Es gibt in Wien mehr Heuschreckenarten, als auf vergleichbar großen Flächen anderswo. Grund ist, dass die Österreichische Bundeshauptstadt an der Schnittstelle zwischen zwei Großräumen liegt: dem pannonischen Raum und dem Alpenraum. Die Arten beider Lebensräume treten hier gemeinsam auf. Ein kleiner Unterschied in den Bedingungen eines Lebensraumes kann schon eine völlig andere Artenzusammensetzung bei Heuschrecken bedeuten.
Die Hinterbeine der Heuschrecken sind als Sprungbeine ausgebildet, zusätzliche Sprungkraft können einige Arten aus der Spannung des gesamten Körpers gewinnen.
Heuschreckenforscher/innen interessieren sich besonders für Verbreitungskarten. Sie zu erstellen erfordert genaue Kenntnisse der Arten. Wenn diese Arten optisch oft schwer zu unterscheiden sind, hilft meist die Analyse der “Gesänge” weiter, die für viele Arten charakteristisch sind. Ob zur Partnersuche oder Revierabgrenzung: Heuschrecken “stridulieren” – sie zirpen. Langfühlerschrecken (zu denen auch die Grillen gehören) verwenden dazu ausschließlich ihre Vorderflügel und Kurzfühlerschrecken reiben die Oberschenkel an den Flügeln.
GESPRÄCHSPARTNER:
Mag. Günther Wöss
Freiberuflicher Zoologe
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Naturhistorischen Museum Wien
BUCHTIPP:
Günther Wöss, Manuel Denner, Liesbeth Forsthuber, Matthias Kropf, Alexander Panrok, Werner Reitmeier & Thomas Zuna-Kratky: Insekten in Wien – Heuschrecken
Österreichische Gesellschaft für Entomofaunistik Eigenverlag 2020
Fast jeder hat damit Erfahrungen gemacht. Für die einen einfach praktisch – für die anderen mehr als das, durch die eingezeichneten Winkel eröffnete sich eine Welt. Und trotz Mathematikunterrichts, der vielen nicht so viel Freude machte, erhält dieses Hilfsmittel des Lernens viel Sympathie. Nach wie vor und hoffentlich ganz ungebrochen: Das Geodreieck.
Besuch in Wörgl bei Geotec. Ein Gespräch mit Michael Schwaiger und Gregor Kabosch. Link: https://www.aristo.at
Diese Episode ist am 27.11.2018 erschienen. Dauer: 1
Stunde
15
Minuten
und 42
Sekunden
Mit der Umwelthistorikerin Verena Winiwarter im Gespräch über Umweltgeschichte. Im Speziellen: über den Boden. Was ihn ausmacht. Wie sich das im Laufe der Geschichte geändert hat.
Ursprünglich hat Verena Winiwarter die Ausbildung zur technischen Chemikerin gemacht, sie studierte dann Geschichte und Publizistik. Umweltgeschichte wurde zu ihrem Arbeits- und Forschungsschwerpunkt.
Wir sprechen über:
Wie war das mit der Umwelt in der Antike? Was macht man mit dem Boden? Wie bringt man Pferd und Esel zusammen? Praktische Werke für diejenige, die ein Landgut gehabt haben. Fest, flüssig, gasförmig. Alles im Boden. Liebig und Lego, und das nährende Prinzip. Streit zwischen Humusstöfflern und Mineralstöfflern. Mit einem Auszug aus Darwins Buch über die Regenwürmer. Nachhaltigkeitsziele der UN. Ecofiction, Soziale Ökologie (Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität für Bodenkultur). Nachhaltigkeitsziele.
Der Umgang mit der Natur war treibend für soziale Entwicklungen. Wer hört Wissenschaftler:innen zu? Was hört die Politik? Macht versus Wahrheit. Wer gewinnt? “Wir wünschen uns, dass die Aufklärung funktioniert hätte.”
Buchtipp: Verena Winiwarter, “Unsere Umwelt hat Geschichte” – 60 Reisen durch die Zeit.
Verena Winiwarter ist Präsidentin des Dachverbands der Umweltgeschichtegesellschaften mit 4000 Mitgliedern.
An der Universität für Bodenkultur in Wien wurde ein Archiv für Landschaftsarchitektur eingerichtet. Was ist eigentlich Landschaftsarchitektur – und was leistet ein Archiv zu diesem Thema? Wir lernen den Begriff “Freiraum” kennen, und die Aussage, dass Gebäude nur über diese Freiräume erschlossen werden können.
Wir sprechen auch über die Bahnwärterhäuschen entlang der Semmeringbahn. Im Bild: der “20-Schilling-Blick” – Landschaft mit Bahntrasse – so wie er auf dem letzten österreichischen 20-Schilling-Schein zu sehen ist.
