Blicke zu den Sternen gehören neben der Wahrnehmung von Sonne und Mond zu den wohl eindrücklichsten Erlebnissen der Kindheit. In der dunklen Nacht den Kopf zu heben, um bei klarem Wetter „die Unendlichkeit“ zu sehen, das haben wir wohl alle irgendwann erlebt. Es kamen viele Fragen, und im Idealfall viele Antworten. Oft Jahre später.
Für Wissenschaftler:innen, die sich mit dem Universum beschäftigen, entstehen neben den Antworten dann auch immer neue Fragen. Der eine beschäftigt sich mit Galaxien, wie sie entstehen, und wie sie zusammenhalten, der andere mit den technischen Fähigkeiten, sie zu fotografieren. Wenn es jemanden gibt, der darüber nachdenkt, ob es „Leben da draußen“ gibt, wird es ein anderer auch suchen – und muss sich dazu überlegen, wie man es denn finden kann. Und es gibt jene, die sich überlegen, wie man das Wissen über das Universum weitererzählen kann, sodass es alle verstehen – sie halten Kurse und betreiben Planetarien.
Der Blick zum Himmel ist etwas, was begeistert. Die Faszination darüber teilen sie alle. Sich selbst als Mensch vom Universum zu lösen, würde ihnen dabei schwer fallen, besonders dann, wenn sich die Sterne, bei voller Dunkelheit im Gebirge oder beim Beobachten am Meer, von Horizont zu Horizont ziehen.
Wir besuchen Franz Kerschbaum. Er ist Astronom an der Universitätssternwarte der Universität Wien.
Licht bringt Informationen. Über die Umgebung, die Stadt, den Himmel. Eine Universitätssternwarte im Stadtgebiet hat mit beiden Umständen zu tun. Astronomen würden dabei das Licht aus der Stadt lieber etwas dunkler halten. “Die Entwicklung der Wiener Universitätssternwarte ist eng mit der Entwicklung der Stadt verbunden”, erzählt Franz Kerschbaum, der uns auf eine Reise ins Universum aus Sicht der Astronomie mitnimmt. Fazit: Keine Angst vor Schwarzen Löchern!
Wenn frisch geschlüpfte Meeresschildkröten ins Landesinnere krabbeln, anstatt zum Meer, dann kann das mit der steigenden Lichtverschmutzung zu tun haben. Ohne die Lichter der Straßenlampen wäre das Meer mit Mond und Sternen die hellste Stelle am Horizont, das Ziel der jungen Meeresschildkröten.
Auch Zugvögel haben mit den heller werdenden Nachtlandschaften Probleme. Licht wird billiger, und damit oft inflationär eingesetzt. Das muss nicht sein, erzählt der Wiener Astronom Thomas Posch von der Universitätssternwarte in dieser Sendung.
Diese Episode ist am 02.01.2010 erschienen. Dauer: 0
Stunden
29
Minuten
und 44
Sekunden
Eine Million Galaxien müssen klassifiziert werden. Jedermann kann mitmachen, nachdem er einen dreiminütigen Einführungslehrgang online absolviert hat. Helfen Sie mit: http://www.galaxyzoo.org/
Lothar Bodingbauer ist ein österreichischer Radiojournalist, Abendschullehrer und freier Podcaster. Er arbeitet auch als Science Lektor zu den Themen Farben, Wolken, Physik und Botanik. Lothar gestaltet Workshops zu Journalismus, Podcasting und Sprache sowie zu Naturwissenschaften und kooperativen Lernformen.
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