kurz

Der Mitarbeiter, der mit dem Virus infiziert ist.

… sagen die anderen. Sie haben es gehört, es war dieselbe Person. Und das Missgeschick, das Sprachliche, ist durch einen Schnitt leicht korrigierbar.

OT infisziert / infiziert

Infiziert – infisziert – infiziert – infisziert - infiziert

STOP!!!

Vielleicht sollte man besser: "angesteckt" sagen.

Infisziert. Die Autokorrektur am Computer steckt das Wort sofort in Quarantäne und streicht das versehentliche S gleich weg. Das wird sich also gar nicht erst ausbreiten. Die APA, die österreichische Nachrichtenagentur, hat seit 1986 nur 13 Meldungen ausgeschickt, in denen infiSziert steht. 16.191 Mal hingegen lautete es richtig "infiziert". Fehlerquote 0,08%.

Die Trennlinie richtig/falsch verläuft also nicht im geschriebenen Text, sondern entlang der gesprochenen Sprache, und hier entlang des Lateinunterrichts. Inficere ist die lateinische Grundlage für das Wort, "mit etwas anmachen", mit etwas tränken. Zum Beispiel mit Gift. Inficere - infectum. Von facere - "machen". Verwandt dazu: affizieren. Affekt. Fazit. Defizit. Defekt. Weit und breit kein S.

Jetzt kann man sagen, blöd gelaufen, der Volksmund ist halt so, da ist ein s schnell zur Stelle, wenn es gut klingt, wenn es dazu passt. Aber es ist vermutlich mehr: Es gibt nämlich ein Wort mit S, das so ähnlich ist: Konfiszieren. Infizieren. Konfiszieren. Sie hören den Unterschied? Konfiszieren hat ein S. Und das ist richtig so. Es kommt von con - und Fiskus - die Sache mit dem Geld. Etwas in die Geldlade legen. Beschlagnahmen und ab in die Kaiserliche Schatzkammer. Und ein zweites - süßes - Beispiel: die Konfiserie - wir lieben ja die französischen Worte, auch da ein S - Konfiserie, aus dem Französischen entlehnt, ein Betrieb zum Herstellen von Süßwaren.

Für den Betrieb einer Radiostation ist die ganze Sache nicht einfach. In den Hörerprotokollen gibt es immer wieder Hinweise auf falsche Aussprachen jedweder Art, mal freundlich, mal - na, sagen wir, ernst.

ZITAT 1:

Es heißt nicht der Virus, sondern das Virus.

… schreibt der eine Hörer, und der andere …

ZITAT 2

Soeben war eine Sendung zur Grundlagenforschung über Viren. Ich möchte am Kultursender nicht mehr "das" Virus hören, es ist eine Ungeheuerlichkeit! Im Duden ist zwar diese Form erlaubt, sie bezieht sich aber eindeutig auf Computer-Viren.

OT Haimo Godler 1

Tja, da kann man erkennen, wie umstritten Fragen der Aussprache und der Sprache generell sind.

Haimo Godler, ORF. Sein interner Newsletter heißt "Leider gehört - die Ö1 Fehlerbox".

OT Haimo Godler 2

Es heißt das Virus im wissenschaftlichen Kontext. Der Virus ist umgangssprachlich erlaubt. Es gibt bei vielen Dingen auch kein richtig oder falsch, sondern meine Aufgabe ist es dann, wenn es mehrere korrekte Möglichkeiten gibt, eine gewisse Einheitlichkeit herzustellen, was bei über 900 Menschen, die beim ORF am Mikrofon arbeiten nicht ganz einfach ist. Bestes Beispiel ist jetzt die Quarantäne oder die Quarantäne. Richtig ist Quarantäne, auch wenn es viele Leute gibt, die richtigerweise sagen, das kommt aus dem Italienischen Cuaranta, weil in Venedig mussten während der Bestzeit alle Matrosen 40 Tage auf einer Insel verbringen, usw. Weiß ich alles, trotzdem Quarantäne, weil das Wort aus dem Französischen ins Deutsch gekommen ist.

Die Aufgabe des Chefsprechers Haimo Godler ist hier auch erst einmal Sicherheit auszustrahlen, und auf Beschwerden freundlich zu antworten.

OT Haimo Godler 3

Ein schönes Beispiel ist, dass man den Vorschlag macht, Mozartbriefe im Original zu lesen, sowohl was Rechtschreibung als auch Wortwahl und Grammatik betrifft, dann vielleicht um nicht allzeit zurückzugehen, sich Texte von Arthur Schnitzler im Original anzuschauen, wenn man die Dativ- und Akkusativverwendung heute in einem Schulaufsatz verwenden würde, bekommt man ihn mit vielen roten Strichen zurück. Will heißen, Sprache verändert sich, sprechen verändert sich, Grammatik verändert sich und diese Prozesse sind unaufhaltsam, irreversibel und sie sind auch schwer zu steuern. - Aber eine Frage habe ich schon noch, warum ist da so viel Emotion dabei: "Das ist ungeheuerlich". - Na ja. Das Auslösende Kriterium ist oft die Frage der Identitätsstiftung. Und wenn sich die Sprache verändert, verändert sich auch das Identitätsgefühl von v vielen Menschen und das führt dann dazu, dass viele Menschen das Gefühl haben, im eigenen Land mit ihrer Sprache ins Abseits zu geraten. Und das emotionalisiert Inn ganz besonderer Weise. – Es gibt sehr oft kein richtig oder falsch, aber manche Dinge sind objektiv falsch, "infiszieren" ist jedenfalls a Bledsinn.