Wer über Musik spricht, schreibt, berichtet, vermittelt etwas. Was genau, erzählt unser Gast Sebastian Kraus. Er ist freier Musikvermittler und schreibt unter anderem für die Augsburger Allgemeine Zeitung. Er hat viel Musik gehört, auch selbst gemacht, vor allem aber mit vielen, vielen Menschen über ihren Zugang zu dem, was sie tun – Musik machen – gesprochen. Aus dieser Erfahrung schöpft er persönliche und sachliche Zugänge. Er liebt es, ein Bild der Musiklandschaft in seinem Lebensraum zu recherchieren, zu zeichnen und das Publikum damit auch wirklich zu begeistern.
Mit dabei sind natürlich Elisabeth – sie ist Musikerin und Musikvermittlerin in Ulm und Lothar, Wissenschaftsvermittler aus Wien als Hosts dieses Podcasts.
Was begeistert dich an guten Texten über Musik? An guter Moderation? An guter Musikkritik im besten Sinn? Schreib es an horch@sprechkontakt.at, wir werden gerne in der nächsten Folge darüber erzählen.
Diese Episode ist am 30.11.2024 erschienen. Dauer: 1
Stunde
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Die Bezeichung Instrumentalist:innenspezialist:innen bezieht sich einerseits und überlappend auf
Musiker:innen, die sich auf wohl bekannten Instrumenten einer besonderen Art der Musizierpraxis oder besonderen Instrumentaltechniken widmen und oder
sich mit exotischen oder neu entwickelten Instrumenten oder instrumentenähnlichen Dingen bzw. Objekten beschäftigen und oder
die ein besonderes Repertoir oder und eine sehr enge Zusammenarbeit mit einzelnen Komponist:innen pflegen oder selber für Ihr Instrument(arium) schreiben
Rebecca Lane is a musician who deeply considers intonation as a social and perceptual practice, focusing on just/rational intonation and the relational aspects of sounding/activating this material with others. Her practice is informed by ongoing relationships with composer-performers (such as Catherine Lamb)
Extract from ‘Muto Infinitas’ (2016/8) by Catherine Lamb, performed by Rebecca Lane (quartertone bass flute) and Jon Heilbron (double bass). Horch! ‘Muto Infinitas’ ca. Minute 2:00
A live recording taken during the dress rehearsal of Isabel Ettenauer’s toy piano solo recital at the Essl Museum Klosterneuburg. This piece “Sequitur V” was composed by Karlheinz Essl for Isabel in 2008.
Horch! “Sequitur V”
Stephan Froleyks – Komponist, Interpret und Erfinder neuartiger Instrumente
Mit den neuen Instrumenten arbeite ich zuerst improvisatorisch, später folgt eine Phase der Arbeit mit kompositorischen Skizzen. Diese Skizzen verselbständigen sich im Laufe der Zeit zu größeren musikalischen Gebilden mit einer präzise definierten Struktur. Live werden diese Vorarbeiten auf den Punkt gebracht: Instrument, musikalisches Bewußtsein und Physis generieren risikobewußt und in ‘Echtzeit’ höchst individuelle Resultate.
Horch! Fünfzig Messer
Tabea Zimmermann – Bratsche
Ihre Bekanntheit verdankt Zimmermann der Bratsche.
Horch!
György Kurtág (geb.1926): In Nomine – all’ongherese, Tabea Zimmermann, Viola
Yaron Deutsch – E-Gitarre
Horch! Clemens Gadenstätter:Studies for a Portrait for electric guitar (Yaron Deutsch)
UND…Elisabeth erzählt über Ihre eigenen Erfahrungen mit Extended Music Practice
Diese Episode ist am 27.09.2024 erschienen. Dauer: 1
Stunde
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Rainer Pöllmann [*1962] ist Redakteur und Produzent bei Deutschlandradio Kultur. 1999 Gründer und seitdem einer der beiden Künstlerischen Leiter des Festivals Ultraschall ( Anm. in Berlin ).
Er schreibt im Artikel „Angekommen in der Gesellschaft? Die neue Musik in Deutschland“ u.a.
