Der Entwicklungsbiologe Ulrich Technau vom Department für Molekulare Evolution und Entwicklung spricht über die Ergebnisse der Forschung mit Seeanemonen und gibt einen Einblick in Arbeitsweisen und Überlegungen der Entwicklungsbiologie auf molekularer Ebene vor dem Hintergrund der Evolution.
Link: “Organisation der Körperachsen”, Pressemitteilung der Uni Wien
Diese Episode ist am 22.06.2016 erschienen. Dauer: 1
Stunde
8
Minuten
und 25
Sekunden
Der Paläontologe Andreas Kroh vom Naturhistorischen Museum der Stadt Wien spricht über Seeigel, die zu den Stachelhäuter gezählt werden und eine alte Klasse wirbelloser Tiere darstellen, die schon im Erdaltertum vor über 400 Millionen Jahren lebten. (Vom Leben der Natur / ORF Radio Österreich 1 17.08.2015 bis 21.08.2015 08:55–09:00 Uhr)
Fotos: von/via Andreas Kroh
Programmtext:
Biologen, Paläontologen, Zellbiologen, Ökologen und Meeresforscher – viele Wissenschaftsgruppen beschäftigen sich mit Seeigeln, die für sie Modellorganismen darstellen.
Seeigel stehen entwicklungsgeschichtlich an der Grenze zwischen wirbellosen Tieren und Wirbeltieren. Die meisten Arten sind bereits Ende der Permzeit vor 250 Millionen Jahren ausgestorben, sie waren sehr unterschiedlich in ihren Erscheinungen. Aus den wenigen überlebenden Arten sind dann die heutigen Formen entstanden, die daher sehr einheitlich in ihrer Körperform sind.
Die meisten heute lebenden Stachelhäuter haben eine fünfstrahlige Symmetrie, die es außerhalb des Stamms der Stachelhäuter in der Natur nur noch bei Pflanzen gibt. Das machte sie schon in der Jungsteinzeit zu begehrten Objekten für kultische Zwecke.
In den marinen Ökosystemen halten Seeigel auf Riffen das Algenwachstum unter Kontrolle, sie ermöglichen dadurch den Riffen zu wachsen. Zusätzlich produzieren sie kalkhaltige Ausscheidungen, die die Riffe festigen.
Wenn ein Mathematiker mit Biologen in der Evolution gemeinsame Forschung betreibt, ergibt das eine spannende Verbindung.
Der Mathematiker und Biologe Joachim Hermisson spricht über Evolution, Bioinformatik und mathematische Modelle der Biologie.
Es ist die – mathematische – Arbeit mit existierenden Theorien im Bereich der Physik, aber eben auch im Bereich der Evolution, die Joachim Hermisson fasziniert.
Gesprächspartner:
Joachim Hermisson
Professor for Mathematics and Biosciences
University of Vienna
Department for Mathematics http://www.mabs.at
Diese Episode ist am 20.02.2015 erschienen. Dauer: 1
Stunde
59
Minuten
und 48
Sekunden
Wissenschaft erzählt: Der Biochemiker Gottfried Schatz spricht über die Herausforderung für Lebewesen, die Energie des Sonnenlichts nutzbar zu machen. Eine akustische Reise vom Beginn des Lebens, über Krisen, Gift und Atmung zu Zellen mit Mitochondien.
Ob auf der Erde Leben entstehen konnte, oder ob es entstehen musste, darüber sind sich Wissenschafter ziemlich einig: Es musste entstehen. Die Chance, dass es entstehen konnte, war gering, aber da das “Experiment”, wie Gottfried Schatz es nennt, so oft und so lange durchgeführt wurde – nämlich die passenden Moleküle zu bilden – war es nur eine Frage der Zeit, bis Leben entstand.
Die Moleküle des Lebens sind im Vergleich zu vielen anderen chemischen Verbindungen sehr komplex. Um diese Komplexität zu behalten und um alle notwendigen Lebensaktivitäten aufrechtzuerhalten, brauchen lebende Zellen viel Energie. Mit dieser Energie wird in ihrer Umgebung “Unordnung” erzeugt: Wärme. Die große Frage ist, woher die Energie kommt.
Erste Einzeller verwendeten Energie der Erde, die sie von anderen bereits gebildeten Molekülen im Ozean erhielten. Nachdem diese Energiequelle aufgebraucht war, begannen einige von ihnen, das Licht der Sonne zu nutzen. Die Photosynthese begann, bei der als Abfallprodukt Sauerstoff entsteht, ein für die meisten damals existierenden Einzeller giftiges Gas. Die erste Umweltkatastrophe fand statt. Ihr entkamen einige wenige Einzeller, indem sie die Atmung entwickelten. Mit Hilfe von Sauerstoff werden Überreste von sonnenlichtessenden Einzellern der Umgebung “veratmet”, es entsteht dabei Energie. Sehr viel Energie, die es nun ermöglicht, komplexere Aufgaben des Lebens zu bewältigen.
Der “große Wurf” gelang dem “Konzept Leben”, als Einzeller, die sich nur wenig Energie durch Gärung erarbeiten konnten, Einzeller, die die Atmung beherrschten, in eine symbiotische Lebensgemeinschaft einluden. Sie sind als “Zellkraftwerke” auch heute noch in jeder Zelle enthalten und werden “Mitochondrien” genannt. Durch diese Symbiose entstanden Zellen, die eigentlich aus zwei Lebewesen bestanden. Die Mitochondrien brachten ihr eigenes Erbgut mit.
Das von Gottfried Schatz maßgeblich entdeckte Erbmaterial in den Mitochondrien wird übrigens nur von der Mutter an das Kind weitergegeben und ermöglicht so zum Beispiel die Rückführung der Abstammung des modernen Menschen auf nur wenige Urmütter, die in Afrika gelebt haben.
Pflanzenzellen entstanden durch eine zweifache Symbiose. Einerseits durch die Einladung von “Gästen”, die die Atmung beherrschen (Mitochondrien), andererseits durch die Einladung von “Gästen”, die die Umwandlung von Sonnenlicht durch Photosynthese beherrschen (Chloroplasten).
Über die Psychologie der Paarbeziehung gibt es einen hübschen Podcast auf SWR2. Interessant für alle von uns, die heiraten wollen, geheiratet haben, mit jemandem leben und so weiter und so fort. Es scheint auch weiterhin zu gelten: wer heiratet, braucht einen Grund (Grundstück).