PHS194 Was ist eine Epidemie?

 

 

Risiko, Ausbreitung, Ansteckung

Die Ausbreitung einer Epidemie hat ja viel mit Netzwerken zu tun.

Das soll aber gar nicht Thema dieser Episode sein.

Vielmehr geht es darum, einfach einmal die Bedeutung des Wortes “Epidemie” zu klären.

Wir sprechen dabei auch über die Arbeit eines Epidemiologen in Wien.

Zu Gast bei Dr. Gerald Haidinger, Epidemiologe, Leiter der Abteilung für Epidemiologie des Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien

Ausschnitte aus diesem Gespräch wurden am 6. August 2014 im ORF Radioprogramm Österreich 1 gesendet – Moment Leben Heute, “Wort der Woche”.

Buchtipp: Defining Prevention Science, Sloboda, Zili, Petras, Hanno (Eds.), Springer Verlag 2014


Diese Episode ist am 14.08.2014 erschienen. Dauer: 0 Stunden 28 Minuten und 36 Sekunden

 

Bitte um mehr Knochenbrüche

Ärzte bemerken, dass die Zahl an Knochenbrüchen bei Kindern – verursacht beim Spielen – abnehmen. Dies wäre darauf zurückzuführen, dass weniger draußen gespielt werde, weniger auf Bäumen, weniger auf Fahrrädern, mit Stelzen oder auch mit Seifenkisten. Was zunimmt sei die Anzahl an Stress- und Überlastungsschäden an Sehnen und Gelenken, verursacht durch Joysticks, die Bedienung von Mäusen und einseitige Haltung. Knochenbrüche wären aber wünschenswerter, denn diese heilen vergleichsweise rasch und rückstandslos. Die Heilung von Überlastungsschäden dauert ungleich länger.

“Nature Deficit Disorder” – heißt eine Sendung von ABC Radio National aus Australien, eine Sendung von Natasha Mitchel, die sich genau mit diesem Thema der fehlenden Natur und deren Risiken beschäftigt. Sehr zu empfehlen. Hier geht’s zur Sendung.

Das Risikomanifest des Deutschen Alpenvereins

  1. Risiko ist allgegenwärtig. Risiko gehört zum Leben. Es entsteht dort, wo der Mensch Unsicherheiten und Gefahren begegnet. Mit dem Risiko muss man sich auseinandersetzen.
  2. Bergsteigen fordert Eigenverantwortung. Für viele Aktive ist Bergsteigen gleichzeitig Naturerlebnis und Gesundheitssport mit zahlreichen positiven Wirkungen auf Leib, Seele und Geist. Bergsport fordert aber auch den (selbst)bewussten und eigenverantwortlichen Umgang mit Risiken.
  3. Risiko-Kompetenz ist lernbar. Der DAV setzt sich dafür ein, die Risiko-Kompetenz – also die Fähigkeit zum fachlich fundierten und bewussten Umgang mit Risiken – aller Berg steigerinnen und Bergsteiger zu fördern. Durch Information und Ausbildung vermittelt er das entsprechende Wissen.
  4. Entwicklung von Strategien. Risikomanagement zielt durch Strategien und
Instrumente darauf ab, Gefahren sichtbar zu
machen und individuelle Eigenverantwortung zu
stärken. Der DAV setzt sich dafür ein, durch Forschung, Entwicklung, Kommunikation und Ver
netzung die Zahl der Berg- und Kletterunfälle zu
reduzieren.
  5. Über Risiken muss man reden. Unfälle kommen beim Bergsport vor und lassen
sich nicht vollständig ausschalten. Über Risiken
muss man reden. Das enthält zum einen, mögliche Gefahrenquellen zu benennen und Fehler zu
analysieren, zum andern aber auch, uneinlösbare
Sicherheitsansprüche zurückzuweisen.
  6. Risikomanagement als Organisationsaufgabe. Der DAV als Fachverband für Bergsport und
seine Sektionen gehen zwangsläufig mit dem
Risiko um. Daher ist es ihre Aufgabe,
die organisatorischen Risiken vorbildlich zu
handhaben.