Gute Seiten der Montrealianer, oder vielleicht der Nordamerikaner im allgemeinen:
1. Der Gasofen zuendet sich von selber an, man drueckt und dreht auf, zwei Sekunden spaeter brennt die Platte. Bravo!
2. Im Supermarkt packt an der Kasse ein Helfer die Einkaeufe in – schlechte Seite – Plastiktaschen und verstaut sie auf eventuell mitgebrachten Schubkarren. Er denkt dabei mit und verwendet zwei Sackerl fuer einen Kartoffelsack, gibt, wenn es ein schweres Ding war, nichts mehr hinein, und zerdrueckbare Sachen immer obendrauf. Auch die Kassierin legt es ihm schon passend hin.
3. Vier verschiedene Wochenzeitungen fuer Stadt-Programm und Stadt-Kultur sind gratis: Zwei in franzoesischer und zwei in englischer Sprache.
4. Werbung wird im Haus unten beim Postfach in Plastiksackerl – schlechte Seite – bereitseitgehaengt und nicht zur Tuer heraufgetragen. Schlechte Seite: Auch der Postmann macht sich die Muehe des Heraufgehens nicht, er hinterlaesst unten im Postfach eine Karte, zum Packerl-selber-holen.
5. Die franzoesische Kueche in der Provinz Quebec mit Baguette und Wein, und Kaese und Kaffee. Welch ein Genuss!
6. Die Kommentatoren beim Schirennen fahren auf die Oesterreicher voll ab: Vor der Werbung wird noch ein Bild Hermann Meiers gezeigt, mit Untertitel: “The Hermann-nator, after the break. A whole lot of Austrians more to come”. Und wie sie sich freuen. Nebenbei: Die Oesterreicher sind auch gut, die ersten vier Plaetzte gehen an Oesterreich, dann ein Italiener, dann wieder ein Oesterreicher.
7. Die vielen bunten Menschen. Es geht auch anders, Mr. Haider. Angeblich nimmt Quebec jeden Einwanderer, Hauptsache, er spricht franzoesisch, gleich mit welchem Akzent.
8. An manchen Fussgaengeruebergaengen sind an den Ampeln gegenueber Zaehler aufgehaengt. Diese zeigen dem Ueberquerungswilligen im Count Down Stil an, wieviele Sekunden ihm zur Ueberquerung noch bleiben. Der Count Down beginnt bei 25.
9. Ortsgespraeche sind kostenlos, und daran koennte man sich gewoehnen.
10. So viele Leute haben einen tollen Haarschnitt!
11. Die fehlende kollektive Hysterie der Kanadier, wie wir es von den Amerikanern so gar nicht gewoehnt sind.