„…Durchschnittlich 1,7 Uraufführungen gab es in Deutschland in den letzten beiden Jahren. Jeden Tag. …knapp 200 Ensembles für Neue Musik, die es heute in Deutschland gibt. …Uraufführungen, Ensembles, Konzerte – die Zahlen zur Neuen Musik in Deutschland sind beeindruckend groß. …Vernetzt sind viele dieser lokalen Aktivitäten durch Regionalgesellschaften der GNM, der Gesellschaft für Neue Musik in Deutschland…Die GNM hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Szene ein Bewusstsein ihrer selbst und ihrer gesellschaftlichen Verankerung entwickelte. …
Die enorme Zahl von Uraufführungen hat allerdings eine Kehrseite. Im allgemeinen Drang zum Ius primae noctis kann kein Repertoire der Neuen Musik entstehen. Von einer solchen Repertoirebildung hängt jedoch ab, wie selbstverständlich der Umgang mit Neuer Musik auf Seiten der Interpreten wie auch auf Seiten der Hörer ist…“
„…In diesem Tagen jährt sich die Absage des „Ulmer Oratoriums“. Rund um das Werk, das Marios Joannou Elia zum Jubiläum der Vollendung des Münsterturms (Anm. 2015 ) schuf, entpuppte sich ein Streit….
Ulm ist die einzige Stadt, in der ein für den Ort geschaffenes Werk des Komponisten noch nicht aufgeführt wurde. Das „Ulmer Oratorium“ liegt im Stadtarchiv….“
HORCH! Imagefilm zum „Ulmer Oratorium“ Wie wurde die Musik vertont?
„Wie ein sinken in die Tiefe“ 25. August 2023, von Michael Stallknecht
Kaija Saariaho hat ihr letztes Werk ihrer Familie und ihren Ärzten gewidmet, sie starb im Juni 2023. Kaija Saariaho schrieb das Trompetenkonzert “Hush” kurz vor ihrem Tod – und das hört man. Jetzt wurde es in Helsinki uraufgeführt. (Anm. posthum)
World Première, 24 August 2023, Helsingin juhlaviikot ’23
Wir sprechen in dieser Episode 44 über diese Uraufführung:
Songs from Revered Scorned Women
Áine Mallon
Text: Emily DeDakis and Áine Mallon
i Pandora
ii Eve
iii Medusa
iv The Marys
v Me
Songs for Revered Scorned Women is a song cycle in five movements for Mezzo Soprano and piano trio. In this work each movement uniquely adopts the perspective of a woman drawn from history, mythology, or religion, who has served as the archetype for misogynistic treatment or the establishment of patriarchal standards. Throughout the cycle, every movement delves into these thematic elements, offering an exploration of the experiences and narratives associated with each featured woman from her point of view.
In the fifth and final movement, titled ‘Me,’ the exploration extends to the enduring impact of the stories and treatment of women who preceded us; how these narratives continue to resonate within modern women, shaping their experiences today. From Pandora’s curiosity deemed sinful, to Eve’s burden of shame, guilt, and sin; Medusa’s ordeal of sexual assault, victim blaming, and subsequent punishment and demonisation; and the complex dichotomy faced by the Marys, oscillating between exaltation and denigration based on entrenched moral judgements on virginity and promiscuity — each of these stories is intricately woven into our collective heritage. The patriarchal ideals imposed on these women persist, casting a shadow that influences and restrains us in the present day.
Lothar und Elisabeths Horch! Comeback…und, die Liste wird abgearbeitet, bis mit 050 Schluss sein soll. Seit November 2016 halten wir unserem Format die Treue, über Neue Musik sprechen, hören und selber machen.
Horch! Live Elisabeth spielt ein paar Takte „Der Besucher der Idylle“ aus „Chinesische Bilder“ von Isang Yun (1993)
»…In Werken des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts fallen immer wieder einzelne Sätze oder Satzteile auf, die sich durch ihren ruhigen, lyrischen Charakter von der sie unmittelbar umgebenden Musik deutlich abheben…Die Untersuchung der Entstehungsursachen von Idyllen im Verlauf ihrer Geschichte macht ihre Funktion als geistiges Ventil vor allem in Krisenzeiten deutlich: Die (musikalische) Idylle ist nicht nur ein Gefäss für Wunschträume, sondern auch für Kritik an der Realität…«
aus: Musikalische Idylle – Studien zu einem verborgenen Topos – Christine Wassermann Beirão – ISBN 9783895640575 / 978-3-8956-4057-5 / 978-3-89-564057-5 – Verlag Königshausen & Neumann
Elisabeth und Lothar besprechen den Hugo-Pitch-Abschlussabend-2023 vom 23. März nach und hören über Elisabeths Hintergrundaufnahmen auch ein bisschen in die Proben rein. Diese Episode ist die Fortsetzung der Gespräche mit den Finalist:innen aus Horch 42.
