Lisa Noggler und Maria Prantl arbeiten an einer Ausstellung über den Islam in Österreich. Die beiden sind Ausstellungskuratorinnen und sie beschreiben im Gespräch, wie sie eine Religion kennenlernen, um sie anderen zu erzählen.
Walter Pohl beschäftigt sich mit dem frühen Mittelalter in Europa.
Warum ist das Römische Reich untergegangen, wie hat die christliche Religion Identitäten geprägt?
Zweiter Teil unserer 5-teiligen Gesprächsreihe zu Religion, Geschichte, Wissenschaft.
Auch in diesem Gespräch werden wir uns wieder den Überlappungen der Naturwissenschaften mit den Geisteswissenschaften beschäftigen.
Wie wurden Religionen politisch und sozial wirksam, und was hat das Internet heute damit zu tun? Wie Klöster, Askese und Reichtum unter einen – geistlichen – Hut passen. Ob Religionen auch evolutionär in der jüngsten Entwicklungsgeschichte der Menschen wirksam wurden.
Und warum “gefällt mir” im Internet zwar gut, aber noch nicht unbedingt notwendiger geisteswissenschaftlicher Diskurs ist.
Bernadette Spitzer spricht über ihre Arbeit für Radio Stephansdom in Wien.
Sie portraitiert für diese katholische Privatradiostation den Heiligen des Tages, und besucht dazu Menschen, die viel über ihn wissen.
Bernadette erzählt über diese Kontakte zu den Menschen, die sich mit Heiligen beschäftigen. Sie spricht über die Bedeutung ihres Namens, über das, was Heilige im Weltbild der katholischen Kirche bedeuten, wie sie gefunden und bestellt werden und was sie für Menschen und die Kirche bedeuten.
Heilige sind ein Produkt der kirchlichen PR. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der “Public Relation” – des Kontakts der Kirche zu den Gläubigen.
Es geht um’s Lernen auch hier. Heilige sind Menschen, die sicher viel gelernt haben. Anderseits lernen Gläubige durch diese Vorbilder auch selbst.
Wer sich mit Heiligen beschäftigt, wird schnell an die Grenze zur Wissenschaft kommen, nämlich dann, wenn es um Wunder geht.
Anders als ein Staatspreis bezieht sich eine Heiligsprechung immer auch auf “das Ewige”. Wie passt das in eine aufgeklärte Zeit?
Wie erleben junge muslimische Studierende die Diskussionsfreudigkeit im Literaturunterricht der Schule an Themen die sie in ihrem bisherigen Leben noch nicht gekannt haben?
Einige stehen auf, wenn es um kontroversielle Themen geht. Sie stehen auf und verlassen die Klasse. Eine Diskussion findet dann nicht statt.
Selbstmord, Verfluchen, Sexualität: gängige Themen des Literaturunterrichts eines Gymnasiums können in Diskussionen durchaus verweigert werden. Aus religiösen Gründen.
Wie kann dann Bildung funktionieren, Schule?
Welche Rolle hat die Theologie in den Lernlandschaften einer modernen Gesellschaft? Wo sind Gemeinsamkeiten und wo leben junge Menschen innerhalb dieser Gesellschaft in einer eigenen abgeschlossenen Welt?
“Glaube an einen Gott – Gerechtigkeit und Verantwortung. Das sind die drei Säulen des Islam. Der Rest ist eine persönliche Beziehung.” – Ein Gespräch über Islam in der Schule mit dem Wiener Religionspädagogen Ednan Aslan vom Institut für Islamische Religionspädagogik und Islamische Studien der Universität Wien.
Europäischer Islam ist für Prof. Aslan eine Religion, der bestehende Widersprüche klärt. Er erfordert eine differenzierte Betrachtung der heiligen Bücher. Religion kann dann Entlastung sein.
Ein Gespräch zum Thema “Islam und Schule” zu einer Zeit, in der gerade das Islamgesetz in Österreich neu gestaltet wird.
Gesprächspartner: Univ.-Prof. Dr. phil. Ednan Aslan, Universität Wien
EGMR: Kreuz in Schulzimmern verletzt Religionsfreiheit
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat heute festgestellt, dass Kruzifixe in Klassenzimmern öffentlicher Schulen nicht mit der Europäischen Menschenrechtskonvention vereinbar sind. Kreuze in Klassenzimmern verletzen laut EGMR die Religionsfreiheit der Schüler und das Recht der Eltern, ihre Kinder nach den eigenen Überzeugungen zu erziehen.