Unsere bestens ausgebildeten Security-Mitarbeiter sorgen in enger Zusammenarbeit mit der Exekutive dafür, dass Sie sich als Kunde und Fahrgast der ÖBB auf Österreichs Bahnhöfen sicher fühlen. Ausgestattet mit auffälligen Uniformen sind wir optisch als Garant für Sicherheit zu erkennen. In Gefahrensituationen greifen wir rasch und entschlossen durch und tragen so zu mehr Sicherheit am Bahnhof bei.
Diese Leistung können wir im Moment nur auf den Bahnhöfen anbieten.
Auch auf der letzten Fahrt mit der Bahn beeindruckende Namen von Schnellzügen im Fahrplan gesehen. Neben Dauerbrennern wie EC Transalpin stammen folgende Lichter der Namensgebung aus dem aktuellen Fahrplan:
IC easybank
EC Urlaub am Bauernhof (kennen wir schon, ist sympathisch)
IC auslandssemester-info.at
EC Industrieland Österreich (das ist aber wirklich schön)
IC Die Kurzentren Österreichs
EC SUPERFUND (ja, großgeschrieben)
IC EurothermenResorts (ja, zusammengeschrieben)
EC LA REDOUTE – Modetrends (ja, gemischt geschrieben)
IC Alpentransitbörse (Killer!)
EC Samariterbund (vergleichsweise zahm)
IC Linz 09 Kulturhauptstadtstadt Europas (musste kommen)
IC ALPENKONVENTION (oder ALPENKONVEKTION, ich weiß nicht mehr genau)
und
IC Österreichischer Städtebund (OK)
Danke vorerst für diese Auswahl. Diese Züge fahren alle irgendwie auf der Westbahn herum. Man möchte noch folgende Namen vorschlagen, sollten einmal welche gebraucht werden:
IC Wurzelspitzenresektion
EC Panikattacken 2009
EC Geriatrische Chance
IC Bacteria Coli
IC Zwangsausgleich
EC Innerer Rückzug
IC Nagende Eifersucht
EC Binomialkoeffizient (oder auch EC Lehrsatz des Pythagoras)
EC Klamm&Heimlich
IC Langsame Fahrt
EC Schlafender Hund
IC rotten.com
IC Oh Du Mein Held
IC Ctrl-Alt-Del
und
IC IC IC oder eventuell IC Eurocity-Intercity
Um weitere Anregungen wird gebeten. Vielleicht leisten wir uns mal einen Schnellzugnamen für ein Jahr. Ich wär für EC Rambazamba. Oder IC El Karacho (siehe Kluge Etymologisches Wörterbuch 24. Auflage). Mal schauen, was das kostet.
Einige neue Railjet Züge der ÖBB stehen schon etwas in den großen Bahnhöfen herum. Sie sind hübsch beschriftet – Economy steht in der Mitte drauf – und vorne dran die fesche Lok: Spirit of Vienna. Jede neue Sache bringt die Gelegenheit für neue Namen, und war der Intercity “Innere Sicherheit” schon ziemlich cool benamed, freuen wir uns schon jetzt, was da noch kommt. Übrigens: Fahrkarte heißt derzeit Ticket, und die Nachtpost am Westbahnhof “Center Filiale”. An manchen ÖBB Mungos steht außen “Cleaning” drauf, an anderen “Security”. Die Wachmungos am Südbahnhof hießen mal “Service und Sicherheit”, aber das war nicht so cool.. Jetzt kommt der Schaffner. Mal fragen, wie er derzeit heißt.
Wir bedanken uns beim Bahnhofsvorstand in Steyr, der bezüglich einer Verspätungsdurchsage durch die Lautsprecher nicht wie derzeit an den Bahnhöfen üblich für das Verständnis dankt, sondern um Verständnis bittet.
Die Bundesbahn wirbt in einem Faltblatt im Eisenbahnabteil, doch ein SMS an 0664 660 6000 zu schicken. Das ist die Echtzeitauskunft. Die Zugnummer eingetippt und “Sie erhalten sofort die aktuellen Fahrzeiten auf Ihr Handy”. Ausprobiert im Zug nach Innsbruck lieferte das Retour-SMS: “ACHTUNG! Das Event ist ausverkauft”. Noch einmal probiert, die prompte neue Antwort: “Für Kultur antworte A, für Musical antworte B, für Rock/Pop antworte C”. Besser nicht antworten, wer weiß, was kommt.
Umsteigen in St. Valentin und eine halbe Stunde Zeit am Bahnsteig 3 bringen Erlebnisse und Gedanken zu Tage, für die man nur “danke” sagen kann.
“Willkommen in St. Valentin”. Das ist sehr höflich von Chris Lohner, die im sicheren Wien sitzt, und die auch St. Valentin ihre Stimme leiht. St. Valentin ist in diesem Fall nur Bahnsteig drei, und das Willkommen erübrigt sich zwischen Beton und vier Gleispaaren vorne, und vier hinten. Wer hier herkommt, muss hier umsteigen, besuchen will er niemanden.
Schön die Güterzüge und eine Befürchtung, die sich nicht bewahrheitete: einer mit gesägten Brettern von rechts nach links, und einer mit Baumstämmen von links nach rechts. Hätten beide geschnittene Bretter gefahren, wäre das beunruhigend. So aber hatte alles seine Ordnung. Das Sägewerk ist rechts.
Zweideutig eine Szene, die Chris Lohner gleichzeitig auf Bahnsteig drei und vier spielte. Sie sprach zur selben Zeit verschiedene Ansagen auf beiden Bahnsteigen, schwer zu verstehen, da zwischen Bahnsteig drei und vier nicht wirklich viel Distanz liegt. Eine Ansage kündigte ca. das Kommen eines Zuges an, und die andere drohte das Gehen eines anderen an.
Zwei mal eine “wichtige Durchsage” von einer knorrigen Mänerstimme für Reisende nach Wien, die 10 Minuten Verspätung des IC ankündigte. “Duchsage” hätte gereicht, wirklich wichtig ist, wenn man ohnehin etwas ängstlich am Bahnsteig sitzt und mit dem Schlimmsten rechnet, ein sich abzeichnender Schienenersatzverkehr. Wohltuend der Verzicht des Bahnmeisters auf die auszusprechende Floskel “Die Österreichischen Bundesbahnen sind stets um die Pünktlichkeit ihrer Züge bemüht”. Ist ja kein Problem, Verspätung darf sein, kommt vor, ist ja schwierig so ein Netzwerk zu betreiben, aber sie schönzureden macht dem sorgenvollen Reisenden keinen Spaß, auch wenn sich die Marketingabteilung das vermutlich noch so wünscht.
“Stand clear”. Das war der wie im großen Fernsehkino gesprochene Abschlusswunsch ohne Möglichkeit zum Widerspruch, sozusagen die akustische Klammer von Chris Lohner, als dann der Zug nach Wien angekündigt wurde. Der letzte Wunsch aus St. Valentin: sauber zu stehen.
Im Zug eine herrliche Fahrt mit einem Clown, einer Klimaexpertin und zwei netten Töchtern. Die 6. Person im Abteil wurde vergrault. Der Nahrungsmitteltrolleyfahrer bot Kaffe “mit oder ohne Gas” an.