Den Abend kann man hier sehen – empfehlenswert, um alle Pitches und das Rahmenprogramm zu erleben:
Diese Episode ist am 09.04.2023 erschienen. Dauer: 0
Stunden
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Sekunden
Die Montforter Zwischentöne ist ein östereichisches Musikfestival für neue Aufführungspraxis klassischer Musik. Es wurde 2015 von der Stadt Feldkirch anlässlich der Eröffnung des neu erbauten Montforthauses gegründet, und findet im November 2023 das nächste Mal statt. Es geht also um die künstlerische Auseinandersetzung mit neuen Konzertformaten. In einem Wettbewerb präsentieren drei Ensembles am 23. März 2023 ihre Ideen für einen Konzertabend am 25. November zum Thema “Himmel und Hölle”. Wir haben in dieser Podcastepisode mit den einreichenden Personen über ihre Projekte gesprochen, die sie im Pitch vorstellen werden.
Episodenbild: Der Garten der Lüste, Hieronymus Bosch, Link
ChatGPT, bitte schreibe eine kurze Bildbeschreibung zum Bild „Der Garten der Lüste“ von Hieronymus Bosch.
“Der Garten der Lüste” ist ein dreiteiliges Triptychon des niederländischen Künstlers Hieronymus Bosch, das um 1500 gemalt wurde. Im mittleren Panel ist ein Garten voller seltsamer und fantastischer Kreaturen zu sehen, die miteinander in verschiedenen akrobatischen und sexuellen Positionen interagieren. Im linken Panel werden Menschen in einer idealisierten Welt gezeigt, während das rechte Panel die Hölle darstellt. Die detaillierte Darstellung der surrealen Landschaften und Figuren sowie die satirische Darstellung des menschlichen Verhaltens machen das Werk zu einem der bekanntesten Beispiele für die niederländische Renaissance-Malerei.
Diese Episode ist am 19.03.2023 erschienen. Dauer: 2
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Es gibt immer mehrere Wege, Winkel, Möglichkeiten, wie ein grafisches Produkt zu einem Hörereignis wird. Sagt Elisabeth. Und wir sprechen über Klangspuren in der Mehrzahl. Über Festivals in Tirol, die Geräusche der Antarktis, und Klänge aus Zentralamerika. Tatsächlich in einer Episode. Es hat einen Zusammenhang.
Das auf 639 Jahre angelegte, längste Musikstück der Welt hat am Samstag an der John-Cage-Orgel in Halberstadt einen der seltenen Klangwechsel erlebt. Es war der sechste in der Geschichte der im Jahr 2001 begonnenen Aufführung des Stücks “ORGAN2/ASLSP”.
Morton Feldmans 2. Streichquartett (1983) ist das längste in der Geschichte der Gattung. Es ist leise, die Änderungen sind minimal, einzelne Muster werden wiederholt. Manche Zuhörer meinen, die Musik werde allmählich Teil des Environments, andere haben das Gefühl, die Zeit werde aufgehoben, man werde konfrontiert mit dem Problem des Erinnerns und des Vergessens.
Der amerikanische Komponist Christian Wulff, ein Weggefährte Feldmans, ist der Meinung, das Zweite Streichquartett – wie des Komponisten andere ungewöhnlich lange Werke – seien (auch) eine Provokation gegen Musikinstitutionen. Diese Stücke könnten in keiner konventionellen Konzertsituation untergebracht werden. Sie forderten solche Situationen heraus und indirekt auch die Gesellschaftsordnung sie vertreten. Wulff schreibt, die Musik sei eine aggressive Provokation, ohne dass der Klang aggressiv wäre – er sei im Gegenteil von betörender Schönheit. Die extreme Länge stelle das Konzentrationsvermögen der Hörer vor einem Test; als Ergebnis könnte es eine Verwandlung erfahren.
