Eltern und Schulprobleme
Blöde Lehrer?
Bei Schwierigkeiten Ihres Kindes mit bestimmten LehrerInnen regen Sie sich zuerst einmal kräftig auf, wie blöd, dumm und unprofessionell er/sie sich verhält. Sie ermuntern Ihr Kind, Stirn zu zeigen, und die Schwierigkeiten stolz hinzunehmen, denn man selbst wäre ebenso revolutionär als SchülerIn gewesen.
Besser: Sie bringen Ihrem Kind bei, mit blöden, dummen und sich unprofessionell verhaltenden LehrerInnen umzugehen, da diese ebenso zum Gesamtbild einer Schule dazugehören. Für das nächste Mal versuchen Sie mit Ihrem Kind Strategien zu entwickeln, um derartige Probleme entweder schon im Vorfeld zu vermeiden oder sich zur rechten Zeit an die richtige Instanz zu wenden.
Ordnung in der Schultasche?
Ob Ihr Kind Mitteilungsheft, Schulhefte und Bücher in vernünftig geordneter Weise und schönem Zustand bei sich hat, schauen Sie sich nur zu Beginn des Schuljahres einmal an und argumentieren mit dem Satz: ich vertraue meinem Kind, derartiges selbst in die Hand zu nehmen.
Besser: Sie besprechen mit Ihrem Kind zu Beginn des Schuljahres die Bedeutung von Mitteilungsheft, Schulheften und Bücher in einer vernünftigen geordneten Weise bei sich zu haben und ermuntern es, diese Fragen selbst regelmäßig sicherzustellen, Sie sprechen Ihr Vertrauen aus, dass das möglich ist und kontrollieren die Einhaltung nicht nur durch die Frage „hast Du alles beisammen“ – Antwort: ja, sondern gehen in immer größer werdenden Abständen die Schulsachen mit Ihrem Kind gemeinsam durch, schon um den Schultascheninhalt gemeinsam immer wieder zu evaluieren und gegebenenfalls zu verringern oder zu verbessern.
Respekt?
Sie bringen der Schule und ihrem Personal eine Art heiligen Respekt entgegen und hinterfragen nicht, ob Aktionen und Reaktionen Ihrem Kind – das Sie sehr gut kennen – angemessen ist.
Besser: Sie erweitern mit jedem Schuljahr Ihr Repertoire, wie man mit dem System Schule und ihrem Personal umgehen kann, trotz schwieriger Bedingungen Verbesserungsvorschläge machen kann und lernen sich mit anderen Eltern zu organisieren und den Kontakt zu Klassenvorstand, LehrerInenteam und Direktion nicht nur hinzunehmen, sondern auch zu pflegen. Ihr Kind binden Sie dabei als BeraterIn ein und fordern es immer wieder auf, schöne Alternativen zu suchen und passend zu formulieren und selbst mitzugestalten.