Der Flug mit British Airways ist ein Vergnuegen. Von Wien nach London Heathrow ein Hops von doch zwei Stunden, zuerst entlang der Westautobahn und Donau bei guter Sicht nach unten, dann ueber Oberoesterreich beginnende Wolken und Nebel dann bis London selbst. 4 Pfund kostet eine Packung Zigaretten dort, 80 Schilling. Ein weiterer Grund, nicht zu rauchen.

Der Transfer in London Heathrow von Terminal 1 zum Terminal 4 geht reibungslos im Bus vor sich. Mit dabei zwei aeltere Wanderer aus Kaerten, nicht uebermaessig protzig ausgestattet, aber schon ganz Wanderer, sehr funktioniell. Ich habe diese Langstreckenfluege satt, jammert der eine, aber stolz und routiniert. Nach Mexiko wird es gehen, erzaehlt er, und uerbersetzt dem Kameraden englische Standardausdruecke des Busfahrers. Danach: Zweites Flugzeug, neuer Start.

Die Strecke nach Montreal wird durch eine neue Boeing 777 bedient, 5220 km. Beim Einsteigen die grosse Freude, wie gross die Sitzabstaende doch sind, und wie geuetlich doch die Sitze selbst. Doch weiter hinten die Erkenntnis, es war die Business Class, durch die man ging. Konservenbuechse fuer Economy, jedoch vor jedem Sitz ein Fernsehmonitor, der neben Videofilmen auch die genaue Strecke anzeigt, wie lange es noch dauern wird, und wie weit es denn noch geht. London – Montreal mit British Airways FlugBA 95 bedeutet: 7 Stunden 11 Minuten, am Anfang starker Gegenwind mit fast 200 km/h, der sich spaeter auf 80, 90 km/h herunterschraubt. Die Route fuehrt ueber England, Irland, weit uebers Meer, sie erreicht Groenland jedoch lange nicht. Auf 37.000 Fuss, 11000 Meter, hat es darussen -65 Grad.

Stolz kommt der Chefsteward vorbei mit einem Fragebogen: Der Platz 29A unter anderem wurde durch den Computer ausgewaehlt. Ob man einen detaillierten Fragebogen zum Service ausfuellen koennte? Assessment und Evaluierung werden in Grossbritannien vorangegtrieben. Zwanzig Frageboegen haette man allerdings auch ohne Computer im Flugzeug verteilen koennen. Ob die Stewardess auch immer gelaechelt hat (hat sie), mit Augenkontakt (ja!), oder gestresst gewirkt hat (niemals), ob die Toilette am Anfang des Fluges im guten Zustand war (weiss ich nicht), und auch waehrend dessen (das schon), oder nur am Anfang, und dann immer schlimmer (aeh, nein), oder auch nicht einmal am Anfang (keine Ahnung, zu kompliziert). Ob das Essen ausreichend war (ja), und gut (ja). Kein Problem.

British Airways hat alles unter Kontrolle und der Flug ist wirklich wunderbar, wenn ach zu lange. Zwei furchtbare Damen an den Nebensitzen schuetten Whiskey und Tonic und Wein in sich hinein, laecheln aber freundlich und verhalten sich sonst ruhig. Lange braucht die Sonne beim Westwaertsfliegen, um unterzugehen, und drei Stunden spaeter, nachdem wir abgeflogen sind, kommt wir in Kanada an. Plus fuenf Stunden Zeitunterschied, von London aus gesehen.

Die Einwanderung selbst durch Zoll und Pass passiert freundlich und problemlos. Archivist steht in der Arbeitsbewilligung. Der Aufenthalt bis 31. 1. 2001 ist gesichert.