Der Paläontologe Andreas Kroh vom Naturhistorischen Museum der Stadt Wien spricht über Seeigel.

Sie werden zu den Stachelhäuter gezählt und stellen eine alte Klasse wirbelloser Tiere dar, die schon im Erdaltertum vor über 400 Millionen Jahren lebten.

Seeigel stehen entwicklungsgeschichtlich an der Grenze zwischen wirbellosen Tieren und Wirbeltieren.

Biologen, Paläontologen, Zellbiologen, Ökologen und Meeresforscher. Viele Wissenschafsgruppen beschäftigen sich mit Seeigel, die für sie einen Modellorganismus bilden. Ihre Eizellen sind sehr transparent und dadurch neugierigen Blicken in frühen Stadien der Zellteilung zugänglich.

Die meisten Arten sind bereits Ende der Permzeit vor 250 Millionen Jahren ausgestorben, sie waren sehr unterschiedlich in ihren Erscheinungen. Aus den wenigen überlebenden Arten sind dann die heutigen Formen entstanden, die daher sehr einheitlich in ihrer Körperform sind.

Die meisten heute lebenden Stachelhäuter haben eine fünfstrahlige Symmetrie, die es außerhalb des Stamms der Stachelhäuter in der Natur nur noch bei Pflanzen gibt. Das machte sie zu begehrten Objekten schon in der Jungsteinzeige für kultische Zwecke.

In den marinen Ökosystemen halten sie auf Riffen das Algenwachstum unter Kontrolle, sie ermöglichen dadurch den Riffen zu wachseln. Zusätzlich produzieren sie kalkhaltige Ausscheidungen die die Riffe festigen.

Foto-Credit: NHM Wien, A. Kroh / A. Schumacher

Interviewpartner:

Dr. Andreas Kroh, Natural History Museum Vienna

Hinweis: Eine gekürzte Fassung dieser Sendung wurde in fünf Teilen vom 10. bis 14. August 2015 im ORF Radioprogramm Österreich 1 – Vom Leben der Natur – ausgestrahlt: Link zur Sprechkontakt-Produktion 219


Diese Episode ist am 14.08.2015 erschienen. Dauer: 0 Stunden 54 Minuten und 3 Sekunden