Hans-Martin Linde (geb. 1930) ist nicht nur einer der bekanntesten Blockflöteninterpreten des 20. Jahrhunderts, er bereichert auch die zeitgenössische Blockflötenliteratur um bedeutsame Werke für Konzert und Unterricht. Die “14 Miniaturen” für Sopranblockflöte solo eignen sich besonders als behutsame Einführung in die Neue Musik. Die vielfältigen Charakterstücke im leichten Schwierigkeitsgrad eignen sich auch hervorragend als Originalwerke für Wettbewerbe wie “Jugend musiziert”.
Die Kompositionen entstehen auf unterschiedliche Weise: manchmal aus einer konkreten musikalischen und/oder strukturellen Idee heraus, manchmal aus der Beschäftigung mit einem bestimmten Instrument, zum Teil sehr spontan, zum Teil konzeptuell entwickelt. Oft haben sie einen Bezug zu dem, womit ich mich sonst gerade musikalisch beschäftige. Allen gemeinsam ist, dass sie unter einer Minute lang und für ein Soloinstrument sind.
georg nussbaumer micr(O)peraS
Die micr(O)peras sind eine Serie (multiples) von ‚Zündholzschachteln‘, die jeweils Materialien und/oder Instruktionen für DIY Performances oder Installationen beinhalten, die sich auf einen Aspekt einer berühmten Oper beziehen.
micr(O)peras können alleine, privat, auf kleinstem oder im öffentlichen Raum aufgeführt werden — heimlich, vor keinem oder kleinem Publikum oder als simultane Aufführung mehrerer micr(O)peras. Musikalische Fähigkeiten sind dafür nicht erforderlich. Beim Erwerb einer micr(O)pera sind ihr Titel und die Oper, auf die Bezug genommen wird bekannt, der Inhalt der Schachtel bleibt bis zum Öffnen unbekannt.
…Erste Vinyl-Platten, bis in die 1950er-Jahre hinein, hatten einen Durchmesser von 10 Zoll und drehten sich mit 78 Umdrehungen pro Minute. Die Musik, die so eine Platte fasste, dauerte etwa 3–4 Minuten.…Je kürzer ein Song war, desto mehr Werbung konnte ein Radiosender zwischendurch platzieren. Tantiemen konnten damals ab einer Länge von 3 Minuten geltend gemacht werden. …Bei mehreren kurzen Liedern fiel also auch mehr Honorar für die Künstler an.3 – 5 Minuten sind eine gute Zeit, um klare Statements durch einen Text und die Musik zu setzen, ohne langweilig zu werden. …
Diese Episode ist am 24.10.2022 erschienen. Dauer: 0
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Martine war im Ulmer Stadthaus. Nun ja, es war eigentlich eine Matinée mit gehörigen Akzenten und vielen neuen Umständen. Was ist nun genau der Unterschied zwischen “Martine” als vermeintlicher Name und einer Matinée? Eine Frage des Zugangs? Elisabeth spricht mit Lothar über das Klangprojekt im Ulmer Stadthaus, bei dem Musikschüler:innen Ende April 2022 ein großes öffentliches Haus mit Lust zum Schwingen gebracht haben. Es war Teil eines größeren Projektes mit Neuer Musik im Ulmer Stadthaus.
“In diesem Frühjahr soll das Stadthaus wieder zum Klingen gebracht werden – einmal mehr eine Einladung an alle, die Faszination von zeitgenössischer Musik zu erfahren. Die Mischung aus Klassikern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und neuen Kompositionen zumeist junger, internationaler Komponist*innen, die herausragenden Künstler*innen des European Music Projects und die renommierten Solist*innen sind Garanten für außergewöhnliche Musikerlebnisse.” – Link: https://stadthaus.ulm.de/klanghaus-1
Hinweis: Ein Gespräch darüber fand auch im Ulmer Radio “Free FM” / Lokaltermin #76 statt. Link:
Diese Episode ist am 21.07.2022 erschienen. Dauer: 0
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