Gesprächspartner/innen:
Lilli Licka, Universität für Bodenkultur Wien, Department für Raum, Landschaft & Infrastruktur, Leiterin des Instituts für Landschaftsarchitektur, Ulrike Krippner und Roland Tusch, wissenschaftliche Mitarbeiter/in am Institut und Gerhard Kainz, Mitarbeiter im Archiv für Landschaftsarchitektur.
Zu Gast: Johann Kneihs. Er arbeitet an einer Radiosendung zum Thema Schnee. In diesem Gespräch versuchen wir gemeinsam herauszufinden, was an Schnee spannend ist, und wir legen auch mal auf den Tisch, was Grundlagenforschung zu dieser besonders schönen Art der Kristallisation von Wasser weiß. Ein schneller Einblick, eine schöne Runde, in der sich Kultur und Natur die Hände schütteln.
Hinweis: Die Radiosendung zum Thema “Schnee” gibt es am Samstag, 17.02.2018, auf Ö1. Diagonal, ab 17:05 Uhr. Link zum Programm
Die Sendung kann man zur Sendezeit via Internet online hören, über den Programmlink 7 Tage nachhören, oder als Ö1 Clubmitglied 30 Tage downloaden.
Link zur Episode 127 – Eis (mit Thomas Lörting, Uni Innsbruck) und Link zu snowcrystals.com – der Seite für Schneeflockenforschung. Wikipedia Schlagwort Wasserstoffbrückenbildung.
Diese Episode ist am 31.01.2018 erschienen. Dauer: 0
Stunden
37
Minuten
und 41
Sekunden
Sie forscht in der Dominikanischen Republik an “Ritualen der Besessenheit”. Was das bedeutet, besprechen wir in dieser Ausgabe der Physikalischen Soiree.
In der Dominikanischen Republik ist die Gesellschaft deutlich restriktiver als bei uns, daher macht Besessenheit Sinn, um das zu kommunizieren was öffentlich nicht gesagt werden darf. Wir hier bei uns haben uns im Vergleich dazu weitgehend Rede- und Handlungsfreiheit geschaffen. Abgesehen davon haben sich die Möglichkeiten zur Trance in die Kunst verlagert oder sie haben spielerischen Charakter, ich denke da an Festivals und Konzerte.
Positive Wirkfaktoren, wie man sie aus Ritualen kennt, sind übrigens ohnehin schon längst in diverse psychotherapeutische Verfahren eingeflossen. Etwa die Katathym Imaginative Psychotherapie oder die Hypnose-Therapie arbeiten mit veränderten Bewusstseinszuständen. Das für Vodou typische „Rollenspiel“ findet sich im Psychodrama. Nicht therapeutische Möglichkeiten für Rollenspiele finden sich auch im Live Rollenspiel oder Improvisationstheater. — Yvonne Schaffler
Vom Spektakel zur Traumabewältigung. Hier geht es zum FWF-Projekt von Yvonne Schaffler, und hier zu ihrer Homepage: http://yvonne-schaffler.eu
Korrektum: Yvonne Schaffler spricht im Mittelteil des Gespräches fälschlicherweise von “Dissoziativer Persönlichkeitsstörung.“ Sie merkt im Nachhinein an, es handle sich korrekterweise um die “Dissoziative Identitätsstörung.”
Karl Altenhuber ist Präsident von EIMSED, dem “European Institute for Medical & Scientific Education”.
Dieses Institut veranstaltet Weiterbildung für Ärzte, es vermittelt zwischen den Wünschen der Pharmaindustrie, den Ärzten, dem Gesetz und den Patienten.
Im Gespräch erfahren wir von seiner Arbeit, seinem Hintergrund und einer ganzen Welt, die uns sonst nicht allzu einsehbar ist.
Wie können Lieferautos und Lastenfahrrädern in einem städischen Netzwerk synchronisiert werden? Alexandra Anderluh (WU), Vera Hemmelmayr (WU) und Pamela Nolz (AIT) haben eine Arbeit darüber geschrieben. In dieser Episode sprechen wir darüber.
Die Astrophysiker Wolfgang Baumjohann, Günter Kargl und Mark Bentley vom Grazer Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sprechen über wiederkehrende Himmelskörper. (more…)
Diese Episode ist am 23.12.2016 erschienen. Dauer: 0
Stunden
31
Minuten
und 14
Sekunden
Was auf Entfernung wie eine einfache Straßenwalze aussieht, ist ein ganzes Konzept. Der Wunsch, Boden zu verdichten. Der Geotechniker Johannes Pistrol hat seine Dissertation über oszillierende Erdbauwalzen geschrieben. Sie misst während ihrer Arbeit gleichzeitig die Verhältnisse im Boden. Ziel der Forschung ist ein besseres Verständnis der Zusammenhänge und letztlich auch verringerter Verschleiß. Johannes erzählt, worauf es ankommt. Für seine Forschungsarbeit hat er am 14. Dezember 2016 an der TU Wien den Dr. Ernst-Fehrer-Preis erhalten.