Flaschengärten sind Ökosysteme auf kleinstem Raum. In einer großen, bauchigen Glasflasche wachsen Pflanzen auf etwas Substrat, das im Idealfall arm an Nährstoffen und gut wasserdurchlässig ist.
Wird die Öffnung des Glasbehälters mit einem gewöhnlichen Korken verschlossen, oder auch offen gelassen, sprechen wir von einem gewöhnlichen „Flaschengarten“. Bei luftdichtem Verschluss heißt das Ganze „Hermetosphäre“, weil der Deckel den Inhalt von der Umgebung „hermetisch“ abschließt. In diesem Fall befinden sich alle Stoffe im Kreislauf. Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid, sowie Wasser und alle Nährstoffe.
Es können auch kleine Tiere (weiße Asseln, Springschwänze) als „Hausmeister“ mitarbeiten, als Destruenten abgestobenes Pflanzenmaterial wieder zu zerlegen.
Entstanden sind Flaschengärten in der Zeit der großen Entdeckungsfahrten, als Pflanzenmaterial über viele Monate hinweg wieder in die Heimatländer gebracht werden musste.
Flaschengärten und Hermetosphären sind besonders für den Unterricht anschauliche Objekte. Sie können von den Schülerinnen und Schülern unter Anleitung selbst gepflanzt werden, die Stoffkreisläufe erinnern an das Ökosystem der gesamten Erde, und nicht zuletzt übernimmt man Verantwortung über einen ganzen Lebensraum, den man selbst gestaltet hat.
Interviewpartnerinnen:
Prof. Mag. Katharina Bäck
BG und BORG / HIB Graz Liebenau
V.-Ass. Mag. Dr. Judith Haumann
Universität Wien, Department für Funktionelle und Evolutionäre Ökologie
Teil 1: Welt im Kreislauf (mp3)
Teil 2: Exotischer Ursprung (mp3)
Teil 3: Praktische Gestaltung (mp3)
Teil 4: Nichts geht verloren (mp3)
Teil 5: Übernommene Verantwortung (mp3)